Freitag, 15. März 2024

[Rezension] Silver & Poison - Band 2: Die Essenz der Erinnerung

Autor: Anne Lück

Titel: Silver & Poison – Band 2: Die Essenz der Erinnerung

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 1. September 2023

Verlag: Ravensburger Verlag

ISBN: 978-3-473586486

Preis: 15,99 € (Taschenbuch) & 12,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 448 Seiten


Eine Giftmischerin, die für New Yorks gefährlichste Gang arbeitet, und ein Cop, der magische Verbrecher jagt – zu spät hat Avery gemerkt, wie aussichtslos ihre Gefühle für Detective Hayes sind. Seit sie wegen Mordes am Oberhaupt der New Yorker Magier gesucht wird, bleibt ihr nur die Flucht. Wider besseres Wissen muss sie dem undurchsichtigen Ryker vertrauen, um mehr über ihre gefährlichen Toxic-Kräfte herauszufinden. Doch Avery ahnt, dass Hayes mit allen Mitteln versuchen wird, sie zu finden. 


Dadurch, dass die Farben sehr ähnlich sind, muss ich gestehen, das Cover vom ersten Band mag etwas lieber. Dennoch ergibt sich ein wunderschönes Gesamtbild.  


Ich habe vor einigen Monaten den ersten Band dieser Dilogie gelesen und obwohl ich diesen doch eher mittelmäßig fand, habe ich genug Potenzial für diesen zweiten Band gesehen, um die Reihe bis zum Schluss zu verfolgen. 

"Die Essenz der Erinnerung" schließt nahtlos an seinen Vorgänger an und sollte meiner Meinung nach nur gelesen werden, wenn man Band 1 bereits kennt. Es gibt wenig Erklärungen über das bisherige Geschehen, was es sogar mir schwer gemacht hat, mich an die wichtigsten Details zu erinnern. Zum Glück startet das Buch zumindest mit einem zweiseitigen Glossar, der einige wichtige Begriffe aufgreift. 

Übereinstimmend mit dem ersten Band erleben wir den Großteil der Kapitel aus Averys Sicht und zusätzlich dazu eine Handvoll Kapitel aus Detective Hayes Sicht. 

Eine Sache, die mich leider massiv an Avery genervt hat, war die permanente Erinnerung daran, dass Isla Kennedy ihre beste Freundin ist. Das schlimmste daran ist, in meinen Augen, dass ihre jahrelange beste Freundin Veda im ersten Band umkommt, die Sache allerdings so schnell unter den Tisch gekehrt wurde, dass es einfach lachhaft wirkt, wie sehr Avery an Isla hängt. Averys Reaktion, die darin besteht innerhalb weniger Kapitel ihre Kindheitsfreundin durch eine neue, reiche, bekannte und hübsche Fremde zu ersetzen, wirkt in meinen Augen dadurch wahnsinnig oberflächlich und kaltschnäuzig. Da hilft auch ihr Versuch sich selbst in die Opferrolle zu begeben leider wenig. Ich gebe zu, dass diese winzige Tatsache Avery für mich in vielerlei Hinsicht ruiniert hat, aber genauso ihr Verhalten gegen Ende des Buches, als es darum ging die Jugendlichen aus den Fängen des Gangsterbosses zu befreien, machten mir leider allzu deutlich, andere für ihren Umgang mit Macht zu kritisieren ist einfacher, als selbst damit umzugehen. 

Detective Adam Hayes blieb für mich leider bis zum Schluss recht unnahbar. Neben den Informationen aus dem Vorband erfahren wir nichts über ihn, dieser Mann scheint nur aus seinem Job zu bestehen und hat weder eine eigene Wohnung noch Hobbies. Außerdem fand ich es merkwürdig, dass Avery ihn beinahe durchgängig mit seinem Nachnamen anspricht und ihn in ihren Gedanken häufig "Detective" nennt.

Der Schreibstil hingegen war völlig in Ordnung, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sich viele Satzbausteine wiederholt haben, wie beispielsweise "Avery richteten sich die Nackenhaare auf", etc.

Gegen Dreiviertel des Buches wartet das Buch mit einem netten Plot-Twist auf, den man aber fast hätte kommen sehen können. Denn wenn Charaktere super gradlinig agieren hat sich bei mir bereits eingebürgert, eben diese zu hinterfragen. 

Die Geschichte war durch die rasante Flucht zu Beginn und die katastrophale Lage in New York durchgängig spannend und obwohl ich ausgiebige Epiloge in der Regel mag, hätte ich mir für dieses Buch gewünscht, dass nach Überlaufen der Quelle einfach ein klarer Cut gemacht wird. Eine Sache gibt mir nach Beenden zudem keine Ruhe. Es gibt insgesamt drei Quellen in den USA. Die in New York war Hauptaugenmerk und damit einhergehend die Magier vor Ort, die Avery ja so heldenhaft versucht zu retten, aber zu keinem Zeitpunkt wird deutlich gemacht wie weit sich die vermeintlichen Todesopfer erstrecken würden, wenn die Quelle wirklich überläuft. Nur die Stadt? Der Bundesstaat? Mehrere Staaten? Weil drei Quellen für so ein großes Land eigentlich deutlich machen sollten, dass der Kollaps einer Quelle der Logik nach für einen größeren unabgedeckten Bereich sorgen müsste. 


Ich glaube, wenn man sich nicht – wie ich – an Kleinigkeiten aufhängt, kann man mit dieser Dilogie sicher ein paar schöne Stunden verbringen, mein Fall war s bis zu Letzt leider nicht. 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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