Donnerstag, 18. Januar 2024

[Rezension] Tokioregen

Autor: Yasmin Shakarami

Titel: Tokioregen

Gattung: Liebesroman

Erscheinungsdatum: 20. September 2023

Verlag: cbj Verlag

ISBN: 978-3-570166598

Preis: 17,00 € (Paperback) & 12,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 400 Seiten

Malu möchte nichts wie weg – weg von Zuhause, weg aus Deutschland, weg aus ihrem Leben. Als sie die Chance zu einem Schüleraustausch nach Japan bekommt, ergreift sie daher sofort die Gelegenheit. Und sie glaubt, sich bestens vorbereitet zu haben. Doch Tokio in seiner Andersartigkeit haut sie um, genauso wie ihr geheimnisvoller neuer Mitschüler Kentaro. Nur langsam lässt sie ihn an sich heran, aber Kentaro zeigt ihr sein ganz eigenes Tokio, und Malu entdeckt eine Seite an sich selbst, die sie alleine niemals gefunden hätte. Während romantischer Dates im neondurchtränkten Sommerregen, verrückter Karaoke-Sessions und magischer Momente im Mondschein auf den Dächern der Stadt wachsen ihre Gefühle füreinander unaufhaltsam. Doch dann sucht eine verheerende Katastrophe Tokio heim, und Malu muss alles daransetzen, im Chaos der verwüsteten Millionenmetropole ihre große Liebe wiederzufinden …

Ich finde dieses Cover absolut wunderschön. Gerade die auffällige Farbwahl zwischen den vorherrschenden Farben blau und pink, passt meiner Meinung nach perfekt zu Japan und somit zum Inhalt des Buches. 


Bis ich dieses Buch gekauft und gelesen hatte, kannte ich bisher noch nichts dieser Autorin. Ich habe es über Social-Media entdeckt und dann im Laden meines Vertrauens mitgenommen. 

Nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin Malu verfasst, die gerade das Abenteuer ihres Lebens startet: ein Jahr im bunten, lauten und überfüllten Japan, genauer gesagt im kontrastreichen Tokio. Dieses Jahr soll zudem für die tollpatschige Manu ein Neuanfang sein. Sie auf ihrem Weg zu begleiten hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, gerade durch ihr Geheimnis und durch ihre neugierige aber eher zurückhaltende Art, kombiniert mit einem extrovertierten inneren Stimmchen und viel Herz hat genau meinen Geschmack getroffen. 

Kentaro war ein interessanter und insgesamt schwerer zu durchschauender Charakter, der sich - genau wie Malu - gerne schwer tut etwas über sich selbst preiszugeben. Doch gerade sein bunter Haufen von Freunden gibt dieser Geschichte einen wundervollen Tiefgang und ebenso schöne Interaktionen. 

Malus Gastschwester Aya war für mich eine Nummer schwieriger zu mögen, weil ich ihr Verhalten zu Beginn nicht ganz nachvollziehen konnte, doch bis zum Ende ist sie mir genauso wie ihr kleiner Bruder ans Herz gewachsen. 

Der Schreibstil war für mich außergewöhnlich gut und punktet durch einen unerwarteten, teils verschrobenen Humor, der mich regelmäßig zum Lachen bringen konnte. Gleichzeitig habe ich jetzt, im Nachhinein, einfach das Gefühl, dass die Beschreibungen der Äußerlichkeiten der Charaktere selber nicht ganz mit den detailverliebten und realitätsgetreuen Ausführungen der Stadt Tokio oder den Outfits der Charaktere mithalten können. Hier hätte ich mir ein ausgewogeneres Gleichgewicht gewünscht.

Durch das Erdbeben erleben wir einen klaren Schnitt zwischen reiner Liebesgeschichte und purer Spannung. Malus Suche nach Kentaro ist nervenaufreibend und war für mich ein Punkt im Buch, ab dem ich eben dieses nicht mehr weglegen konnte. Und dies wird mit Sicherheit auch der Grund sein, warum ich Tokioregen innerhalb von zwei Tagen durchgelesen habe. 

Demnach gibt es definitiv einen Spannungsbogen, den ich im ersten Halb durch die leichte Art, aber auch nicht vermisst habe. Prinzipiell fand ich das Ende sehr gut gemacht, gleichzeitig hätte ich wirklich gerne einen ausführlichen Epilog gelesen, denn eine Sache bleibt bis zum Schluss eher unbeachtet: Malu muss ja eigentlich nach ihrem Auslandsjahr wieder nach Hause. 

Für mich ein kurzweiliges, aber dadurch nicht minder schönes Buch, dass nicht nur Fernweh weckt, sondern auch zeigt, Familie heißt nicht unbedingt, das man blutsverwandt ist. Malus und Kentaros Geschichte kann ich trotz minimaler Schwächen jedem von euch von Herzen empfehlen. 


Hier haben wir einen wunderschönen Liebesroman, der in der zweiten Hälfte unfassbar an Spannung gewinnt. Mit Malu und Kentaro haben wir eine glaubwürdige und authentische Liebesgeschichte, die Nebencharaktere sorgen für Tiefgang und Vielfältigkeit neben einen absolut atemberaubendem Setting. 

Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

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