Dienstag, 13. Mai 2025

[Rezension] Thousand Autumns - Buch 1: Tiefer Fall

 


Autor: Meng Xi Shi

Titel: Thousand Autumns – Buch 1: Tiefer Fall

Gattung: Light-Novel

Erscheinungsdatum: 3. März 2025

Verlag: Bramble Verlag

Preis: 24,00 € (Gebundenes Buch) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 416 Seiten

Yan Wushi, der Anführer der dämonischen Huanyue-Schule, ist ein Meister der Kultivierung, ein brillanter Stratege und ein unverbesserlicher Zyniker. Seiner Ansicht nach wird jedes menschliche Herz von Grausamkeit und Egoismus beherrscht. Wer das Gegenteil behauptet, ist entweder ein Lügner oder ein Narr.

Shen Qiao, der Anführer der daoistischen Xuandu-Schule ist bescheiden, gütig, wohltätig und genau die Art Weltverbesserer, die Yan Wushi zutiefst verachtet.

Als Shen Qiao in einem Kampf eine folgenschwere Niederlage erfährt und nicht nur seine Sehkraft, sondern auch fast seine gesamte magische Kraft verliert, entwickelt Yan Wushi einen teuflischen Plan, um Shen Qiao die Abgründe der Menschheit zu zeigen. Gegenüber dem nun blinden Shen Qiao gibt er sich als Meister aus und nimmt ihn unter seine Fittiche, um ihn auf den Pfad der dämonischen Künste zu locken … Doch kann ein reines Herz so leicht verdorben werden?

Ich liebe es! Nicht nur die Darstellung der beiden Protagonisten, sondern auch das Gesamtbild überzeugen auf ganzer Linie. 

Nachdem ich dieses Buch bereits in mehreren Vorschauen gesehen und dort bereits sehr ansprechend gefunden habe, dachte ich mir, dass ich dieser vielversprechenden Geschichte eine Chance gebe. Tatsache ist jedoch, dass ich ganz offensichtlich andere Erwartungen hatte, als letztlich erfüllt worden sind. 

Aufgrund der äußeren Aufmachung sowie des Klapptextes bin ich davon ausgegangen, dass es sich hierbei um ein Fantasy-Buch mit Liebesroman-Anteilen handelt. Ist es irgendwie auch, aber nicht vordergründig. Ich habe superschnell den Eindruck bekommen, dass die wirtschaftliche und kulturelle Sicht viel Raum einnimmt. Für mich zu viel Raum, wenn ich ehrlich sein soll. Mir war es zu viel drumherum Gelaber, zu viel unnötige Informationen, die ich teilweise gar nicht richtig zuordnen konnte und in Kombination mit den vielen Fremdwörtern aus dem asiatischen Raum, war es manchmal eine kleine Herausforderung inhaltlich mitzukommen. Prinzipiell finde ich es schön, wenn sich Autor*innen die Mühe machen kulturell und intellektuell nah an der Wahrheit zu bleiben, interessiere mich persönlich aber eher für die zwischenmenschliche und gefühlstechnische Ebene, welche ich hier einfach schmerzlich vermisst habe. Das Glossar mit den unterschiedlichsten Ausführungen ist von daher für mich überhaupt nicht von Interesse, auch wenn es mit Sicherheit Menschen gibt, die das anders sehen. Die Hilfe zur Aussprache der Namen fand ich wesentlich nützlicher, habe mir aber bei der zehntausensten neuen Figur irgendwann nicht mehr die Mühe gemacht herauszufinden, wie der Name korrekt ausgesprochen wird. 

Auch hatte ich nicht den Eindruck, dass Yan Wushi und Shen Qiao, die vermeintlichen Protagonisten der Geschichte, besonders greifbar sind. Beide wirken durch den allwissenden Erzähler sehr unnahbar, man kann nicht jeden Gedankengang nachvollziehen und somit auch nicht die Handlungen verstehen. Ich habe durchaus begriffen, dass Yan Wushi ein schwieriger Charakter ist, dennoch habe ich den Eindruck, dass er gerne weit im Voraus plant, dass seine Ziele hochgesteckt sind, aber ebenso, dass er nicht mit Shen Qiaos Optimismus und Ruhe gerechnet hat. 

Ich tue mich schwer dieses Buch zu bewerten, weil ich einfach etwas anderes erwartet habe. Ich bin noch nicht bereit die Reihe aufzugeben und werde wohl den zweiten Band abwarten und lesen und danach entscheiden, ob ich dranbleibe. 

Bei dieser Geschichte war nichts, wie ich es erwartet habe. Ich vermisse Tiefgang, eine Verbindung zu den Charakteren und hätte mir gewünscht, dass nicht jedes Thema endlos ausschweifend erklärt wird. Für mich ist dieses Buch leider eine herbe Enttäuschung. 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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