Autor: Bonnie Eldritch
Titel: Alma Obscura – The secret society of Styx
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 1. September 2022
Verlag: Impress Verlag (Carlsen Verlag)
ISBN: 978-3-646608762
Preis: 12,99 € (Taschenbuch) & 3,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 327 Seiten
»Willkommen, Alma, in den Armen des Styx.«
Alma kann nicht glauben, dass ausgerechnet sie die Alleinerbin ihrer sonderbaren Großtante sein soll. Als die Studentin im Nachlass ein magisches Buch findet, wird sie kurz darauf von einem Schattendämon angegriffen. Im letzten Moment kann sie von einem fremden jungen Mann gerettet werden, der sie mit zur sagenumwobenen Geheimgesellschaft Styx nimmt. Dort erfährt Alma, was sie wirklich ist: eine Hexe! Charon, der zwar verboten attraktiv, aber auch unnahbar und arrogant ist, soll fortan stets an ihrer Seite bleiben und Alma helfen, mehr über ihre Kräfte zu erfahren. Doch je tiefer sie in die mystische Welt eintaucht, desto mehr erfährt sie über ihr wahres Erbe – und über die Schatten, die sie selbst in sich trägt.
Ich finde dieses Cover wirkt super vielversprechend: Der dunkle Hintergrund, mit den zarten Ornamenten in den Ecken sowie dem offensichtlichen Untertitel zum Thema "Secret Society". Ich habe es zufällig über einen buchigen Adventskalender bekommen, aber mit diesem Cover hätte ich es im Laden sicher ebenso in die Hand genommen.
Für mich handelte es sich bei diesem Buch um das erste von Bonnie Eldritch, allerdings kenne ich bisher kein Buch dieses Imprints, dass mich umhauen konnte. Und leider bildet Alma Obscura da keine Ausnahme. Durch meine mäßige Begeisterung dieses Verlages hätte ich das Buch selbst vermutlich nicht gekauft, allerdings habe ich es als Teil des CoF-Adventskalenders erhalten und dachte mir, dass ich dem Buch bzw. dem Verlag nochmal ein Chance gebe.
Alma als weibliche Protagonistin war in meinen Augen extrem anstrengend. Ich verstehe durchaus, dass jemand der / die in ihrer / seiner Vergangenheit gemobbt worden ist ein gebranntes Kind ist. Da wir in ihre Vergangenheit allerdings kaum Einblicke bekommen und wirklich permanent damit konfrontiert werden, dass auf jedwedes Problem konsequent mit Heulen und Tränen reagiert wird, fand ich Alma irgendwann mehr nervig als alles andere. Im Laufe des Buches wird deutlich, Alma studiert derzeit, dementsprechend hat sie die Highschool bereits beendet und den ersten Schritt ins Erwachsenen-Leben gemacht. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr Alter erwähnt wird, doch ihr Verhalten hat mich eher an ein Kind als eine Erwachsene erinnert oder mir den Eindruck vermittelt, dass sie dringend eine Therapie braucht. Sie ist unfassbar unsicher, hat kein Selbstwertgefühl und sieht sich bei jedem Problem sofort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ich muss zudem leider sagen, dass ich trotz diesem zweifelnden und unsicheren Ich auch eine sehr egoistische und auf sich selbst fixierte Alma sehe. Sie erzählt ihren Eltern nichts vom Tod ihrer Großtante, weil sie erst damit klarkommen muss. Dass Charon seine private Freizeit opfern muss um auf sie aufzupassen, wird ihr erst klar, als sie mit der Nase drauf gestoßen wird etc.
Charon, ihr Beschützer und natürlich derjenige für den sie trotz seines beinahe durchgängig bodenlosen Verhaltens Gefühle entwickelt, soll mithilfe einer fadenscheinigen Erklärung Alma und den Lesern gegen Ende sympathisch gemacht werden, was in meinen Augen Null funktioniert hat. Er bleibt äußerst sprunghaft, arschig und wenig nachvollziehbar.
Der Schreibstil an sich war in Ordnung, wenn nicht immer wieder Wörter aufgetaucht wären, die wohl kaum jeder kennt und zudem extra kursiv geschrieben worden sind. Für die es aber zusätzlich dazu nie eine Erklärung gegeben hat, als Beispiel: "Oy veh" / "Mischpoche". Beides kenne ich nicht aus dem normalen Gebrauch.
Die Grundidee ist super spannend, aber einfach nicht ausgearbeitet genug. Es gibt unzählige Dinge, die nicht komplett erzählt werden und dadurch viel zu hinterfragbar sind. Auch hier kann ich euch gerne einige Beispiele nennen: Die bösen Schattendämonen ernähren sich vom Leid der Menschen indem sie deren Körper übernehmen, und dann? Fügen sie dem Wirt körperlichen Schmerz zu? Oder emotionalen? Stirbt der Wirt dabei zwangsläufig, oder handelt es sich um eine zeitlich befristete Übernahme? Alles wirkt einfach sehr schwammig.
Das Ende konnte leider nichts mehr retten, da es ähnlich wie die Charaktere plump und ziemlich unspektakulär war.
Leider konnten dieses Buch und ich nicht zueinander finden. Die kindische und nah am Wasser gebaute Protagonistin hat für mich viel ruiniert, der männliche Hauptcharakter war unsympathisch und wenig nachvollziehbar, das Grundgerüst des Buches war zwar vorhanden, aber für mich nicht ausgearbeitet genug.
Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.
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