Autor: Rosie Talbot
Titel: Sixteen Souls - Band 1: Wovor die Toten sich fürchten
Gattung: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 9. Oktober 2024
Verlag: Loewe Verlag
ISBN: 978-3-7432-1736-2
Preis: 17,95 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 384 Seiten
Die Toten zu sehen, hat einen Preis.
Der 16-jährige Charlie hat ein Geheimnis: Seit ihn eine Krankheit nicht nur seine Beine, sondern fast das Leben gekostet hat, kann er Geister sehen. Eine Tatsache, die er am liebsten ignoriert – bis immer mehr Seelen aus York spurlos verschwinden. Gemeinsam mit dem mysteriösen Seher Sam und seinen Freunden muss sich Charlie auf die Suche machen. Bald ist klar: Ohne Hilfe erwartet die Geister ein grauenvolles Schicksal. Und während Sam und Charlie sich langsam näherkommen, geraten sie selbst in zunehmend große Gefahr …
Ich liebe dieses Cover! Gerade die Darstellung der beiden Protagonisten finde ich sehr gelungen. Doch auch die kleinen Details, wie die Ornamente an den Rändern, gefallen mir gut.
Ich habe dieses Buch bereits vor einer ganzen Weile auf Social-Media entdeckt und musste es mir jetzt nach Erscheinen natürlich kaufen. Von dieser Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber, dass hat mich nicht davon abgehalten das Buch in die Hand zu nehmen. Wer nicht auf ellenlange Rezensionen steht: Wer Lockwood & Co. mochte, wird Sixteen Souls ebenso ins Herz schließen!
Protagonist der Geschichte ist Charlie, der wie wir bereits wissen durch eine Infektion nicht nur seine Beine unterhalb der Knie verliert, sondern außerdem die Gabe erhält mit Geistern zu interagieren und kommunizieren. Charlie hat gute und schlechte Eigenschaften, was ja wohl auch auf jeden von uns zutrifft. Mir gefällt, wie wir im Laufe des Buches sehen, dass er sich weiterentwickelt, u. a. was ihn selbst, aber ebenso seine Ängste in Bezug auf die Geister betrifft. Charlie ist ein ganz schön voreingenommener Typ, was sich gerade in seinem Verhalten gegenüber Sam oder seinen alten Freunden zeigt. Doch Charlie ist auch ehrlich mit sich selbst, kann Fehler eingestehen und zeigt in der zweiten Hälfte immer wieder, wie loyal er ist.
Da wir keine Kapitel aus Sams Sicht bekommen, war es insgesamt etwas schwieriger ihn zu durchschauen und gerade die anfänglich gesäten Zweifel an seiner Person fordern uns Leser heraus genau auf sein Verhalten zu achten. Ich mag Sam, finde ihn aber nicht so gut ausgearbeitet wie Charlie. Seine Vergangenheit bzw. seine Gegenwart als Transgender hätten für mich gerne etwas mehr Raum einnehmen dürfen, was allerdings ebenso für andere Aspekte des Buches gilt.
Habe ich Sixteen Souls innerhalb von 24 Stunden inhaliert? Ja. Die Geschichte ist superschnelllebig, rasant und mitreißend. Es gibt vergleichsweise wenig Verschnaufpausen, viele Dialoge und es wurde eine recht große Schriftart gewählt. Wenn ihr also auf der Suche nach einem Jugendbuch seid, welches ihr innerhalb weniger Stunden durchlesen könnt, seid ihr hier absolut richtig. Wie man es sich leider bereits denken kann, müssen andere Elemente negativ zurückstecken. Ich für meinen Teil bin emotional und zwischenmenschlich nicht gänzlich abgeholt worden. Gerade der Freundschaft zwischen Charlie und seinen alten Freunden fehlt es an Tiefgang, seine Beziehung zu Sam entwickelte sich zu schnell und auch seine Freundschaft zu Ollie und Heater, zwei Geistern, könnte mehr Dimensionalität gebrauchen.
Trotz des mitreißenden und flüssigen Schreibstils habe ich eine weitere Sache, gerade zum Ende hin, schmerzlich vermisst. Es gab den ein oder anderen Plottwist, welcher einfach besser ausgearbeitet hätte sein können. Die Autorin muss einfach mehr Fingerspitzengefühl beweisen und diese schockierenden Momente in die Länge ziehen, uns Leser bei der Stange halten und die Spannung ins Unermessliche steigern.
Ehrlich gesagt habe ich inhaltlich nicht jeden Aspekt verstanden bzw. würde ich sogar behaupten, dass es die ein oder andere Logiklücke gibt. Ich glaube, dies liegt zum Teil einfach daran, dass es keine ewig langen und ausschweifenden Erklärungen gibt – was wie bereits geschrieben der Geschwindigkeit des Buches absolut zugutekommt -, welche hin und wieder allerdings benötigt wurden, um alles verständlich zu übermitteln.
Trotzdem bin ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band und kann mich nur wiederholen: Wenn ihr Lockwood & Co., egal ob die Serie oder die Bücher, geliebt habt, könnt ihr hiermit nichts falsch machen.
Ein ideales Jugendbuch für Zwischendurch: Mitreißend, rasant und spannend in Kombination mit Freundschaft, Loyalität und Geistern.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
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