Samstag, 7. September 2024

[Rezension] Wir sind wild und wunderbar

Autor: Anita Kelly

Titel: Wir sind wild und wunderbar

Gattung: Liebesroman

Erscheinungsdatum: 23. April 2024 

Verlag: HarperCollins Verlag

ISBN: 978-3-365-00582-8

Preis: 14,00 € (Taschenbuch) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 465 Seiten

Alexei hat sich für seine Wanderung des Pacific Crest Trail auf scheinbar alles vorbereitet: Wilde Tiere, gefährliche Aufstiege, Blasen und monatelange Einsamkeit sind kein Problem für ihn. Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist Ben – ein attraktiver, kontaktfreudiger und lebenslustiger Fremder, den er gleich am ersten Tag vor einer Klapperschlange retten muss. Irgendwie treffen die beiden auf einem immerhin 2500 Meilen langen Wanderweg immer wieder aufeinander. Es könnte Zufall sein, doch andererseits gibt es vielleicht einen Grund, warum der Weg sie immer wieder zusammenbringt ... Als sich die Wanderung dem Ende nähert, müssen sich Ben und Alexei fragen, ob es möglich ist, an etwas so Wildem und Wunderbarem wie der Beziehung, die sich zwischen ihnen entwickelt, festzuhalten.

Dieses Cover passt perfekt zum Inhalt. Neben den satten Farben gefallen mir die Illustrationen der beiden Protagonisten besonders gut. 

Wie so viele andere Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, kannte ich bis dato noch nichts von dieser Autorin. Ich bin im Laden über das Cover gestolpert und musste das Buch wegen des vielversprechenden Inhaltes dann einfach mitnehmen. 

Eigentlich sind Alexei und Ben ganz unterschiedliche Protagonisten, wenn sie nicht zwei Punkte miteinander verbinden würden. Punkt eins ist ganz offensichtlich die Wanderung des PTCs, während wir über Punkt zwei erst durch das Lesen der Geschichte erfahren. Denn alle beide, haben im Grunde ihres Herzens wahnsinnige Angst vor falschen Entscheidungen. 

Alexei hat sich fest vorgenommen nach dem PTC jemand anderes zu sein und es gab viele Situationen wo ich mich ihm sehr verbunden gefühlt habe. Seine Emotionen und Gedanken fand ich gut ausgearbeitet und ich würde behaupten, dass ich ihn einen Ticken lieber mochte als Ben. Dadurch, dass die Sichtweisen immer wieder zwischen den beiden wechseln fällt es insgesamt leicht beide zu verstehen, in Alexeis Verhalten konnte ich mich selbst allerdings etwas besser wiederfinden, was ihn mir näher gebracht hat. 

Ben scheint nach außen ein lebensfroher und offener Mensch zu sein, was sich auch häufig in seinem Verhalten anderen gegenüber zeigt. Ähnlich wie auch Alexei es tut, kämpft Ben mit eigenen Zweifeln und Ängsten, die man ihm nicht auf den ersten Blick ansehen würde. 

Beide zusammen ergeben eine wundervolle und warmherzige Kombination, die neben einigen kleinen Misskommunikationen überaus warmherzig und dynamisch ist. Gerade die vielen kleinen Dialoge gespickt mit Tiefgang und Humor haben es mir angetan. Besonders gemocht habe ich zudem die vielen verschiedenen Bekanntschaften, die die beiden während ihrer Reise kennenlernen. Neben Wanderern jeden Alters, einer Zeichnerin und zahllosen Tieren wirkt die Zweisamkeit der beiden umso lebendiger und authentischer. 

Ich würde das Buch nicht direkt als spannend bezeichnen, aber für Zwischendurch ist es ganz wunderbar geeignet. Das Ende war einerseits was ich mir für die beiden gewünscht habe und andererseits ganz anders als ich persönlich gedacht hätte. Ich fand es insgesamt nur ganz in Ordnung und hätte einfach gerne mehr Herzschmerz und –klopfen gehabt. 

Zwiegespalten bin ich ein wenig beim Setting. Der Trail durch unterschiedliche Gegebenheiten klingt sehr interessant und wird hin und wieder genauer beschrieben. Natürlich kann man nicht erwarten, dass jede Veränderung in der Landschaft genauer beleuchtet wird, doch ein paar kleine Ausführungen hätte ich doch gerne gelesen. Womit ich leider nichts anfangen konnte waren die unterschiedlichen Namen der einzelnen Etappenziele. Wenn man, wie ich, wenig Ahnung vom PTC hat, kann man damit nur geringfügig etwas anfangen. 

Würde ich wieder ein Buch dieser Autorin in die Hand nehmen? Ja, sehr wahrscheinlich sogar. Denn trotz der Tatsache, dass es für mich kein Highlight ist, habe ich die Lesezeit sehr genossen. 

Für Zwischendurch ist dieses Buch wundervoll geeignet. Die beiden Protagonisten, der Schreibstil sowie das Setting ergeben eine gefühlvolle, dynamische Geschichte mit Wohlfühlfaktor. 

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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