Donnerstag, 30. Januar 2025

[Rezension] Vergiss Mein Nicht - Band 3: Was die Welt zusammenhält

Autor: Kerstin Gier

Titel: Vergiss Mein Nicht – Band 3: Was die Welt zusammenhält

Gattung: Jugendbuch

Erscheinungsdatum: 27. November 2024

Verlag: Fischer Verlag

ISBN: 978-3-949465-19-2

Preis: 24,00 € (Gebundenes Buch) & 16,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 517 Seiten

Wenn Quinn nach seinen Abenteuern im Saum eines weiß, dann das: Matilda ist seine große Liebe, ganz egal, wie anstrengend ihre Familie ist. Eigentlich sollten sich die beiden gerade nur auf den großen Schulball freuen. Wenn da nicht dieses rätselhafte Sternentor-Ritual wäre, durch das Quinn als angeblicher Auserwählter die Welt retten soll. Und flüchtige Schwarzalben, die versteckt werden wollen, sowie ein ominöses Orakel, das im entscheidenden Moment immer wieder verschwindet. Mit anderen Worten: ein ganz normaler Dienstag. Dann gerät Matilda auch noch ins Visier mächtiger Feinde. Zusammen mit Quinn muss sie Geheimnisse entschlüsseln, die den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten …

Dieses Cover passt perfekt zum Rest dieser Reihe, auch wenn ich es vergleichsweise unspektakulär finde. Dennoch gefallen mir die kleinen Details, die wunderbar zum Inhalt passen. 

Bevor ich überhaupt darüber nachgedacht habe mit diesem dritten und finalen Band dieser Trilogie zu beginnen, habe ich natürlich bereits vor einiger Zeit die anderen beiden Bände gelesen. Es gibt - zu meiner großen Freude! - eine kurze Wiederholung der Geschehnisse sowie ein ausführliches Personen- und Wortverzeichnis, dennoch bin ich der Meinung, dass ihr ohne Vorkenntnisse durch den ersten und zweiten Band nicht genug verstehen werdet um die Geschichte richtig genießen zu können. Um ehrlich zu sein habe ich mich persönlich sehr schwer getan wieder Zugang zu Vergiss Mein Nicht zu bekommen, wobei ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es wirklich am Buch gelegen hat oder schlicht an der Tatsache, dass ich davor ein spannendes und rasantes Buch gelesen habe, welches mich komplett begeistern konnte. Manchmal fällt es mir dann nämlich schwer wieder in eine andere Idee einzutauchen, was schade ist, ich aber leider nicht vermeiden kann. 

Prinzipiell kann ich sagen, dass ich sowohl Matilda als auch Quinn weiterhin sehr gerne mochte. Für mich fehlt es allerdings allen Charakteren dieser Geschichte an Tiefgang. Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, habe allerdings bei den meisten Jugendbüchern das Gefühl, dass diese vergleichsweise sacht ausfallen, was die Emotionen, die Gedankengänge und den Grundaufbau betrifft. Matilda bleibt weiterhin super neugierig, hinterfragt Dinge, an die Quinn niemals denken würde und passt perfekt in die Welt des Saumes. Quinn hingegen tut sich in seiner Rolle als Auserwählter weiterhin schwer, sein Bedürfnis Matilda aus der Schusslinie zu halten ging mir - ähnlich wie Matilda selber - ein wenig auf die Nerven und alles in allem mochte ich ihn etwas weniger als Matilda. 

Die Dynamik der Charaktere untereinander, gerade wenn wir Matilda und Quinn außen vor lassen habe ich hingegen sehr genossen. Die Gespräche wirkten immer wieder herrlich lebendig, authentisch und geben der Geschichte einen schönen Aufschwung. Gerade nachdem das Erscheinen des zweiten Bandes nun doch einige Monate zurückliegt muss ich allerdings zugeben, dass es mir letztlich zu viele Charaktere waren. Ich konnte - trotz des Personenregisters - nicht alle auseinander halten und gerade als zum Schluss die Reise nach England anstand hat mein Kopf einfach dicht gemacht und beschlossen sich keine Namen oder Gesichter mehr merken zu können. 

Die letzten 200 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen, was wohl der Tatsache zuzuschreiben ist, dass ich die zweite Hälfte wesentlicher besser fand als die erste. Gerade zu Beginn habe ich mich unglaublich schwer getan wieder Zugang zur Geschichte zu finden und fand sie deshalb vermutlich auch sehr langatmig. Ehrlich gesagt kann ich nicht einmal mehr wiedergeben, was in der erste Hälfte alles passiert ist, denn ich kann mich nur an wenige wichtige Details erinnern. Gerade den Ball in der Schule fand ich schrecklich unnötig und hatte auch nicht das Gefühl, dass wir diesen für die Geschichte unbedingt gebraucht hätten. Das letzte Drittel des Buches war mit Abstand das spannendest und gleichermaßen das Drittel, wo ich mir gewünscht hätte, dass die Autorin einen größeren Fokus sowohl auf die Prüfungen des Sternentors legt als auch auf die Auflösung der Trilogie. Am Ende wird alles viel zu schnell abgefrühstückt und mir fehlte es einfach an Emotionen und Dramatik. 

Obwohl Kerstin Gier bereits seit Jahren eine bekannte Größe in der Buchwelt ist, war diese Reihe, die erste, welche ich von ihr gelesen habe. Ich persönlich würde niemals jemandem vorschreiben, welche Bücher er oder sie zu lesen hat, ich für meinen Teil, würde allerdings behaupten, dass ich hierfür einfach nicht die richtige Zielgruppe bin. Ich fand es nett Bücher der Autorin mal gelesen zu haben, würde zukünftig vermutlich nicht erneut danach greifen. 

So gerne ich diesen letzten Teil mögen wollte, konnte dieser Band mich einfach nicht für sich einnehmen. Vermutlich bin ich einfach nicht mehr die richtige Zielgruppe für ein Buch dieser Art, was natürlich nicht heißt, dass ihr es nicht lieben werdet. 

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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