Mittwoch, 5. November 2025

[Rezension] Spookily Yours

Autor: Jennifer Chipman 

Titel: Spookily Yours – Eine Pumpkin-Lovestory 

Gattung: Romantasy 

Erscheinungsdatum: 26. August 2025 

Verlag: HarperCollins Verlag 

Preis: 14,00 € (Taschenbuch) & 10,99 € (Kindle-Edition) 

Seitenzahl: 256 Seiten 


Willow ist eine Hexe – das ist jedoch nichts Ungewöhnliches in dem kleinen Städtchen Pleasant Grove, in dem es vor Magiebegabten nur so wimmelt. Trotzdem spürt sie, dass das einsame Leben hier für sie nicht alles ist. Zwar liebt sie die Arbeit in dem kleinen Café ihrer Schwester, doch für immer sieht sie sich dort nicht. 

Als ihr ein sprechender schwarzer Kater über den Weg läuft, der ihr mitteilt, ein verfluchter Dämon zu sein und sie um ihre Hilfe bittet, wittert Willow ihre Chance, mehr Pepp in ihren Alltag zu bringen. Mithilfe von Mondschein, Kräutern und dem richtigen Zauberspruch kann sie Damien wieder in seine menschliche Gestalt verwandeln – und kann ihren Augen nicht trauen, was für ein ansehnliches Exemplar eines Mannes da vor ihr steht. 

Grundsätzlich finde ich dieses Cover echt hübsch und ansehnlich. Ich liebe die vielen Details und die leuchtenden Farben. Doch was ich nicht mag ist die Darstellung des männlichen Protagonisten, denn gerade bei ihm hätte ich mir eine etwas erwachsenere und düsterere Darstellung echt gewünscht.  
 

Während so langsam das Wetter umschlägt und die Tage wieder kürzer werden, habe ich beschlossen, dass ich bereit für die ersten Herbstbücher bin. Über diese herrlich vielversprechende Geschichte bin ich total zufällig im Buchladen meines Vertrauens gestolpert und musste das Buch einfach mitnehmen.  

Entgegen meiner Erwartung erleben wir "Spookily Yours" nicht nur aus Sicht der weiblichen, sondern ebenso aus Sicht des männlichen Protagonisten. Wie uns Klapptext und auch Cover bereits verraten haben ist Willow eine Hexe, die den Versuch unternimmt den verfluchten Dämon Damien wieder in seine menschliche Gestalt zurück zu verwandeln.  

Willow hat nicht den tiefgründigsten und bodenständigsten Charakter, den man sich vorstellen kann, was sie allerdings mit einer riesigen Portion Positivität und Herzlichkeit wieder wett macht. Im Grunde genommen habe ich genau bekommen, was ich mir gedacht bzw. fast ein wenig befürchtet habe, nämlich eine eher einfach aufgebaute Protagonistin, der schlichtweg eine emotionale Bandbreite und Tiefgang fehlen. Was ich an ihr jedoch aufrichtig lieben gelernt habe, ist ihre kindliche und ehrliche Freude an Halloween, an den kleinen Dingen des Lebens - wie dem Süßgebäck ihrer Schwester - oder ihrer Zuneigung zu Damien und ihrem Hexenzirkel. Was ich leider schmerzlich vermisst habe ist ihr Hexendasein. Vom Entfluchen und einigen Kleinigkeiten sehen wir davon herzlich wenig.  

Für Damien gilt zunächst einmal ähnliches: Er ist kein besonders facettenreicher Protagonist, es fehlt an tiefergreifenden Gefühlen und Gedanken. Allerdings mag ich seinen Umgang mit Willow, hätte aber so unfassbar gerne mehr von seiner Dämonenseite zu sehen bekommen - welche nicht die körperliche Anziehung zu Willow beinhaltet. Auch wie es ihm im Moment des verflucht Werdens ergangen ist, was der Auslöser gewesen ist und warum er permanent das Gefühl hat für Willow nicht gut genug zu sein gehen leider komplett unter. Ehrlich gesagt ging mir auch die ewige Wiederholung seines Kosenamens "Meine kleine Hexe" irgendwann auf die Nerven.  

Viele Aspekte des Buches können im Ansatz überzeugen, aber nicht bei genauerem Hinsehen. Es gibt eine ganze Handvoll Dinge, die kurz angeschnitten, dann aber gänzlich vergessen werden, was die Geschichte nun mal sehr oberflächlich wirkten lässt. Das Worldbuilding ist schlichtweg furchtbar unausgereift. Beispielsweise die Abneigung gegen die Allgemeinheit der Dämonen, die Schutzzauber für Pleasant Grove, praktisch alles was Willows Schwester Luna betrifft - aber ebenso Elemente, die unseren Charakteren durchaus zu Tiefgang hätten verhelfen können, wie der Tod von Willows Eltern oder Damians Kindheit und sein Verlust.  

Der Schreibstil ist einfach und flüssig, durchzogen von Humor und viel Liebe für alles halloweenbezogene. Bedauerlicherweise gab es auch hier einige Momente, die ich persönlich ein wenig cringe fand bzw. wo ich beide Augen zusammenkneifen musste, um diese nicht allzu unangenehm zu finden.  

Obwohl ich das Cover per se total gerne mag - gerade die Illustrationen sind toll! - finde ich, dass es nicht hundertprozentig zum Inhalt passt. Die beiden abgebildeten Personen sehen in meinen Augen wahnsinnig jung aus - also irgendetwas zwischen sechzehn bis Anfang zwanzig - und beide Protagonisten haben dieses Alter zumindest ein Weilchen schon hinter sich gelassen.  

Würde ich in Zukunft erneut ein Buch von Jennifer Chipman lesen? Ja vermutlich schon, allerdings würde ich wohl mit noch niedrigeren Ansprüchen an die Geschichte heran gehen als ich es hier bereits getan habe.  

Klingt vielleicht etwas merkwürdig aber hier bekommt genau, was man erwartet: Ein eher anspruchsloses und wenig komplexes Buch, welches sich perfekt für Zwischendurch eignet.  

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen. 

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