Autor: Marie Niehoff
Titel: Burning Crown
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2024
Verlag: Kyss Verlag
ISBN: 978-3-499-01412-3
Preis: 18,00 € (Paperback) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 429 Seiten
In der Armee von Eldeya sind Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern streng verboten. Zuwiderhandlungen werden mit dem Tod bestraft. Doch als Captain Yessa Hayes ein neuer Drache zugeteilt wird, ist ihr sofort klar, dass es schwer wird, diese Regel zu befolgen. Cassim übt eine ungeahnte Anziehungskraft auf sie aus. Und je mehr sie hinter seine verschlossene, misstrauische Fassade blickt, desto heftiger wird das verbotene Knistern zwischen ihnen. Yessa kämpft mit aller Macht gegen ihre wachsenden Gefühle an, denn schon ein falscher Blick könnte ihr Schicksal besiegeln. Nur ahnt sie nicht, dass die größte Gefahr für ihr Leben von Cassim selbst ausgeht …
Ich liebe dieses Cover! Gerade die dunkle Hintergrundfarbe mit der klaren farblichen Abgrenzung zum Titel sowie zu den beiden abgebildeten Drachen sieht einfach klasse aus. Auch kann wohl niemand die deutliche Verbindung zum Inhalt leugnen.
Ich kenne bereits die Vampire Royals Dilogie dieser Autorin, welche mir vergleichsweise, wenn ich mir die allgemeine Meinung dazu ansehe, nicht ganz so gut gefallen hat. Doch gerade nach dem Hype rund um "Fourth Wing" von Rebecca Yarros fand ich die Thematik total ansprechend und musste mir das Buch dementsprechend kaufen. Und trotz der Tatsache, dass ich versucht habe die beiden Bücher nicht miteinander zu vergleichen, kam ich nicht umhin genau das zu tun. Dabei muss ich zugeben, dass "Burning Crown" in meinen Augen wesentlich schlechter abschneidet.
Eine Sache, die mir zeitnah aufgefallen ist, ist die simple Tatsache, dass das Worldbuildung nicht überzeugt. Gerade die Elemente des gestürzten Drachenkönigs, das Drachendasein als solches, der Krieg sowie andere wichtige Aspekte werden nicht ansatzweise so sehr beleuchtet wie ich mir das gewünscht hätte. Besonders, dass wir mit Cassim als Drachengestaltwandler ein wichtiges Element dieses Buches regelrecht ignorieren, tat mir in der Seele weh. Gerade seine Verwandlung zum Drachen, seine Wahrnehmung als solcher sowie die Balance zwischen Mensch und Tier, die es meiner Meinung nach zumindest geben sollte, werden weder aussagekräftig thematisiert noch überzeugend dargestellt.
Yessa, als unsere weibliche Protagonistin war gar nicht was ich erwartet habe. Der Klapptext suggerierte mir, dass wir es mit einer starken, selbstbewussten und durchsetzungsstarken Persönlichkeit zu tun bekommen, und diesem Bild entspricht Yessa meines Erachtens nach nicht. Sie ist stark harmoniebedürftig, zeitweilen naiv und besitzt ungefähr so viel Durchsetzungsvermögen wie eine Obstfliege, wenn sie nicht durch äußere Umstände zu ihrem widernatürlichem Verhalten gezwungen wird. Gerade ihren Eintritt in die Armee unter dem Motto "Vielleicht kann ich die Welt ändern", war an Monotonie und Einfachheit kaum zu überbieten. Was mich ebenso zu der Überlegung veranlasst, wie sie es überhaupt in den Rang einer Captain geschafft hat, denn es passt gar nicht zu dem Bild, welches ich von ihr habe. Die ewigen Entschuldigungen, das fast schon zwanghafte Bedürfnis Cassim von ihrer Ehrlichkeit zu überzeugen sowie die fehlende Überzeugungskraft ihres Wesens an sich, machen sie mir leider unsympathisch.
Cassim, der Drachenwandler auf den ich so große Hoffnungen gesetzt habe, hat meiner Meinung nach wenig mit dem perfekten Bookboyfriend zu tun. Wie bereits etwas weiter oben angesprochen vermisse ich schmerzlich eine greifbare Verbindung zwischen Mensch und Drache, mir fehlt eine detailgetreue Darstellung seines Wesens in Drachenform und überhaupt fand ich die Beschreibung seiner Äußerlichkeiten ziemlich dürftig. Dadurch, dass wir Kapitel aus seiner Sicht bekommen, fehlt es ihm massiv an einer geheimnisumwobenen und undurchschaubaren Art, die ich persönlich sehr gerne beim Love Interest der Geschichte habe. Seine Intentionen sind ziemlich deutlich, die Freiheit zu erlangen und die Armee hinter sich zu lassen. Doch das wie macht es mir schwer ihn zu mögen. Cassim ist - ähnlich wie Yessa – ziemlich sprunghaft, seine körperliche Anziehung zu ihr macht wenige nachvollziehbare Gedankengänge möglich und die Tatsache, dass er seine Pläne immer und immer wieder ändert, hat mich wahnsinnig gemacht.
Auch mit dem Schreibstil bin ich nicht wirklich glücklich. Neben den eher blassen Beschreibungen von der hiesigen Welt, sowie dem noch dürftigerem Setting, bin ich mit vielen Begriffen einfach nicht warm geworden. Beispielsweise die Zusammensetzung der beiden Wörter "die Captain". Inhaltlich absolut richtig, glaube ich. Bin ich trotzdem jedes Mal aufs Neue darüber gestolpert? Ja. Auch gibt es im Laufe des Buches ein Treffen der höherrangigen Mitglieder der Armee, den Generälen. Ich bin weiß Gott nicht unfehlbar, aber der Satz "In der Regel versammeln sich für den Rat die Generals" (vgl. S. 122) hat mich in dieser Form massiv verwirrt. Für mich würde es richtiger klingen, wenn der Satz "In der Regel versammeln sich für den Rat die Generäle" lauten würde. Außer mit Generals ist der englische Begriff mit der gleichen Bedeutung gemeint, was ich so aus dem Stehgreif allerdings nicht hundertprozentig verifizieren kann.
Nach derzeitigem Stand tendiere ich dazu diese Reihe nicht weiterzuverfolgen. Gerade wenn ich, wie zu Beginn geschrieben, den direkten Vergleich zu "Fourth Wing" ziehe bin ich nicht ansatzweise so begeistert vom Inhalt, wie ich mir selbst versprochen hatte.
Leider ein zu unrecht gehyptes Buch. Viele, in meinen Augen, wichtige Aspekte bekommen keinen richtigen Raum, die Protagonistin passt nicht ins Bild und auch so bin ich mit der Geschichte nicht wirklich warm geworden.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.
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