Freitag, 28. März 2025

[Rezension] In den buntesten Farben

Autor: Marius Schaefers

Titel: In den buntesten Farben

Gattung: Liebesroman

Erscheinungsdatum: 15. Mai 2022

Verlag: Lago Verlag

Preis: 14,00 € (Taschenbuch) & 11,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 440 Seiten

Philipps Herz ist gebrochen, wieder einmal. Er scheint einfach kein Händchen für die Liebe zu haben – oder klappt es nur nie, weil er trans* ist? Vielleicht liegt es aber auch an Ali, dem Jungen, an den er seit Jahren immer wieder denkt. Kurzerhand beschließt Philipp, die Geschichte mit seinem mysteriösen Internet-Freund von damals endlich abzuhaken. Dazu muss er bloß herausfinden, wieso dieser plötzlich wie vom Erdboden verschwunden ist. Bei seiner Suche im sächsischen Pirna begegnet Philipp dem rebellischen Timon mit den bunten Haaren, der ihn nicht nur sofort in seinen Bann zieht, sondern außerdem eine Verbindung zu Ali zu haben scheint …

Dieses Cover ist leider nicht so meins. Grundsätzlich gefallen mir die Illustrationen der beiden Protagonisten, aber der Zeichenstil als solcher gefällt mir nicht so gut. Auch so finde ich dieses Cover eher langweilig, wenngleich es gut zum Inhalt passt. 

Dieses Buch habe ich vor einer halben Ewigkeit mal bei einem Event der Chest of Fandoms erworben und dann irgendwie auf meinem Stapel ungelesener Bücher vergessen. Warum genau ich es jetzt in die Hand genommen habe, kann ich gar nicht so genau sagen, nur, dass ich froh bin, dass ich es endlich gelesen habe. 

Insgesamt erleben wir mehr Kapitel aus Philipp als aus Timons Sicht, womit ich wunderbar leben kann. Dies ist wohl einer der Gründe, warum wir Philipp etwas besser kennenlernen und das Buch zunächst aus seiner Sicht startet. Ich würde sogar behaupten, dass ich Philipp ein wenig lieber mag. Was nichts daran ändert, dass ich beide Protagonisten sehr gelungen finde. 

Philipp ist ein toller Mensch und zeigt immer wieder, wie groß sein Herz ist. Trotz einiger Jahre Funkstille beschließen er und seine beste Freundin seine verschwundenen Online-Freundschaft Ali zu finden, damit Philipp selbst damit abschließen kann. Dabei lernt er Timon kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb super. Mit diesem Buch habe ich zum ersten Mal in meiner langen Laufbahn als Leseratte ein Buch gelesen, welches einen trans* Mann und seinen Weg zur Liebe behandelt. Und was soll ich sagen? Ich habe „In den buntesten Farben“ zu weiten Teilen sehr genossen! Gerade Philipps Vergangenheit sowie seine Zweifel, was sein Äußeres, aber genauso seine eigene Wahrnehmung betrifft, haben mir dabei besonders gefallen. Für mich sind Transitionen sowie alles, was dazu gehört immer noch weitestgehend Neuland, doch von meiner Seite aus kann ich sagen, dass ich sowohl Philipps Verhalten als auch Timons authentisch fand. 

Die große Lüge, die Timon, gegen Ende des Buches Philipp präsentiert war leider einer der Gründe, warum ich ihn nicht ganz so gerne mochte. Witzigerweise kann ich seinen emotionalen Rückzug, seine Schuldgefühle und auch seine Angst davor seine Familie im Stich zu lassen sehr gut nachvollziehen, nur diese riesige Misskommunikation hat mich in den Wahnsinn getrieben. Dass Timon ebenfalls mit dem weiblichen Geschlecht geboren wurde, ähnlich wie Philipp, hat mir gerade in Kombination mit dem Verständnis, dass beide einander geben können, supergut gefallen. 

Zu meiner eigenen Überraschung hat mich kein Moment zwischen Philipp und Timon so sehr emotional berührt, wie Timons Aussprache mit seiner Mutter und seinen Großeltern. Die Geschichte ist an sich schön aufgebaut und gerade die erste Verliebtheit zwischen den beiden konnte mich begeistern, doch bis zum bitteren Ende bin ich einfach nicht mit dem Schreibstil warm geworden. Irgendwie kam für mich nie der Moment, in dem ich das Buch wirklich flüssig lesen konnte und bin stattdessen immer wieder über die Sätze gestolpert. Was Schade ist, denn so war für mich einfach kein durchgängiger Lesefluss möglich. 

Ich würde in Zukunft auf jeden Fall wieder ein Buch von Marius Schaeffler lesen. Euch kann ich dieses wundervolle Buch ebenfalls ans Herz legen. 

Unerwarteter Weise konnte mich dieses Buch schnell in seinen Bann ziehen. Timons und Philipps Geschichte ist wunderbar authentisch, magisch und absolut lesenswert! 

Von mir gibt es 4 bis 4,5 von 5 Sternen.

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