Dienstag, 9. Januar 2024

[Rezension] Tears of Light


Autor: Ava Blum

Titel: Tears of Light

Gattung: Liebesroman

Erscheinungsdatum: 30. November 2020

Verlag: IVI Verlag (Piper Verlag)

ISBN: 978-3-492-70574-5

Preis: 12,00 € (Paperback) & 6,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 314 Seiten

Eine Liebe, die alle Grenzen überwindet

Aufgrund einer Lichtkrankheit lebt Lennox wie ein Eremit in der großen Wohnung seines Vaters, der ständig auf Geschäftsreisen ist. Bisher hat er jede Haushaltshilfe seines Vaters innerhalb weniger Tage durch seine schnoddrige Art in die Flucht geschlagen. Deshalb fordert ihn sein Vater zu einer Wette heraus: Wenn er es nicht schafft Suki, die neue Haushaltshilfe zu vergraulen, dann muss Lennox endlich sein Leben in den Griff kriegen. Obwohl Suki ein Geheimnis umgibt, ist er von ihr fasziniert, weil sie so ganz anders ist als alle anderen und dadurch wieder Licht in Lennox` Leben bringt.


Insgesamt ein hübsches, wenn auch recht nichtssagendes Cover. 


Ich habe dieses Buch durch puren Zufall in einem der hiesigen Bücherschränke entdeckt und mitgenommen. Für mich handelt es sich dabei um das erste Buch dieser Autorin, allerdings kenne ich bereits einige Bücher des Verlages. 

Diejenigen unter euch, die mich und meine Rezensionen kennen, wissen, dass ich nie Bücher abbreche. Hier war ich mehrfach kurz davor. 

Für mich beginnt die Problematik schlicht damit, dass der Klapptext etwas komplett anderes verspricht als wir letztendlich bekommen: nämlich eine tiefgründige von zwei Charakteren mit ihren eigenen Dämonen kämpfenden Menschen, die trotz Lennox Krankheit zueinander finden. Bekommen haben hier allerdings ein Buch mit einer oberflächlichen Sci-Fi-Romanze, die man nun wirklich nicht hat kommen sehen. 

Lennox ist mit Ausnahme von Suki ein sehr selbstbezogener Mensch, der sich weder seiner Krankheit noch dem Tod seiner Mutter so richtig stellen möchte. Sein Verhalten ist zeitweilen kindisch, impulsiv und er wurde von mir als sehr anstrengend wahrgenommen. 

Die wenigen Kapitel, die wir aus Sukis Sicht erleben, waren leider keinen Deut besser. Für einen menschlichen Androiden (ja, ihr habt euch nicht verlesen!), der bereits einige Zeit ohne Gefühle auf der Welt verbracht hat, ist sie auffallend naiv und ignorant. Sie ist so sehr davon überzeugt, dass Lennox der Richtige für sie sein muss, andere Optionen als mit ihm zusammen zu sein gibt es schlicht nicht. Wobei ich doch stark bezweifele, sie sei komplett ohne Hintergedanken erschaffen worden. Mal im Ernst ein Mann erschafft einen Roboter, der in der Lage ist Geschlechtsverkehr zu haben. Dazu fällt mir ehrlich gesagt nichts positives ein. 

Darüber hinaus kommt noch, dass Suki offenbar eher eine Nachstellung eines Menschen darstellen soll, die im Grunde genommen durch die gleichen Dinge schachmatt gesetzt werden kann wie wir, beispielsweise durch Alkohol oder durch eine Kopfverletzung. Ist natürlich trotzdem eine technische Meisterleistung, aber Fortschritt sieht für mich anders aus. 

Auch das Ende, also hauptsächlich was mit Suki passiert, ist plump und einfältig. Bleiben wir doch gleich beim Ende des Buches und dem Ausgang von Lennox Lichtempfindlichkeit, ganz ehrlich? Wäre dies nicht bereits am Ende des Buches passiert, hätte ich das Buch ab diesem Punkt abgebrochen. Welcher normal denkender Mensch kauft online Medikamente, nutzt diese jahrelang, kommt aber selber nicht auf die Idee die Nebenwirkungen zu hinterfragen oder den Hausarzt bei den zahlreichen Untersuchungen zu konsultieren? Absolut unglaubwürdig!

Ebenfalls sehr merkwürdig finde ich ja, dass Sukis Bewusstsein zum ersten Mal durch Schnee ausgelöst wird. Schlechte Neuigkeiten, in Japan - wo sie hergestellt worden ist - soll es auch schneien?

Bleiben wir doch gleich bei merkwürdigen Dingen: Der Tod von Lennox Haustier Checker löst letztendlich das "Erwachen von Sukis Bewusstsein" aus, aber eine Taube, die sie quasi selber überfährt, wo auch Blut fließt ist völlig in Ordnung. 

Darüber hinaus bleiben einige Dinge komplett offen: Wie genau hat Lennox es bitte geschafft seine anderen Haushälterinnen zu vergraulen? Sarkasmus und Unordentlichkeit können ja wohl kaum die einzigen Gründe sein. Und was wurde eigentlich aus dem Mann, der versucht hat Suki etwas Fürchterliches anzutun? Ist er tot? Oder hat er seine Rangelei mit Suki überlebt?

Alles an diesem Buch ist entweder unglaubwürdig, unlogisch oder oberflächlich. Bei Lennox hatte ich trotz seiner ehrlich wirkenden Intentionen schlicht das Gefühl, dass er Suki, so sehr lieben will, weil er jahrelang alleine gewesen ist. 

Die einzigen positiven Dinge sind der nette Schreibstil, ein einigermaßen hübsches wenn auch nichtssagendes Cover und zumindest kann ich einen Spannungsbogen erkennen. 

Für mich mit Abstand eines der schlechtesten Bücher aus dem letzten Jahr. 


Ich weiß nicht so recht, was sich Autorin und Verlag bei diesem Buch gedacht haben, aber für mich war es von der ersten bis zur letzten Seite einfach enttäuschend. Es gab viele unlogische oder unglaubwürdige Dinge, die mich in den Wahnsinn getrieben haben und das ganze Buch letztlich ruiniert haben. 


Von mir gibt es 1,5 von 5 Sternen.

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