Mittwoch, 14. August 2024

[Rezension] Kings & Thieves - Band 1

 

Autor: Sophie Kim

Titel: Kings & Thieves – Band 1: Die Letzte der Sturmkrallen

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 13. März 2024

Verlag: Loewe Verlag

ISBN: 978-3-7432-1691-4

Preis: 17,95 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 509 Seiten
Ein König. Eine Diebin. Ein tödlicher Deal.
Lina ist eine Sturmkralle, eine Diebin und Assassine. Da wird ihre Gang von den Schwarzkranichen getötet und Lina muss für die Mörder arbeiten. Bis ihr nach einem Diebstahl Rui erscheint – der Herrscher der mächtigen Dokkaebi. Zur Strafe für ihre Tat entführt er Lina in sein Reich. Dort bietet Rui ihr jedoch einen Deal an: Gelingt es ihr, ihn innerhalb von vierzehn Tage zu töten, lässt er sie gehen. Das Problem: Dokkaebi gelten als nahezu unsterblich. Und Lina kommt dem König näher als gedacht … 
Dieses Cover passt hervorragend zum Inhalt. Neben der passenden Illustration der weiblichen Protagonistin, finde ich, dass sich auch die Raben sowie die anderen Details wunderbar ergänzen.
Für mich handelt es sich hierbei um das erste Buch dieser Autorin. Ich habe es im Buchhandel entdeckt und aufgrund des Covers und des Klapptextes gekauft und letztlich gelesen. 
Protagonistin, und diejenige aus deren Sicht wir die komplette Geschichte erleben, ist Lina. Deutlich ist ihre Anfangsposition aus dem Klapptext herauszulesen und doch lernen wir erst nach und nach was es mit dem Sturmkrallen und schwarzen Kranichen auf sich hat. Ehrlich gesagt bin ich, was Lina betrifft, zwiegespalten. Ein Teil von mir mag ihre loyale, sture und kämpferische Art und der andere kann ihr selbstbezogenes, impulsives und arrogantes Naturell nicht ausstehen. Für jemanden, der genau wie sie mit sehr menschlichen Ängsten konfrontiert wird verhält sie sich zeitweilen einfach unfassbar überheblich. Natürlich kommt dies nicht von nichts: sie hat durchaus ihre Stärken. Doch einige ihrer Ideen waren schlichtweg von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Auch ihr ewig währendes Bedürfnis nach Rache war für mich etwas zu viel und könnte gerne weniger Raum einnehmen. Doch ihre Liebe zu ihrer kleinen Schwester, zu den Sturmkrallen und ihre späteres Bedürfnis ihre Übereinkunft mit Rui zu überdenken, machen zum Glück viel wett und geben ihr die dringend benötigte Tiefe und Dimensionalität. 
Rui, das gottähnliche Wesen und Herrscher über die Dimension in der diese Geschichte hauptsächlich spielt, scheint wesentlich sprunghafter zu sein als ich gedacht hätte. Rui hat ein verspieltes, aber kraftvolles Wesen, welches neben purer Langeweile binnen weniger Augenblicke unfassbar viel Macht verströmt. Und obwohl ich weiß Gott nicht jede seiner Taten nachvollziehen kann oder seinen Gefühlsschwankungen folgen konnte, mag ich ihn. Ihm haftet eine tiefe Traurigkeit und Einsamkeit an, die mich von Anfang an sehr neugierig gemacht hat. 
Dieses Buch schmeißt euch mit ausländischen Begriffen regelrecht zu. Bei den wenigsten dieser Wörter kenne ich die richtige Aussprache und ehrlich gesagt waren es mir bisweilen einfach viel zu viele davon. Auch die Namen waren teilweise kaum aussprechbar. Wenn ihr von so etwas nichts haltet seit ihr mit diesem Buch leider falsch beraten. 
Das Setting hingegen hält absolut was es verspricht. Vermoderte Dörfer, wunderschöne Gärten, Paläste, Wälder und dergleichen vermitteln genau die richtige Atmosphäre aus dem asiatischen Raum. Die Grundidee punktet mit netten Überraschungen, viel Herzblut und wirklich vielen koreanischen Sagengeschichten. Wer sich damit – so wie ich – nicht auskennt wird viel Neues lernen und einige kurzgefasste Sagen zu lesen bekommen. Gleichzeitig besteht natürlich auch hier die Gefahr, dass es euch zu viel wird. 
Irgendwie sind der Schreibstil und ich bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Ich mochte die hitzigen und zugleich humorvollen Dialoge zwischen Rui und Lina, aber insgesamt bin ich zu häufig über die Sätze und ausländischen Begriffe gestolpert um jetzt sagen zu können, der Schreibstil sei flüssig. 
Trotz einer schwierigen Protagonistin konnte mich dieses Buch gerade während der zweiten Hälfte komplett überzeugen. Zwar wurden der Schreibstil und ich keine Freunde, und auch die vielen ausländischen Begriffe wurden mir ein wenig zu viel, doch Worldbuliding und Setting konnten viel wett machen. 

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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