Donnerstag, 25. Januar 2024

[Rezension] The way I used to be

Autor: Amber Smith

Titel: The way I used to be

Gattung: Roman

Erscheinungsdatum: 25. August 2023

Verlag: Adrian & Wimmelbuchverlag

ISBN: 978-3-985851423

Preis: 18,95 € (Gebundenes Buch)

Seitenzahl: 384 Seiten

Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Um diesen Tag noch mal zu leben. Sie würde alles anders machen. Nicht über seine Witze lachen und ignorieren, wie er sie an diesem Abend ansah. Und sie würde definitiv ihre Schlafzimmertür abschließen.

Aber Eden kann die Zeit nicht zurückdrehen. Also begräbt sie die Wahrheit, zusammen mit dem Mädchen, das sie mal war. Sie tut so, als bräuchte sie keine Freunde, keine Liebe, keine Gerechtigkeit. Als ihre Welt aus den Fugen gerät, wird klar: Die einzige Person, die Eden retten kann ... ist Eden.


Gerade den Kontrast zwischen dem hellen, sanften Cover und der ernsten Thematik des Buches ziehen mich hier besonders an. Auch die gelbe Blume inmitten des Covers ist definitiv ein Blickfang.  


Bei diesem Buch handelt es sich für mich sowohl um das erste Buch dieser Autorin als auch um das erste Buch aus diesem Verlag. Ich habe es spontan im Laden entdeckt und aufgrund dieses wichtigen und sensiblen Themas mitgenommen. Jetzt, mehrere Wochen nachdem ich damit fertig geworden bin, weiß ich immer noch nicht so recht was ich davon halten soll.  

Eden, als weibliche Protagonistin, ist sicher nicht jedermanns Fall. Gerade durch ihre Vergewaltigung und ihr Schweigen erleben wir eine junge Frau, die gerne vergessen möchte, die jemand anderes sein möchte. Wir merken allerdings ebenso, dass sie nicht aus ihrer eigenen Haut heraus kann und dass sich ihr Schweigen nach und nach zu einem riesigen Klotz in ihrem Inneren verdichtet. Wie der Klapptext bereits deutlich macht ist Eden so sehr mit ihrer eigenen Vergangenheit beschäftigt, dass alles andere immer mehr zur Last wird: ihre Familie, ihre Freunde, die Schule, aber auch Hobbies, die über Alkohol trinken und Zigaretten rauchen hinausgehen. Nach Außen wird sie immer unnahbarer, während wir als Leser eine Seite von ihr zu sehen bekommen, die bitterlich um Hilfe ruft.  

Leider muss ich zugeben, Edens Umfeld war meilenweilt vom Ideal entfernt, gerade um mit ihrem Schmerz umgehen zu können waren alle Menschen in ihrer Umgebung zu blind. Zu keinem ihrer beiden Elternteile hat sie ein gutes Verhältnis, ihr Bruder war immer der Mittelpunkt des Familienlebens, ihre beste Freundin ist durch die Trennung ihrer Eltern recht pessimistisch und zeigt in gewisser Weise nicht genug Verständnis. Edens fast-Freund Josh kämpft mit einem alkoholkranken Vater und Edens Lügen. Ihr seht also, dass die Autorin hier ein sehr durchwachsenes, doch glaubhaftes aber recht trübsinniges Umfeld erschaffen hat, während gleichzeitig eine ganze Menge von Extremen aufeinander treffen. Meiner Meinung nach wird das Hauptaugenmerk dabei etwas verwischt, ohne den Bezug zur Realität zu verlieren.  

Ich will ehrlich mit euch sein, ich konnte nicht jede Handlung von jedem Charakter nachvollziehen. Allerdings bin ich selber recht behütet und sicher aufgewachsen und konnte Partys und Co. nie viel abgewinnen.  

Das Ende war für mich mit Abstand der stärkste Teil: genau wie Eden selbst hofft man, betet man, dass ihr jemand glaubt, dass sie ihre Gerechtigkeit bekommt, die Menschen in ihrem Umfeld die Augen aufmachen und anderer Leute Kinder vor diesem Monster sicher sein werden. Gleichzeitig ist dieses Buch mit seinen 380 Seiten ein weiteres deutliches Zeichen, mit unserer Gesellschaft stimmt etwas nicht, dass wir unsere Kinder – egal ob Junge oder Mädchen - richtig erziehen müssen und dass nicht jeder Mensch mit Kind sich als Elternteil bezeichnen darf. Am Ende wird zudem deutlich, es wird einen weiteren Teil geben und trotz der Tatsache, dass das Buch kein Highlight für mich ist, werde ich mir diesen ebenso kaufen.  


The way I used to be greift ein sensibles und doch hoch spannendes Thema auf, wobei hier viele Extreme aufeinander treffen. Edens Umfeld ist meilenweit von einer idealen Welt entfernt, ohne, dass ich das Gefühl hatte wir verlieren die Realität aus den Augen. Leider konnte ich nicht jeden Charakter hundertprozentig nachvollziehen, was es manchmal schwer gemacht hat, dem Verlauf der Geschichte zu folgen. 

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.


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