Dienstag, 8. Juli 2025

[Rezension] Crimson Sky - Band 1: Die Seelenjägerin

Autor: Kira Licht

Titel: Crimson Sky – Band 1: Die Seelenjägerin

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 4. April 2025

Verlag: Piper Verlag

Preis: 17,00 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 366 Seiten

Triathletin Remy droht an ihrem abrupten Karriereende zu zerbrechen. Als sie in der Halloweennacht von zwei Reitern der Wilden Jagd in die Anderswelt entführt wird, ändert sich aber plötzlich alles. Sie soll Teil der Wilden Jagd werden und muss sich in einer gefährlichen Prüfung beweisen. Ihre Aufgabe: zu Ungeheuern gewordene menschliche Seelen auf der Erde jagen. Dabei lernt sie den attraktiven Kronprinzen Keon kennen. Remy ist die Einzige, die sich traut, ihm zu widersprechen. Dabei riskiert sie allerdings nicht nur ihren Kopf, sondern auch ihr Herz ...

Ich liebe dieses Cover! Neben den kräftigen Farben finde ich, dass es perfekt zum Inhalt passt. 

Während ich meinen Stapel ungelesener Bücher auf der Suche nach der nächsten Geschichte durchforstet habe, sprang mir dieses Buch quasi in die Arme. Bisher kannte ich noch nichts dieser Autorin, auch wenn ich schon häufiger über den Namen Kira Licht gestolpert bin. 

Diejenige aus deren Sicht wir die komplette Geschichte erleben und die logischerweise gleichzeitig unsere Protagonistin ist, ist Remy, deren Traum von der großen Sportkarriere gerade geplatzt ist. Remy hat ihre guten, wie auch ihre schlechten Momente. Ich kann durchaus verstehen, dass es hart ist seinen Traum auf so plötzliche Weise zu verlieren, doch ihr anfängliches Gejammere zeigt alles, nur keinerlei Kampfgeist. Ihre Auseinandersetzungen mit Keon, dem Prinzen, waren durchaus vermeidbar und ich hatte häufig den Eindruck, dass ihre Wesensarten nicht immer kompatibel waren. Als Beispiel, im Laufe des Buches wird hier und da erklärt, dass Remy nicht gerne im Mittelpunkt steht – aber sich immer wieder mit dem Prinzen in aller Öffentlichkeit anzulegen, war merkwürdigerweise völlig in Ordnung. Viele Entscheidungen, die Remy trifft kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wie ihr verzweifeltes Bemühen sich einzureden, dass es sich bei der Wilden Jagd nur um eine verrückte Show handelt. 

Keon entspricht leider in vielerlei Hinsicht einem toxisch angehauchten und sprunghaften Stereotyp, welches alteingesessenen Hasen wie mir aus vielen anderen Büchern bekannt vorkommt. Er scheint sich offenbar nicht entscheiden zu können, ob er Remy herumschubst oder ob er über sie herfallen möchte. Passend dazu muss ich nämlich leider zugeben, dass ich die Beziehung der beiden überhaupt nicht gefühlt habe. Dies betrifft sowohl das körperlich Verlangen als auch Remys Gefühle für ihn. In meinen Augen geht es zu schnell zur Sache, es fehlt an Tiefgang, an Harmonie und schlicht an gemeinsam verbrachter Zeit, die keine Jagd und keinen Sex beinhaltet. 

Das Worldbuilding weist meiner Meinung nach riesige Lücken auf. Besonders gewundert hat mich alles, was mit den Reittieren zu tun hat, von denen offenbar jeder Jäger wahllos eines bekommt. Es hat auch nicht geholfen, dass Remy zu ihrem Wesen innerhalb weniger Seiten eine ach so tiefe Bindung aufbaut, welche ich ähnlich wie Remys Beziehung zu Keon so nicht fühlen konnte. Auch wer die Chance hat ein Jäger zu werden, die unterschiedlichen Völker der Anderswelt in Kombination mit den Göttern – viele elementare Informationen scheinen nur oberflächlich aufgebaut zu sein und überzeugen mich daher gar nicht. 

Das Buch ist durchaus spannend, doch einen Spannungsbogen habe ich vergeblich gesucht. Ich hatte eher den Eindruck, dass wir was die Spannung betrifft, immer auf dem gleichen Level herumdümpeln. Wobei ich gerade vom Ende besonders enttäuscht war, weil ich die ganze Zeit darauf gewartet habe, dass die Geschichte mich endlich richtig packt, dass ich mitgerissen und gefesselt werde. Tja, Pustekuchen. Am Schluss läuft es leider darauf hinaus, dass die Autorin sich entschieden hat die kleinen, unwichtigen Fragmente, die im Laufe des Buches an die Oberfläche gekommen sind, zu einer Geschichte zu formen, die vielen von uns so bereits bekannt vorkommen könnte – einschließlich des unerträglich tiefen Vertrauensbruches zwischen Remy und Keon. Gähn. 

Ich werde diese Reihe wohl nicht weiterverfolgen. Ich fand sie keineswegs schlecht, aber ebenso nicht gut genug, um meine Zeit damit zuzubringen zu hoffen, dass der zweite Band mich doch noch fesselt. 

Vermutlich macht sich dieses Buch besser bei Beginnern dieses Genres. Ich bin leider weder mit der Protagonistin, dem Worldbuilding noch der emotionalen Bandbreite wirklich warm geworden. 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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