Autor: Marah Woolf
Titel: House of Destiny (Zodiac Chroniken, Band 2)
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 19. November 2024
Verlag: Selbstverlag Marah Woolf
Preis: 23,00 € (Gebundenes Buch) & 5,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 560 Seiten
Wärst du bereit, dein Herz zu opfern für eine Schuld, die nicht gesühnt werden kann?
Averie hat versagt, obwohl sie verhindert hat, dass Eternity stirbt. Aber nun beanspruchen die Aionen ihre Welt für sich. Sie werden sie verdunkeln und den Menschen die noch verbliebene Zeit stehlen.
Um das zu verhindern, beschließt Averie, an den Zeitenspielen teilzunehmen, die einmal pro Dekade auf Destiny veranstaltet werden. Sollte sie diese überleben, muss sie allerdings mit einem der dreizehn Brüder gehen – und zwar mit demjenigen, der sie erwählt.
Doch nur so besteht die Chance, die Aionen zu stoppen, selbst wenn sie dafür ihren größten Wunsch aufgeben muss.
Passend zum ersten Band schmiegt sich dieses Cover an das restliche Erscheinungsbild an. Weiterhin liebe ich die starken Kontraste sowie die kleinen Details.
Nachdem ich gerade den ersten Band dieser Trilogie gelesen habe, habe ich die Gelegenheit ergriffen sofort mit diesem zweiten Band anzufangen. Allerdings, für diejenigen unter euch, die den ersten Band direkt nach Erscheinen gelesen haben: Die Autorin hat sich extra die Mühe gemacht vor Beginn dieses Bandes eine Zusammenfassung der Ereignisse mithilfe eines QR-Codes zur Verfügung zu stellen. Ich liebe sowas und bin trotzdem froh, dass ich lange genug gewartet habe, um sofort weiterlesen zu können.
Wie wir es bereits kennen ist Averie unsere weibliche Protagonistin und gleichzeitig diejenige aus deren Sicht wir das ganze Buch bzw. vermeintlich die ganze Trilogie erleben dürfen. Averie hat es noch immer nicht geschafft mich gänzlich von sich zu überzeugen. Ich wünschte, sie würde ihre Pläne anständig durchdenken, ihren Freunden nicht jedes Geheimnis sofort auf die Nase binden und auch das Vertrauen, welches sie in andere Personen steckt ein wenig mehr hinterfragen. Ich warte vergeblich auf den Moment in dem ich sie tatsächlich als Kämpferin, als Rebellin und vielleicht auch als Anführerin sehe. Doch weiterhin lebt sie selbst sehr viel in der Vergangenheit, lässt sich von anderen, stärkeren Nebencharakteren an der Nase herumführen und außerdem bin ich der Meinung, dass es endgültig Zeit wird Atticus zu vergessen.
Die Beziehung von Atticus und Averie hat in Vergangenheit bereits viel einstecken müssen, doch ich für meinen Teil sehe die beiden nicht länger als Paar oder eine gemeinsame Zukunft für beide. Atticus hatte durchaus seine guten Momente, doch so richtig gefühlt habe ich beide zusammen nie. Im Gegensatz dazu muss ich zugeben, dass ich ab sofort Team Minas angehöre. Vergesst den Sturmjäger, der Aion stiehlt ihm nämlich locker die Show. Ich liebe die geheimnisvolle und ränkeschmiedende Art von Minas. Wie er seine Brüder gegeneinander ausspielt, andere ungesehen verteidigt und auch die Menschen nicht als wertlos betrachtet. Ich bin gespannt, welche seiner Pläne zukünftig aufgehen, ob wir sehen wo er in Vergangenheit bereits rettend eingegriffen hat und wie sich seine Beziehung zu Averie wandelt.
Was die Emotionen und Gefühle dieses Buches betrifft bin ich an vielen Stellen nicht abgeholt worden. Tatsache ist, dass es jede Menge Momente gab, die das Potenzial hatten mich zu berühren, es aber nicht vollumfänglich geschafft haben. Häufig hatte ich den Eindruck, dass Marah Woolf sich hier und da einfach mehr Zeilen hätte nehmen sollen um bestimmte Ereignisse dramatisch in die Länge zu ziehen. Als Beispiel das Ende des ersten Wettstreits, da war so viel Potenzial mich zu zerstören, aber die Szene kam mir zu kurz. Wie einige andere auch.
Irgendwie schafft die Autorin es leider, dass ich einige der Freunde von Averie zwischenzeitlich unsympathisch finde. Im ersten Band war es Rowan, hier ist es eindeutig Junah. Junahs verzweifeltes Bemühen jemanden zu retten, der ihr etwas bedeutet, gab ihr in meinen Augen nicht das Recht alle anderen involvierten Leben als unwichtiger zu betrachten. Damit bleiben als einzige von Averies Freunden, denen ich persönlich mein Vertrauen schenken würde: Nikos und Willow.
Dafür gibt es jede Menge interessante Wendungen, alles veränderte Informationen, neue Geheimnisse und Intrigen. Die Zeitenspiele als solche nehmen eine vergleichsweise unwichtige Rolle ein und ich hätte diese persönlich nicht gebraucht. Mir fehlte es an Spannung und der Fähigkeit mich Mitzureißen, wobei ich ähnlich wie im letzten Absatz schon angesprochen, oft die Frage "Das wars?" im Hinterkopf hatte.
Das Ende war durchaus fesselnd, aber auch hier besteht einfach noch Luft nach oben. Wenn ich den dritten Teil nicht ebenfalls zur Hand hätte, wüsste ich nicht, ob dieser Schluss es automatisch zu meinem nächsten CR gekürt hätte. Und doch kann ich nicht leugnen, dass gerade die letzten 100 Seiten wohl zu denen gehören, die mich am meisten emotional abholen konnten. Ich habe endlich etwas mitgefiebert, versucht herauszufinden wer wen betrogen hat und welche Charaktere wir hoffentlich wiedersehen und wen nicht.
Ähnlich wie auch schon beim ersten Band stehen die Weichen für ein großartiges Buch bereits in den richtigen Positionen, doch viele Kleinigkeiten können leider nicht überzeugen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
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