Mittwoch, 21. August 2024

[Rezension] Infernas - Band 2: Queen of Embers


Autor: Melanie Lane

Titel: Infernas – Band 2: Queen of Embers

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 23. März 2024

Verlag: Loomlight Verlag

ISBN: 978-3-522-50831-5

Preis: 16,00 € (Paperback) & 4,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 545 Seiten

Nach den tragischen Ereignissen ringt Everly um ihr Leben. Indes entpuppt sich die Prophezeiung der Seherin als Irrtum, denn nur Infernas selbst wählt ihren Herrscher. Und Infernas wählt Everly. Während die Glut der Rebellion in den Feuerlanden gärt, müssen sich Dante und Everly einer bitteren Wahrheit stellen. Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance, wenn Everly Dante die Krone streitig macht? 

Eigentlich gefällt mir das Cover auf den ersten Blick gut, allerdings habe ich das Gefühl, dass mir niemand so genau sagen kann, was eigentlich abgebildet ist. Natürlich passt die rote Hintergrundfarbe perfekt und auch die Blumen lassen sich gut erkennen, der Rest ist so lala. 

Ehrlich gesagt mochte ich den ersten Band dieser Dilogie nicht besonders, hatte diesen Zweiten allerdings bereits vorbestellt, weshalb ich mir dachte, dass ich der Autorin und der Reihe eine weitere Chance einräumen werde. Insgesamt kann ich sagen, ja dieser Band war besser als der Erste, aber für mich noch weit von einem überzeugendem Buch entfernt

Zwei der größten Probleme waren für mich die ständigen Wiederholungen und der wenig vorhandene Fortschritt, sowohl den Inhalt betreffend als auch die Charakterentwicklung. Mit wenigen Ausnahmen wechselt die Sichtweise von Kapitel zu Kapitel immer zwischen Everly und Dante, was meiner Meinung nach einer der Gründe, für die sich immer wieder wiederholenden Gedanken ist. 

Everly und auch Dante sind für mich nicht die idealen Protagonisten. Trotz der wiederkehrenden Dia- und Monologe habe ich das Gefühl, beide weder gut zu kennen noch vollends verstehen zu können. Oftmals wirkte das Verhalten hölzern oder kindisch, was ich gerade bei einem so alten Geschöpf wie Dante es ist wenig nachvollziehen kann. Zudem wird Everly von Dante so sehr vergöttert und permanent auf ein nicht vorhandenes Podest gestellt, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, wie blind vor Liebe man eigentlich sein kann. Ich finde einfach, dass sie nichts Außergewöhnliches tut. Sie ist mitfühlend und nett, ja, aber in einem Rahmen, bei dem ich persönlich nicht mit dem Finger auf sie zeigen und schreien würde „Sie wäre eine gute Königin“. Denn dem ist nicht so. Gleiches gilt für ihren Mut, Kampf- und Opferbereitschaft, etc. Alles vorhanden, keine Frage, aber einfach nicht so sehr, dass die Anbetung anderer Charaktere für sie in meinen Augen Sinn macht. Auch fand ich Dantes ständige Verwendung von Kosenamen für Everly einfach nur schmalzig und nervig. 

Bei allen Charakteren der Geschichte hatte ich häufig das Gefühl, dass deren Verhalten etwas zu viel war. Gerade was Ausdrücke der Freude, Liebe und Trauer betrifft hatte ich hin und wieder das Gefühl, diese seien zu stark aus dem Kontext gerissen und kommen zu häufig total aus dem nichts. Dies gilt insbesondere für Everly. 

Das gekünstelte Drama hat die bereits angesprochenen Punkte leider nicht besser gemacht. Besonders gestört hat mich zunächst wie schnell Leuten vergeben wurde, nachdem sie in welcher Form auch immer Verrat begangen haben. Du hast versucht mich zu töten? Kein Problem, nach ein paar Kapiteln ist alles vergeben und vergessen. Gleiches gilt für das Machtverhältnis, welches sich zwischen Everly und Dante entwickelt. Absolut unnötig und für das Vorankommen der Geschichte beinahe irrelevant. Wenn ich mir dank des ersten Teils nicht sicher gewesen wäre, dass beide Protagonisten über 16 sind, hätte ich es hiernach mehrfach angezweifelt. 

Zum Glück war das Ende nicht so vorhersehbar wie ich befürchtet hatte, aber auf gleicher Ebene super enttäuschend. Ewig wird der Krieg gegen Imir nach hinten verschoben, da hätte ich mir zumindest eine direkte Konfrontation gewünscht. Auch hier mangelt es dem Buch an Dynamik und Emotionen bzw. schlicht an der Fähigkeit mich zu begeistern und zu überzeugen. 

Darüber hinaus fehlt es massiv am Worldbuildung. Gerade Everlys Magie als Hexe sowie andere magische Aspekte werden übergangen und gehen neben dem Beziehungsdrama leider komplett verloren. Auch das Setting wirkt blass und ist wenig ausschmückend dargestellt. Dazu kommt noch, dass sich leider nicht die Mühe gemacht wurde Erkennungsmerkmale aus dem ersten Band zu wiederholen. Ebenso gab es einige Logiklücken und viele Dinge, die meines Erachtens nach nicht ausreichend erklärt worden sind. 

Leider wieder ein Buch, welches meinen Geschmack nicht wirklich treffen konnte. Mit den Protagonisten bin ich nicht warm geworden, inhaltlich gibt es zu viele Wiederholungen, Worldbuliding und Setting lassen zu wünschen übrig, und alles in allem, konnte mich die Geschichte nicht abholen. 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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