Dienstag, 9. Juli 2024

[Rezension] Der gefallene Engel - Black Dagger Band 39

Autor: J. R. Ward

Titel: Black Dagger – Band 39: Der gefallene Engel

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2023

Verlag: HEYNE Verlag

ISBN: 978-3-453-32297-4

Preis: 13,00 € (Taschenbuch) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 769 Seiten

Lassiter, der gefallene Engel mit einer Vorliebe für extravagante Kleidung und trashige TV-Shows, wird seiner Aufgabe als Hüter über das Schicksal aller Vampire mehr als gerecht. Als er jedoch den Lauf desselben verändert, soll er aus Caldwell abgezogen werden. Ausgerechnet jetzt, wo er sich in die ebenso geheimnisvolle wie atemberaubend schöne Rahvyn verliebt hat. Als sich auch noch die längst besiegt geglaubten Lesser zu neuer Macht erheben, drohen sich die Ereignisse in der Welt der BLACK DAGGER zu überschlagen. Und plötzlich muss der einst so unbeschwerte Engel kämpfen – für die Vampire und für seine große Liebe ... 

Zunächst einmal, ob man diese Cover mag oder nicht, kann man zweifelsfrei sagen, dass dieser Band perfekt zu den anderen der Reihe passt. Mein Bild von Lassiter passt nicht wirklich zu dem Abgebildeten, aber schrecklich finde ich es auch nicht. 

Ich kenne bereits unzählige Bücher dieser Reihe und muss leider zugeben, dass die Geschichte meiner Meinung nach ihren Zenit längst überschritten hat. Die Autorin hätte es nach dem Ende von Omega, bzw. dem Bösewicht der Reihe beenden sollen. 

Wie Kenner dieser Schriftstellerin wissen, wechseln die Kapitel immer wieder zwischen unterschiedlichen Protagonisten hin und her. Hauptaugenmerk liegt wie der Klapptext uns verrät auf dem gefallenen Engel Lassiter und der geheimnisumwobenen Rahvyn. 

Fairerweise muss ich zugeben, dass ich mich für keinen von beiden so richtig interessiert habe oder deren Geschichte sehnsüchtig erwartet habe. Lassiter kennen wir als humorvollen, extrovertierten und leicht überzogenen Charakter, den wir hier leider vergeblich suchen. Ich sehe durchaus ein, dass die Protagonisten sich weiterentwickeln müssen, aber hier wirkt er leider wie jemand komplett anderes, was es schwer macht beide Versionen von ihm zu vereinen. Sein Trübsalgeblase zu Beginn des Buches fand ich wahnsinnig anstrengend und im Vergleich zu anderen Schicksalen rund um die Bruderschaft zu überzogen. 

Rahvyn bleibt für mich bis zum Schluss ein sehr unnahbarer und wenig komplexer Charakter. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Autorin selber nicht ganz weiß, was Rahvyn eigentlich darstellen soll und sie einfach ein anderes Gegenstück für Lassiter als die herkömmlichen Vampire, Menschen und Engel haben wollte. Für mich persönlich wirkt sie leider sehr verloren und antriebslos. Zudem hätte ich gerne mehr Rückblicke in Rahvyns altes Leben, aber genauso vor dem Zeitsprung bzw. während des Zeitsprungs gesehen, einfach um einen besseren Zugang zu ihr zu haben. 

Dieses Buch hat über 700 Seiten und trotzdem schafft es die Beziehung der beiden leider gar nicht mich zu überzeugen. Klar, Leidenschaft war vorhanden, genauso wie Zärtlichkeiten, für mich kamen die berühmten drei Worte zu verfrüht und insgesamt war mir ihre Verbindung zu einfach gestrickt. 

Es gab jede Menge emotionale Momente, was weniger Lassiter und Rahvyn betraf, als die Gemeinschaft der Black Dagger sowie den Zeitsprung bzw. dessen vorangegangene Geschehnisse. Für mich gab es jedoch genau eine Sache, die insgesamt emotional total auf der Strecke bleibt. Ohne zu spoilern kann ich leider nicht näher darauf eingehen, aber ich fand es schade, dass die Misskommunikation zwischen Rahvyn  und Lassiter einen entscheidenden Moment im Verlauf des Königs ruiniert hat. 

Für ein so dickes Buch ziehen sich die ersten 500 Seiten leider extrem. Die vielen persönlichen Problemchen, die gedanklichen Karussells und Details ohne Belag haben mir das Vorankommen wahnsinnig erschwert. Doch die letzten Seiten waren hochspannend und ebenso emotional und konnten mich sogar etwas zu Tränen rühren. 

Ich finde es sehr schade, dass irgendwie immer nur die gleichen Gesichter zu sehen sind  und ich immer wieder das Gefühl bekomme, neben den ursprünglichen Brüdern, vergisst die Autorin gerne mal den Rest. 

Ich hadere schon seit einigen Büchern, ob ich diese Reihe wirklich weiter verfolgen soll. Wissen tun wir jedenfalls bereits, dass sich die folgenden Teile mit den Kindern unserer vielen Protagonisten befassen werden. Vermutlich werde ich mir also den ersten Band des Neuanfangs kaufen, und dann weitersehen, ob mich J. R. Ward doch noch überzeugen kann. 

Irgendwie funktionieren Rahvyn und Lassiter für mich gar nicht, die Chemie passte einfach nicht. Auch so, bin ich der festen Überzeugung, dass die ersten Bände dieser Reihe bedeutend besser waren. Mal sehen, ob ich den Büchern weiter treu bleibe oder die Reihe zukünftig aufgebe. 

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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