Autor: Julia Kuhn
Titel: Ravenhall Academy - Band 2: Erwachte Magie
Gattung: Romantasy / Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2023
Verlag: Carlsen Verlag
ISBN: 978-3-551-30468-1
Preis: 15,00 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 401 Seiten
Die Ravenhall Academy ist für die junge Hexe Lilly Campbell inzwischen zu einem Zuhause geworden. Einem Zuhause, das sie am liebsten nicht mehr verlassen würde, doch die dramatischen Ereignisse in der magischen Welt führen sie nach Irland. In der einzigartigen Halloweenstadt Rathcroghan angekommen, trifft sie auf den charmanten Ryan, der ihr die Geheimnisse dieses mysteriösen Ortes näherbringt. Aber Lilly muss bald feststellen, dass in den Tiefen der Wälder Irlands Geister und dunkle Mächte ihr Unwesen treiben. Diese stellen nicht nur ihre Hexenkräfte auf die Probe, sondern sorgen auch dafür, dass sie erneut auf Jason trifft, der ihr Herz noch immer schneller schlagen lässt.
Dieses Cover ist absolut traumhaft! Für mich eines der besten Cover, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.
Ich möchte euch nicht anlügen, aber eigentlich hatte ich mich nach dem enttäuschenden ersten Band gegen den Kauf von Band 2 entschieden. Doch gerade das wunderschöne Cover, sowie meine Hoffnung, dass sich die Autorin die Rückmeldungen zu Herzen nimmt, haben mich letztlich dazu bewogen es dennoch zu kaufen und zu lesen. Mich begeistern konnte die Geschichte rund um Lilly leider überhaupt nicht.
Zunächst einmal konnte ich keinerlei Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Mir war das Verhalten und auch die Dynamik der Charaktere untereinander viel zu hölzern, lieblos und zu einfach gestrickt. Gleiches gilt zudem für die äußerlichen Beschreibungen der Charaktere, da die wenigsten davon aus dem ersten Band wiederholt worden sind und man fröhlich im Dunkeln tappt, wen man vor sich hat, solange kein Name fällt. Thematisch dazu passend sind überhaupt viel zu wenige Dinge aus dem ersten Band wiederholt worden, ich konnte häufig mit Namen oder Erinnerungsfetzen nichts anfangen, weil sich nicht die Mühe gemacht wurde die wichtigsten Informationen zu wiederholen.
Lilly als unsere weibliche Protagonisten war bis zum Schluss überhaupt nicht mein Fall. Ich konnte weder mit ihrem Wesen noch ihrem Verhalten wirklich viel anfangen. Ist euch beispielsweise aufgefallen, dass sie beinahe gar nichts alleine macht? Entweder ist sie in Begleitung anderer Hexen oder Hexer oder ihrer berüchtigten Hundelady. Gerade die Tatsache, dass Mrs. Blueberry, besagter Hund, weder richtig auf Kommandos hört noch für die Geschichte relevant ist, fand ich irgendwann nur noch anstrengend. Lilly ist weder besonders klug noch einfallsreich noch talentiert und ich für meinen Teil habe mich den Großteil des Buches gefragt, warum wir gerade sie auf ihrer Reise begleiten.
Mit wenigen Ausnahmen passiert im Laufe des Buches wenig. Gerade nach dem vielversprechenden Ende des ersten Bandes habe ich mit viel mehr als langweiligen Unterrichtsstunden, einigen ausgefallenen Auseinandersetzungen oder Herzschmerz gerechnet. Auch Lillys halbherzige Anbändelei mit Ryan fand ich schrecklich unnötig und in Anbetracht der Tatsache, wie das Buch ausgeht, als Zeitverschwendung.
Warum die Dilogie den Titel „Ravenhall Academy“ erhalten hat, kann ich mir ebenfalls nicht ganz erklären, da wir mehr als die Hälfte der Zeit, den ersten Band eingeschlossen, in einer anderen, stark an Halloween Town erinnernde Stadt verbringen und die Akademie als solche gerade in diesem Band wenig Raum einnimmt.
Ich kann viele gute Ansätze beim Setting erkennen, aber ich glaube neben all den anderen negativen Aspekten fiel es mir schwer mich darauf zu konzentrieren. Der Autorin mangelt es meiner Meinung nach den der Fähigkeit sowohl die Emotionen lebendig zu veranschaulichen als auch die Geschichte zum Leben zu erwecken. Auch die Tatsache, dass Lilly maßgeblich am Laufe des Buches beteiligt war, ist mir bis zum Schluss nicht glaubhaft übermittelt worden.
Leider bedient sich der Inhalt vieler Klischees, welche neben dem eintönigen Schreibstil in ihrer Vielzahl bekannt vorkommen. Gerade die Wiederholungen der Wörter Mrs. Blueberry oder „meine Gefährtin“, neben der Tatsache, dass Lilly sehr häufig dabei beschrieben wird, wie sie tief ein und aus atmet, bot für mich letztlich leider viel Augenroll-Potenzial.
Ich empfand das Ende als ebenso schmucklos und eintönig wie auch den Rest des Buches. Viele Dinge werden gar nicht vollständig erklärt, einige Dinge ergeben bis zum Schluss keinen Sinn und frei nach dem Motto „Friede-Freude-Eierkuchen“ (abzgl. eines total unnötigen und emotional Null mitreißendes Todes) gehen offensichtlich alle plötzlich ihrer Wege.
Bis zum bitteren Ende sind dieses Buch und ich nicht miteinander warm geworden. Gerade mit der Protagonistin konnte ich herzlich wenig anfangen und auch andere Elemente des Buches können nur wenig überzeugen. Schade…
Von mir gibt es 2 von 5 Sternen.
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