Mittwoch, 24. Januar 2024

[Rezension] Jade und Obsidian

Autor: June CL tan

Titel: Jade und Obsidian - Band 1: Die Legende der Zwillingsschwerter

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 13. September 2023

Verlag: cbj Verlag

ISBN: 978-3-570315712

Preis: 13,00 € (Paperback) & 8,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 512 Seiten 

Ahn hat weder Familie noch Vergangenheit.

Altan war einst der Thronerbe, bis seine Familie gestürzt und er ins Exil vertrieben wurde.

Eine Zufallsbegegnung führt die beiden Einzelkämpfer zusammen. Sie könnte eine Schlüsselrolle bei seinen Racheplänen spielen, er die Geheimnisse ihrer Vergangenheit aufdecken. Doch schon bald merken die beiden, dass sie in größere Machenschaften verstrickt sind. Dabei scheint sich alles um die Legende der Zwillingsschwerter zu drehen: zwei verschollene Schwerter – eines jadeweiß, das andere obsidianschwarz – eines bedeutet die Rettung des Kaiserreichs, das andere seinen Niedergang.

Ahn und Altan müssen entscheiden, ob sie an ihren eigenen Plänen festhalten oder für das Wohl des Kaiserreichs kämpfen wollen. Sie ahnen nicht, welchen Preis sie diese Entscheidung kosten wird …

 

Grundsätzlich mag ich das Cover, aber um ehrlich zu sein gefällt mir die Darstellung des männlichen Protagonisten schlicht nicht. Dahingegen mag ich die dunkle Farbwahl, sowie den Berg und den Mond im Hintergrund.  


Bei diesem Buch handelt es sich um das Debüt von June CL tan, gleichzeitig ist es zudem das erste Buch, dass ich von ihr lese. Ich habe es über Social-Media bei der Bücherbüchse entdeckt, habe mich sofort in die äußere Erscheinung verliebt und auch den Inhalt als ansprechend empfunden, und prompt gekauft.  

Wie der Klapptext bereits ankündigt begleiten wir zwei Protagonisten auf ihrer sich kreuzenden Reise durch ein asiatisches Setting mit Wohlfühlfaktor. Wir starten in einer armseligen Stadt mitten in der Wüste, die von Hunger und Armut schwer gezeichnet ist und landen letztlich im kaiserlichen Palast, der als krasser Gegensatz mit Prunk und Protz aufwartet. Allerdings reisen unsere Charaktere durch mehrere unterschiedliche Orte und Gegenden, was mich schlussendlich mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Beschreibungen selbst etwas zu wünschen übrig lassen. Die einzelnen Reisestopps werden in meinen Augen nicht ausreichend beschrieben und wirken dadurch einfach recht gewöhnlich.  

Ahn, als weibliche Protagonistin bleibt für mich bis zum Schluss sehr unnahbar. Ich kann sie und letztlich ihr Verhalten durchaus nachvollziehen, so richtig kennen tue ich sie aber nicht. Der Fokus ihres Wesens liegt für mich zu sehr auf ihrem vergangenen Ich sowie auf ihrer Angst vor ihrer eigenen Magie. Darüber hinaus fehlte es für mich an Details um sie lebendig werden zu lassen. Eine gute Verbindung zu Ahn konnte ich deshalb leider nicht aufbauen.  

Altan, der rechtmäßige Thronerbe erweckt in mir leider das gleiche Bild wie Ahn: zu wenig Details, zu wenig Emotionen und insgesamt fehlt es seinem Aufbau an Tiefe.  

Dies ist vermutlich auch der Grund warum die Romanze zwischen den beiden für mich genauso auf der Strecke bleibt. Wenn die Liebesgeschichte für euch keine bzw. kaum Bedeutung haben soll, seit ihr hier in jedem Fall richtig. Für mich gilt: ich kann die Anziehung zwischen Ahn und Altan spüren, für mehr recht es allerdings nicht aus.  

Meiner Meinung nach kommt all den genannten Dingen eine weitere Sache negativ in die Quere: die Geschwindigkeit des Plots. Durch Sätze wie "die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug", was leider mehrfach vorkommt, erweckt die Autorin für mich leider das Gefühl, dass das Voranschreiten des Plots wichtiger ist als alles andere. Setting, Charaktere, Interaktionen und alles dazwischen bleiben dabei auf der Strecke.  

Für die Spannung und damit einhergehend den Spannungsbogen sieht die Sache wieder anders aus: Das Buch bleibt inhaltlich immer in Bewegung, die Geschehnisse passieren Schlag auf Schlag, das Ende ist der Gipfel der Spannung und endet mit einem ausführlichen Epilog. Und dazu kommt der deutliche Anschein, in Zukunft wird es wohl einen zweiten Teil geben.  

Die Grundidee ist komplex und vermischt neben dem Grundpfeiler des Fantasy-Aspekts auch Intrigen, Rache, Magie sowie die Spaltung eben dieser in Gut und Böse, magische Wesen und den Weg des sich selbst vergebens. Ein Großteil der Charaktere die wir kennenlernen zeigen ihr wahres Gesicht erst spät und bei anderen wiederum erkennen wir schnell ihr wahres Selbst, was eine durchaus lesenswerte Mischung ergibt.  


Für mich war Jade und Obsidian leider nur teilweise das richtige Buch. Mir ging es insgesamt zu schnell, zu beiden Hauptcharakteren konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen, die Beschreibungen des Settings lassen zu wünschen übrig und dies kann auch die herausragende Spannung bis zum Schluss nicht retten.  

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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