Montag, 14. Juli 2025

[Rezension] House of Verity

Autor: Marah Woolf

Titel: House of Verity (Zodiac Chroniken, Band 3)

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 6. Mai 2025

Verlag: Selbstverlag Marah Woolf

Preis: 25,00 € (Gebundenes Buch) & 7,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 549 Seiten

Wer gewinnt den Kampf um die Zeit?

Averie hat die Zeitenspiele überlebt und konnte ihre Freunde nach Verity bringen, doch wie lange wird es dauern, bis Hyperion begreift, was sie in dieser Welt wirklich will? Wen wird er noch töten, um Averie zu brechen? Kann die Hohepriesterin von Verity ihr bei ihrer aussichtslosen Suche nach dem sagenumwobenen schwarzen Weltenei helfen? Oder sind ihre Gegner viel zu mächtig? Wie soll man gegen Unsterbliche kämpfen?

Trotz all dieser Unwägbarkeiten ist Averie nicht bereit, aufzugeben. Nur wenn sie die Zeit befreit, kann sie die Galaxie retten und vielleicht auch den Mann, der alles für sie geopfert hat.

Perfekt zum Rest der Reihe reiht sich dieser Abschlussband nahtlos in die bereits bestehende Optik mit ein. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass sowohl die Farben als auch die Details besonders liebenswert sind. 

Nachdem ich direkt vor diesem Buch den ersten und zweiten Band dieser Reihe gelesen habe, stand natürlich außer Frage, dass ich diese Reihe jetzt auch zu Ende lese. Ich möchte euch nicht anlügen, aber sowohl die ersten beiden Bände als auch dieser finale, dritte Band konnten mich nicht zu Einhundert Prozent überzeugen. 

In vielerlei Hinsicht betrifft dies unsere weibliche Protagonistin in Kombination mit ihren Freunden und dem Geschehen an sich. Averie scheint nicht wirklich aus ihren Fehlern zu lernen. Dies betrifft sowohl ihre impulsive Art Entscheidungen zu treffen als auch immer wieder mit Plänen zu beginnen, welche nicht vollständig durchdacht sind. Ich fand, dass ihre Freundschaft zu Atticus etwas zu viel Raum einnimmt, was ihrer Beziehung zu Minas schadet. Besagte Beziehung zu Minas konnte mich einfach nicht vollständig für sich einnehmen. Ich mochte beide zusammen und irgendwie auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass Averie immer wieder bereit war andere für ein größeres und wichtigeres Ziel zu opfern, was ich durchaus verstehen kann, mir allerdings ebenso den Eindruck vermittelt hat, dass Averie eben nicht aus tiefsten Herzen vertrauen kann. Mit diesem Wissen hätte ich sie persönlich nirgendwo hinbegleitet, aber das müssen unsere Nebencharaktere wohl selbst entscheiden. 

Apropos Nebencharaktere, auch diese können mich nicht gänzlich überzeugen. Ohne gemein sein zu wollen, ich kenne bessere Freundschaften geschrieben von Marah Woolf als diese. Um ganz ehrlich zu sein, ich habe am Ende niemandem wirklich vertraut und irgendwo damit gerechnet, dass Verrat Einzug hält. Dazu kommen noch Kleinigkeiten, wie die Tatsache, Charaktere schienen immer mal wieder Dinge zu wissen, die sie meines Erachtens gar nicht wissen konnten. Außer Nikos mochte ich am Ende niemanden so richtig. Und der spielt in diesem dritten Band eigentlich nur eine unwichtige Nebenrolle. 

Zunächst einmal hat es wirklich ewig gedauert bis Spannung aufkam. Die ersten 300 Seiten tingeln unsere Charaktere in der Gegend herum und ständig wird nur betont, wie wichtig es ist das Ei zu finden und Informationen zu beschaffen. So richtig fesseln konnten mich erst die letzten 150 Seiten, was für einen Abschlussband ziemlich ernüchternd ist. Inhaltlich war es mir an manchen Stellen ein wenig zu chaotisch, den roten Faden habe ich öfters aus den Augen verloren und bis wirklich relevante Dinge passierten vergeht eine halbe Ewigkeit. Auch wenn es merkwürdig klingt, ich hätte mir gewünscht, dass es die ein oder andere Intrige von Leuten gegeben hätte, denen wir vertrauen. Hier hatte ich doch sehr den Eindruck, dass die Guten wirklich die Guten waren und die Schlechten die Schlechten, versteht ihr? 

Das entscheidende Finale hatte seine guten Momente, aber auch viele Dinge, die mir persönlich nicht gefallen haben. Ich musste tatsächlich weinen, habe um meine Favoriten gebangt und auf das große Happyend gehofft. Gleichermaßen gibt es viele Dinge, die mich gerade auf den letzten Seiten massiv gestört haben. Als Beispiel für diejenigen, die das Buch bereits gelesen haben: Atticus und Ariadne? Was zum Geier war das denn? Ember und Averies Vater stehen auf dem gleichen Blatt Papier. Das Ende der Aionen ebenso. Die Moiren, Damianos Verschwinden und Nemesis wahres Gesicht zählen ebenfalls dazu. Ich habe den starken Eindruck bekommen, dass sich nicht jeder Erzählstrang in sich logisch aufgeschlüsselt hat. Was schade ist, denn das Worldbuilding als solches überzeugt. 

Würde ich meine Rezension in wenigen Worten zusammenfassen müssen würde ich wohl sagen, dass ich diese Reihe zwar gut finde, ich aber ebenso wirklich jede Menge Luft nach oben sehe. Dennoch würde ich in Zukunft wohl erneut Bücher von Marah Woolf lesen. 

Für einen Abschlussband ist dieses Buch leider zu weiten Teilen zu ernüchternd. Es fehlt an Spannung, Dramatik und insgesamt der Fähigkeit mich komplett zu überzeugen. Ich wollte diese Reihe total gerne lieben, aber dafür fehlte inhaltlich doch noch eine ganze Menge Detailverliebtheit. 

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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