Autor: Amy Erin Thyndal
Titel: A kiss of ice and blood (Legends of Askja, Band 1)
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2025
Verlag: Moon Notes Verlag
Preis: 16,00 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 336 Seiten
Im Inselkönigreich Askja herrschen ewiges Eis und ein fragiler Frieden zwischen den machthungrigen Menschen und den skrupellosen Magiewesen. Als die Eisdämonin Frin dem Prinzen Leif mit ihrem Kuss den Kältetod bringen will, zögert sie einen Atemzug zu lang und gerät stattdessen in seine Gefangenschaft. Leifs Vater sandte ihn aus, um ihm die magischen Wesen des Reiches zu bringen. Ein dunkles Ritual soll die Magie endgültig von Askja vertreiben und die ungeteilte Herrschaft der Menschen sichern. In den düsteren Kerkergewölben kommen sich Frin und Leif näher und merken, dass die Eisdämonin mehr mit dem Königssohn verbindet, als die beiden für möglich gehalten hätten …
Tatsächlich ist dieses Cover der Grund warum ich dieses Buch überhaupt in die Hand genommen habe. Ich liebe den farblichen Kontrast zwischen der dunklen Person, dem Titel und den grünen Nordlichtern im Hintergrund. Ja, das ein oder andere Detail hätte ich ganz nett gefunden, aber darüber hinaus kann ich nicht meckern.
Manchmal wenn ich durch den Buchladen meines Vertrauens stöbere stolpere ich über Bücher, die ich bisher noch nirgendwo gesehen habe. Dieses gehört in diese Kategorie. Denn trotz der Tatsache, dass ich von dieser Autorin bisher nichts kannte, dachte ich mir, dass ich der Geschichte mal eine Chance gebe.
Leider muss ich zugeben, dass ich nach den ersten Kapitel bereits den Verdacht hatte, dieses Buch würde mir nicht gefallen. Ich habe tapfer jedes Kapitel gelesen und muss jetzt nach Beenden gestehen, ich hatte Recht. "A kiss of ice and blood" und ich sind bis zum Schluss keine Freunde geworden.
Die zwei größten Probleme sind in meinen Augen das fehlende Worldbuilding sowie, dass ich einfach keinerlei Verbindung zu den Charakteren oder der Geschichte herstellen konnte. Insgesamt finden sich einige unterschiedliche Ansätze wieder, die man womöglich bereits aus anderen Büchern kennt, die ich hier als solche aber einfach zu blass und eindimensional erzählt fand. Wir erfahren nur das Nötigste, viele Elemente scheinen nicht bis zum Ende durchdacht, wirken unzusammenhängend und überzeugen daher nur wenig. Als Beispiel, wir erfahren wie Eisdämoninnen entstehen, aber weder wie genau es funktioniert noch warum. Gleiches gilt für die Sirenen und Najaden, denen wir ebenfalls begegnen und welche ebenso Bewohner der Insel Askja sind. Auch wie Magie gewirkt wird, wie diese in der Welt verteilt ist, woher sie kommt, keinerlei Erklärungen, nichts, was mich glauben lässt diese Fiktion sei wahr.
Gerade mit Frin als unserer weiblichen Protagonistin konnte ich herzlich wenig anfangen. Zu Beginn ist sie unerwartet überheblich und von sich selbst überzeugt, dass ich es persönlich Ironie des Schicksals fand, wie schnell sie sich auf dem Boden der Tatsachen wiedergefunden hat - wortwörtlich und im übertragenen Sinne. Die Mischung aus dieser Arroganz und der plötzlich folgenden, ja fast, kindlichen Überraschung, dass sie nicht unantastbar ist, war mir zu deutlich. Ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen, fand es manchmal sogar unlogisch und hätte mir mehr Kampfgeist gewünscht. Auch, dass sie ihr eigenes Leben als Eisdämonin mal so gar nicht in Frage gestellt hat, fand ich frustrierend und merkwürdig zugleich. Gegen Ende des Buches gibt es zudem eine Szene in der behauptet wird, dass ihr ihre Eisdämonninen total am Herzen liegen würden und dass ihre Königin ihr stets eine Stütze gewesen ist, und was soll ich sagen? Das habe ich mal so gar nicht gefühlt. Während der ganzen Reise werden eigentlich nur die Königin und ihre beste Freundin erwähnt - und selbst diese Interaktionen wirkten auf mich nicht sonderlich authentisch.
Leif fand ich unfassbar passiv und eintönig. Ich möchte ihn mögen, doch finde ich seinen Charakter langweilig und ähnlich wie auch Frin eher dürftig ausgearbeitet. Seine Verbindung zu Frin konnte ich nicht wirklich fühlen, und die Romanze der beiden somit kaum nachvollziehen. Und sind wir mal ehrlich, statt seinem Vater jahrelang in den Arsch zu kriechen hätte er längst etwas unternehmen können.
Ist euch aufgefallen, was für ein Zungenbrecher das Wort Eisdämonninen ist? Mir nämlich schon. Prinzipiell ist der Schreibstil nicht schlecht, doch dies ist eines der Wörter über das ich immer und immer wieder gestolpert bin, gerade wenn es mehrfach hintereinander auftaucht.
Ich habe gesehen, dass es noch mindestens einen weiteren Band dieser Reihe gibt, welchen ich mir wohl nicht kaufen werde. Ich denke nicht, dass dieses Buch per se schlecht ist, doch trifft es einfach nicht meinen Geschmack. Tut mir Leid, aber so kann ich es vielleicht nur noch Anfängern dieses Genres empfehlen.
Trotz einer vielversprechenden Idee finde ich leider wenig positive Elemente. Besonders mit der weiblichen Protagonistin, dem fehlenden Worldbuilding und den eindimensionalen Emotionen konnte mich die Autorin leider nicht überzeugen.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.
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