Samstag, 15. November 2025

[Rezension] The Knight and the Moth

Autor: Rachel Gillig 

Titel: The Knight and the Moth – Stonewater Kingdom, Band 1 

Gattung: Romantasy 

Erscheinungsdatum: 29. August 2025 

Verlag: LYX Verlag 

Preis: 24,00 € (Gebundenes Buch) & 14,99 € (Kindle-Edition) 

Seitenzahl: 503 Seiten 

Schon seit neun Jahren dient Sybil Delling zusammen mit ihren Schwestern in der Kathedrale von Aisling als Weissagerin. Doch als eines Tages der geheimnisvolle Ritter Rodrick Myndacious nach Aisling kommt, ändert sich ihr Leben schlagartig. Obwohl der attraktive Rory ihr bei jeder Begegnung zeigt, dass er nicht an Sybils Visionen glaubt, sagt sie auch sein Schicksal vorher - und sieht dort ein mysteriöses Omen, das sie nicht zu deuten weiß. Sybils düstere Vorahnung scheint sich zu bewahrheiten, als ihre Schwestern nach und nach verschwinden. In ihrer Verzweiflung kann sie sich nur an Rory wenden, denn Sybil spürt, dass sie allein mithilfe dieses unverschämten Ketzers die Götter herausfordern kann, die ihr eigenes Schicksal so lange bestimmt haben. 

Ich glaube viel besser könnte das Cover gar nicht zum Buch passen, es ist perfekt! Ich liebe die Darstellung unserer weiblichen Protagonistin und auch die genau richtig übereinstimmende Ästhetik der Geschichte.  

Einmal mehr habe ich mich von Social-Media zum Kauf eines gehypten Buches verleiten lassen. Ich habe in Vergangenheit bereits ein Buch dieser Autorin gelesen, welches ich ganz gerne mochte, weshalb ich zumindest die Hoffnung hatte, dass „The Knight and the Moth“ keine totale Enttäuschung wird.  

Ich möchte behaupten, dass ich gar nicht so hohe Erwartungen an diese Geschichte hatte, wie vielleicht andere da draußen und doch bin ich ein klein wenig enttäuscht. Ich fand das Buch nicht schlecht oder so, aber von einem Highlight sind wir ebenfalls noch Lichtjahre entfernt. Angefangen beim Worldbuilding bin ich eben einfach nicht vollständig überzeugt worden. Ich mochte diese Welt als solche gerne, fand einige Elemente interessant und faszinierend zugleich, aber in seiner Gesamtheit auch irgendwie langweilig. Klar, man kann das Rad nicht neu erfinden, aber es gab irgendwie keinen Aspekt, der mich zu hundert Prozent abholen konnte. Als Beispiel, die steinernen Artefakte der Omen hätten so viel Potenzial gehabt Verwirrung, Verzweiflung, aber ebenso andere starke Emotionen hervorzurufen, die für mich ein wenig dadurch kaputt gemacht wurden, dass jedes Omen eine Sache kann, die auch alle anderen Omen können – ohne Erklärung warum das eigentlich so ist. Auch die Omen – die Götter dieser Welt sozusagen – hätten in der Theorie herrlich düster und machtbesessen sein können – was sie durchaus sind, keine Sorge – aber eben nicht in dem Maße, dass es mich von ihrer Habgier und ihrem Stolz überzeugt hätte. Auch das Weissagen, die Kathedrale oder andere zentrale Stichpunkte schaffen es schlichtweg nicht mich umzuhauen.  

Ich kann verstehen, dass Leute sagen, der Schreibstil sei poetisch und wunderschön, denn das ist er durchaus. Doch ich hatte den Eindruck, dass sich diese ausschweifenden Beschreibungen eher auf den Anfang zentrieren und sich im Laufe des Buches in – teils – unwichtigen Nebensächlichkeiten verlieren. Ich hätte gerne mehr Details und mehr Fingerspitzengefühl beim Setting, aber ebenso bei den äußerlichen Beschreibungen der Charaktere gesehen.  

Ich glaube, ich hätte das Buch mehr genossen, wenn die Autorin sich die Zeit genommen hätte, nicht nur Sybills Zweifel und Ängste oder ihre Zuneigung für Rory herauszuarbeiten, sondern ebenso in die Spannung und Dramatik der Geschichte investiert hätte. Es gab bestimmt ein Dutzend Momente, die Spannung hätten hervorrufen können, die für meinen Geschmack aber zu schnell verstrichen sind. Hier hätte ich mir gewünscht, dass gerade die Kämpfe oder auch einzelne Momente im Speziellen länger aufrechterhalten worden wären.  

Auch mit Sybill oder Sechs fühle ich mich nicht wirklich wohl. Erst war sie mir zu stolz, zu überzeugt wirklich etwas Besseres zu sein und dann zu unentschieden, zu zurückhaltend für eine Protagonistin meines Geschmacks und das ewige Ich-weiß-nicht-was-ich-danach-tue ging mir irgendwie auf den Keks.  

Tut mir leid das sagen zu müssen, aber das Ende brachte mich zum Augenrollen. Von allen Dingen, die hätten passieren können, war das genau, was ich erwartet hatte. Grundsätzlich ist das Buch ziemlich vorhersehbar, wenn ich ehrlich sein soll. Bisher bin ich nicht davon überzeugt diese Reihe weiterzuverfolgen und muss über meine anderen Geständnisse heraus zugeben, dass ich das Buch nach Beenden eigentlich ganz gerne mochte, jetzt, wo ich ein paar Stunden drüber nachgedacht habe, fällt mir auf, wie wenig ich tatsächlich überzeugt worden bin.  

Overhyped, wenn man mich fragen würde. Gerade unsere weibliche Protagonistin und das Worldbuilding lassen super viel Potenzial links liegen.  

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen. 

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