Autor: Carina Schnell
Titel: Die Todesbotin
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 31. August 2023
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492706292
Preis: 18,00 € (Paperback) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 432 Seiten
Die junge Banshee Eerie arbeitet als Auftragskillerin für den Ältestenrat der magischen Wesen in Edinburgh. Sie ist berühmt-berüchtigt, und eine große Karriere steht ihr bevor – wäre da nicht die Tatsache, dass Eerie es ein wenig zu sehr genießt, unter Menschen zu leben. Als sie auf den Doktoranden Adam angesetzt wird, zögert sie zum ersten Mal, einen Auftrag auszuführen, denn sie ist von Anfang an von ihm fasziniert. Adam ist liebenswürdig und mutig und erscheint so gar nicht wie jemand, der es verdient hätte zu sterben … Als eine grausame Mordserie die Stadt erschüttert, muss Eerie handeln, um zu beschützen, was ihr lieb und teuer geworden ist – und dabei alles hinterfragen, was sie bisher zu wissen glaubte.
Ich liebe die düstere Ausstrahlung, die dieses Cover vermittelt. Auch den Farbkontrast zwischen den gold / orangenen Blumen und dem Titel wirkt auf mich sehr stimmig und ergibt einen schönen Blickfang.
Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass ich bisher kein Buch dieser Autorin gelesen habe. Ich habe "Die Todesbotin" mehrfach auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen gesehen, es aber letztlich spontan im Laden mitgenommen.
Eerie als mordende Banshee, hatte durchaus die richtigen Grundlagen für einen komplexen Charakter, für mich hätte sie einfach besser ausgearbeitet sein können. Dadurch, dass wir die Geschichte nur aus ihrer Sicht erleben, hatte ich durchgängig das Gefühl, dass wir was Informationen rund um die Welt der übernatürlichen Wesen angeht zu sehr in Dunkeln gelassen werden. Klar wird nur, es gibt Unterschiede in Lebensweise und Verhalten von Mensch zu übernatürlichem Wesen, und von Wesen zu Wesen. Allerdings werden diese Verhaltensweisen so lückenhaft erläutert, dass ich mich immer noch frage, wie Banshees & Co. denn nun leben? Beispielsweise weiß Eerie nicht wirklich wie man mit Besteck isst, was in mir die Frage geweckt hat, wie sie denn sonst ihr Essen gegessen hat? Oder welche Nahrung sie überhaupt zu sich genommen hat. Hier werden wirklich viele Dinge angesprochen u. a. Nutzung von elektronischen Geräten, wie Handys, das Nutzen von Netflix, Essen bestellen und überhaupt, wenn Eerie so wenig Ahnung von der Menschenwelt hat, wie bekommt sie ihr Gehalt, etc.? Alles wirkt unfassbar schwammig und wird für mich schlicht nicht ausreichend erklärt. Um zur Protagonistin zurückzukommen, finde ich Eerie dem eben beschriebenen leider sehr ähnlich. Dies betrifft in erster Linie ihr Leben an einer Akademie, wo sie zur Agentin ausgebildet worden ist, sowie die unfreiwillige Trennung von ihren Eltern. Für jemanden mit so einer Vergangenheit finde ich ihr Verhalten oftmals zu naiv. Beim Kontakt mit Adam ist sie viel zu offen und unkonzentriert. Die Tatsache, dass sie bereits unzählige Leben auf dem Gewissen hat, wurde ihr meiner Meinung nach viel zu langsam bewusst und Schuldgefühle hatte sie so gut wie keine. Außerdem hätte ich gerne mal erfahren, was es denn bedeuten soll, sie entscheidet bei ihren Opfern erst ob diese womöglich zum Jäger werden können und tötet diese nach einer positiven Entscheidung ihrerseits. Wieso obliegt so eine Entscheidung einer einfachen Agentin? Offen bleibt dabei nämlich woran sie persönlich so etwas fest macht.
Adam entspricht nicht dem typischen männlichen Protagonisten: er ist nämlich etwas tollpatschig, eigenbrötlerisch, tüftelt gerne an Elektrogeräten oder zeichnet. Letztlich fehlt es ihm an Tiefe und Details. Auch ihre Beziehung wirkt leider sehr oberflächlich und überzeugt nur bedingt.
Das Ende war mir zu vorhersehbar und wenig komplex, teils sogar etwas unlogisch: Gideon, ein Mitglied des Rates ist Drahtzieher eines makabren Experiments, weshalb am Ende alle Ratsmitglieder ihres Amtes enthoben werden, klar wird aber gar nicht, ob Gideon nicht alleine gehandelt hat.
Trotz des Potenzials das dieses Buch hat, konnte es mich in vielen Dingen nicht von sich überzeugen. Gerade die Beziehung zwischen Eerie und Adam, sowie die übernatürlichen Wesen als solche waren für mich zu wenig ausgearbeitet, aber auch Eerie als Protagonistin konnte einfach nicht mit meinen Erwartungen mithalten.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.
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