Autor: Laura Kneidel
Titel: The Darlington – Band 1: Henry & Kate
Gattung: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 7. Juli 2025
Verlag: LYX Verlag
Preis: 24,00 € (Gebundenes Buch) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 560 Seiten
Kate hat alles verloren: ihre Familie, ihren Job, ihr Zuhause. Seit Monaten schlägt sie sich allein auf der Straße durch. Als sie eines Tages den attraktiven Henry bestiehlt, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben für immer verändern wird. Seiner Familie gehört das luxuriöseste Hotel ganz Londons - The Darlington. Das Hotel ist durch einen Skandal jedoch in Verruf geraten, und als ältester Sohn ist es Henrys Aufgabe, das gute Image wiederherzustellen. Und obwohl Henry und Kate nicht unterschiedlicher sein könnten, lädt er sie zu sich ins The Darlington ein. Dort angekommen lernt Kate nicht nur eine völlig neue Welt, sondern auch Henry besser kennen, der ungeahnte Gefühle in ihr weckt.
Nachdem ich es die letzten Jahre mehr oder weniger versucht habe, zu vermeiden Bücher von Laura Kneidel zu lesen, weil mir der Hype um ihre Geschichten irgendwie immer zu groß erschien, habe ich dies nun geändert. Mit Neuerscheinen des „The Darlington“ wollte ich die Gelegenheit allerdings endlich mal nutzen, um zu sehen, ob ich mich ihrer großen Anhängerschar zukünftig anschließe. Fairerweise muss ich zugeben, dass ich den Hype rund um Laura Kneidel nicht nachvollziehen kann – zumindest nicht nach diesem Buch -, ebenso kann ich allerdings zugeben, dass es sich damit keineswegs um ein schlechtes Buch handelt.
Grundsätzlich kann ich versichern, dass ich den Inhalt mochte. Die Idee über ein luxuriöses Hotel zu berichten dessen ursprünglicher Geschäftsleiter in Verruf geraten ist und nun von seinem Saubermann-Sohn übernommen wird, hat durchaus was. Ich für meinen Teil bin weder von den Charakteren oder den Emotionen gänzlich abgeholt worden. Jedoch kann das „The Darlington“ – also das Hotel – überzeugen. Ich mochte die Beschreibungen der Gegebenheiten, hätte mir allerdings gewünscht, dass Henrys Geschichten über seine Kindheit innerhalb der Räumlichkeiten (gerade in Kombination mit seinem Bruder Logan) mehr ausgearbeitet worden wären. Schön wäre es für mein vergessliches Gehirn außerdem gewesen, wenn die ein oder andere Beschreibung nochmals aufgegriffen worden wäre, denn in meinem Kopf verschwamm nach und nach alles zu einem immer gleichen Einerlei.
Passend zum Titel würde ich jetzt gerne zuerst auf Henry näher eingehen. Henry ist ein guter Mann, er ist offen, freundlich und hat immer das Gute im Sinn. Doch fand ich sein Verhalten ebenso naiv und nicht vollständig nachvollziehbar. Denn sind wir mal ehrlich, wenn mich jemand beklauen und erpressen würde, würde kein kurzes Gespräch etwas an diesen Tatsachen ändern. Gerade zu Beginn war mir sein Bedürfnis Kate beispielsweise aus dem Park zu retten bzw. sie wiederzusehen zu stark ausgeprägt und ich hätte gerne gesehen, dass er seine eigenen Aktionen glaubhaft hinterfragt. Nur weil mir eine Diebin und Erpresserin sympathisch ist, heißt das nicht, dass sie nicht die Chance nutzt mein Hotel auszuräumen, versteht ihr? Auch habe ich mehr Kontakte zu Logan, aber ebenso Ethan schmerzlich vermisst – gerade, weil die beiden die nächsten Protagonisten werden.
Kate war ähnlich wie Henry ganz in Ordnung. Persönlich fand ich, dass ihr Trauma auf der Straße in der Obdachlosigkeit leben zu müssen und ihre Mutter zu verlieren nicht ganz so traumatisch ausgearbeitet wurde, wie ich mir das gewünscht hätte. Ich konnte viele ihrer Aktionen – wie den Diebstahl – durchaus nachvollziehen und frage mich gleichzeitig, wie genau der Umgang mit Obdachlosen in England vonstattengeht. Gibt es staatliche Hilfen? Hätte es andere Möglichkeiten für Kate gegeben? Könnte sie ihren Schulabschluss nicht nachholen? Es gibt so viele Dinge an den oberflächlich gekratzt wurde, die für mich so allerdings nicht vollständig schlüssig sind. Außerdem fand ich Kates gedankliches Hin und Her frustrierend. Ja, beide kommen aus unterschiedlichen Welten, dies war von Vorneherein klar. Doch Kate schwankt wie ein Farnwedel im Wind, mal ist es egal, dann wieder nicht, dann doch wieder und davon bin ich auf die Dauer kein Fan.
Das Ende war schnell vorbei, möchte ich behaupten. Neben dem wenig überraschenden Streit kann ich zumindest zugeben, dass es mich gefreut hat eine Protagonistin zu haben, die in der Lage ist mit etwas Abstand über ihre eigenen Handlungen und Emotionen nachzudenken. Kommunikation ist der Schlüssel – sagt man doch so schön und ich kann freiheraus zugeben, dass Henry und Kate zumindest beide in der Lage sind sich anständig zu artikulieren.
Derzeit gehe ich nicht davon aus, dass ich mir die Folgebände kaufe. Es gab am Ende einen winzigen Plot Twist, aber so richtig gefühlt habe ich das Buch offensichtlich nicht.
Für einen Liebesroman ist dieses Buch gar nicht schlecht und doch haben meine Erwartungen an diese bekannte Autorin nicht mit der Realität mithalten können. Für Zwischendurch lässt es sich wunderbar lesen, Interesse an den Folgebänden habe ich dennoch keinen.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.
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