Autor: Marah Woolf
Titel: House of Eternity (Zodiac Chroniken, Band 1)
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 10. Juli 2024
Verlag: Selbstverlag Marah Woolf
Preis: 23,00 € (Gebundenes Buch) & 5,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 542 Seiten
Die Menschen sind zu verschwenderisch mit ihrer Zeit umgegangen und die Chronisten haben nicht genug davon in Sicherheit bringen können, um Eternitys Untergang zu verhindern.
Die dreiundzwanzigjährige Averie Aslanidis ist fest entschlossen, ihre Heimat zu retten, und erkämpft sich einen der begehrten Ausbildungsplätze als Sturmjägerin. Doch dann übernimmt ausgerechnet Atticus Maverick das Training der Rekruten. Dieser Mann war ihre erste große Liebe, bis er ihr vor drei Jahren das Herz brach und sie ohne ein Wort verließ. Und obwohl sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlt, wird nun sie ihn verraten und benutzen, denn keine Liebe ist den Verlust der Ewigkeit wert.
Ich bin immer wieder davon begeistert, wie hübsch Marah Woolfs Cover aussehen – dieses bildet dabei keine Ausnahme. Neben den kleinen Details liebe ich die kontrastreichen Farben und die Dynamik ganz besonders.
Ich habe bereits das ein oder andere Buch von Marah Woolf in Vergangenheit gelesen, von Highlights bis mittelmäßig war alles dabei, weshalb ich natürlich gehofft habe, dass „House of Eternity“, also der Start ihrer neuen Trilogie, mich begeistern kann.
Absolut fesseln und überzeugen kann Marahs Worldbuilding. Neben der Feindschaft zwischen den Kindern des Chronos und des Kairos, sowie der Unwissenheit der Menschen darüber gibt es noch allerhand anderes zu entdecken. Besonders fasziniert haben mich die Verbindung zwischen den Chronisten und ihren Pegasoi, das Sammeln und Verarbeiten von Zeit, sowie die unterschiedlichen – teils – verlorenen Welten. Wie unter anderem Eternity eine der Welten ist, die theoretisch noch gerettet werden kann. Allerdings gab es den ein oder anderen Aspekt, der sich mir nicht ganz erklärt hat. Als Beispiel: Averie kann Menschen nur Zeit entziehen, wenn diese Zeit verschwenden. Seine Zeit am Handy zu verbringen oder Online-Spiele zu spielen gilt als Zeitverschwendung, in einen Club zu gehen, zu feiern und sich zu betrinken merkwürdigerweise nicht. Versteht mich nicht falsch, jeder kann machen, was er möchte, aber ich als jemand, der mit Partys & Co. überhaupt nichts anfangen kann, würde behaupten, dass es sich dabei um Zeitverschwendung handelt. Mich würde ja brennend interessieren, wer was als Zeitvergeudung bestimmt hat.
Averie Aslanidis ist bekanntermaßen unsere weibliche Protagonistin und diejenige aus deren Sicht wir dieses Buch erleben dürfen. Averie ist fest entschlossen eine Sturmjägerin zu werden, also jemand, der mit seinem Pegasus in einen Sturm fliegt, um sogenannte Zeitenbänder zu flicken. Ich kann mir gut vorstellen, dass Averies Verhalten nicht jedermanns Sache ist – mir geht es nämlich so. Ich kann viele ihrer Entscheidungen durchaus nachvollziehen und fand sie größtenteils sympathisch. Doch ich vermisse ihr Gemeinschaftsgefühl. Ich vermisse Eigeninitiative, denn all ihre Informationen kommen ungefiltert von ihrem Vater. Dass ihre eigene Familie ihr so wenig bedeutet – von ihrem Vater mal abgesehen – fand ich frustrierend, denn ich hätte wahnsinnig gerne die Sicht ihres Bruders und ihrer Mutter auf die Geschehnisse gehabt.
Noch mehr frustriert hat mich eigentlich nur ihre Beziehung zu Atticus. Das ewige Hin und Her, die Lügen und Geheimnisse, die Gewissensbisse und alles dazwischen haben mich irgendwann nur noch gelangweilt. Es passiert nichts wirklich Relevantes, außer, dass immer wieder deutlich wird, dass beide die Finger nicht voneinander lassen können. Atticus ist mir persönlich etwas zu sprunghaft. Denn womit Averie meiner Meinung nach komplett richtig liegt: Ich würde auch niemandem vertrauen, der mich einfach sitzen lässt und sich jahrelang nicht meldet. Atticus Annäherungsversuche, sein behütendes Verhalten, aber ebenso die schlichte Tatsache, dass er ganz offensichtlich mehr weiß als er erzählt, passen zwar zusammen, waren aber nicht so ganz mein Fall.
Ähnlich ergeht es mir mit der Freundschaft zwischen Averie und ihren Freunden. Ich mag die Dynamik der Gruppe eigentlich ganz gerne, aber irgendwie scheint jeder von ihnen seine ganz eigenen Probleme mitzubringen und die große Belastungsprobe aka der Untergang ihrer Welt reißt ziemlich schnell die ersten Brücken ein.
Marah Woolfs Schreibstil überzeugt im Gegensatz dazu auf ganzer Linie. Neben den vielen Informationen, die wir zum Glück nach und nach erhalten, bleibt die Geschichte spannend und fesselnd, die Charaktere sind weitestgehend authentisch und ich möchte behaupten, dass viele inhaltliche Aspekte in sich logisch sind.
Persönlich erwarte ich noch mehr. Das Buch ist toll geschrieben, aber so richtig abgeholt worden bin ich keineswegs. Ich werde die Reihe in jeden Fall weiterverfolgen, denn was nicht ist, kann ja noch werden. Oder so ähnlich.
So ganz mit meinen Erwartungen mithalten, kann dieser Auftakt noch nicht. Irgendwie habe ich auf den Moment gewartet in dem ich selbst die Geschichte vollumfänglich liebe und dieser blieb bis zur letzten Seite leider aus.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
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