Mittwoch, 22. Oktober 2025

[Rezension] The Irresistible Urge to fall for your Enemy

 

Autor: Brigitte Knightley 

Titel: The Irresistible Urge to fall for your Enemy – Wie man sich (nicht) in seinen Erzfeind verliebt 

Gattung: Romantasy 

Erscheinungsdatum: 8. Juli 2025 

Verlag: Penhaligon Verlag 

Preis: 22,00 € (Gebundenes Buch) & 15,99 € (Kindle-Edition) 

Seitenzahl: 481 Seiten 


Wie zur Hölle kann ausgerechnet ein Assassine todkrank sein? Natürlich ist die einzige Person, die Osric noch helfen kann, die schlagfertige Heilerin Aurienne. Das Problem daran: Beide können sich überhaupt nicht ausstehen. Nachdem Aurienne sich weigert, von Osric entführt zu werden, besticht er sie erfolgreich mit Geld für ihre Forschung. Beide sind nur wenig begeistert von ihrer erzwungenen Zusammenarbeit, und während ihrer gemeinsamen Zeit versuchen sie vehement ihre Anziehung zu leugnen – was die Stimmung zwischen ihnen allerdings nur noch mehr zum Knistern bringt … 
 

(Bezogen auf die Sonderausgabe der Bücherbüchse) 

Ich liebe es! Und ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich mich für diese Sonderedition entschieden habe, denn diese gefällt mir viel besser als die Verlagsausgabe. Gerade die Darstellung der beiden Protagonisten gefällt mir besonders gut.  
 

Während ich noch gezögert habe diesem nächsten bekannten Buch eine Chance zu geben, bin ich online bereits auf ganz unterschiedliche Meinungen dazu gestoßen.  

Einen Punkt, den ich schon bei vielen anderen Rezensierenden gesehen habe und der mir persönlich aus dem Herzen spricht ist der Schreibstil, mit dem ich bis zum Schluss überhaupt nicht warm geworden bin. Die Mischung aus unaussprechlichen Wörtern, Auriennes hochgestochener Redensart und den vielen, vielen komplizieren Beschreibungen aus Wissenschaft und der Medizin haben mir irgendwann den Rest gegeben. Ich konnte das Buch zu keinem Zeitpunkt wirklich flüssig lesen und habe ziemlich früh aufgegeben jedes Wort richtig aussprechen zu wollen.  

Allerdings – und das schafften in den letzten Jahren nicht mehr allzu viele Bücher – gab es ebenso viele Momente, die mich zum Lachen und zum Schmunzeln bringen konnten. Der verbale Schlagabtausch zwischen Aurienne und Osric traf immer wieder genau meinen Humor, war herrlich amüsant und ich weiß schon, dass ich diesen beißenden Sarkasmus in anderen Geschichten vermissen werde.  

Ich bin überhaupt kein Fan davon, dass ich mir Informationen zu einem Buch aus einem angehängten Glossar heraussuchen muss. Als Beispiel: Viele der Menschen dieser Welt haben sich freiwillig Orden angeschlossen – warum das so ist, woher diese Orden kommen, die genaue Bedeutung dieser wird im Buch selbst so gut wie gar nicht erklärt. Für mich hat es wenig mit Worldbuilding zu tun, wenn ich meine Leser*innen dazu zwinge sich ihre Informationen selbst zusammen zu suchen, statt diese im geschriebenen Wortlaut selbst und hautnah mitzuerleben. Es gibt durchaus interessante und fesselnde Themen, die allerdings durch das höchst wissenschaftliche Gequassel für mich schlecht, bis gar nicht zu verstehen waren. Ich weiß nicht, ob die Autorin selbst aus dem Bereich der Medizin o. ä. stammt, aber für zukünftige Werke, sollte sie vielleicht bedenken, dass nicht jeder von uns sich auf wissenschaftlichem Terrain bewegt. 

Ich fand die beiden Protagonisten ganz in Ordnung. Aurienne war super festgefahren in ihren Verhaltensweisen, supereintönig in ihrem Verhalten und insgesamt für mich einfach zu streif und irgendwie emotionsarm. Gerade ihre Behandlung der erkrankten Kinder, ihr späteres Interesse an Osric oder allgemein an Menschen war furchtbar langatmig zu lesen. Außerdem merkt man sehr schnell, dass sie in Osric nur sehen will, was sie möchte und nicht was tatsächlich da ist. Osric mochte ich einen kleinen Ticken lieber als Aurienne, wenngleich es ihm ebenso an Tiefgang mangelt. Osric ist wunderbar sarkastisch und gemeingefährlich, doch ich hätte mir gewünscht, dass er seine eigenen Intentionen mal hinterfragt. Auch sein eigenes Leben bleibt vergleichsweise flach und unzulänglich dargestellt. Gerade das Voranschreiten seiner Krankheit bot viel Potenzial ihm andere Gefühlsschichten, wie aussagekräftige Verzweiflung und Hoffnung zu geben, die zwar vorhanden waren, aber nicht ausgeprägt genug.  

Inhaltich passiert in diesem Buch leider nicht allzu viel. Wir drehen uns thematisch und emotional viel im Kreis. Es gibt wenig echte Spannung, wenig Dramatik, was merkwürdig ist, denn es gäbe durchaus genug Gelegenheiten die Geschichte in Schwung zu bringen. Mich motiviert das Ende gar nicht weiterzulesen und um ehrlich zu sein hätte ich einen guten Cliffhänger sehr gerne gesehen. Ich weiß noch nicht, ob ich diese Reihe weiterverfolge, tendiere aber derzeit eher zu nein.  

Trotz des herrlichen Humors und einer faszinierenden Grundidee können weder der Schreibstil, die Protagonisten noch das Worldbuilding überzeugen. Wirklich schade.  

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen. 

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