Sonntag, 23. Juni 2024

[Rezension] Tiral of the sun queen

Autor: Nisha J. Tuli

Titel: Trial of the sun queen (Die Artefakte von Ouranos – Band 1)

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 19. Februar 2024

Verlag: Knaur Verlag

ISBN: 978-3-426-44827-4

Preis: 18,00 € (Paperback) & 12,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 418 Seiten

Nach zwölf langen Jahren im Kerker des Aurorakönigs hat Lor nur ein Ziel: dem grausamen High Fae jeden einzelnen Moment ihres Elends heimzuzahlen und mit ihren Geschwistern zu fliehen. Als sie gegen jede Wahrscheinlichkeit – und gegen alle Regeln – an den Hof des rivalisierenden Sonnenkönigs gelangt, scheint ihre Rache in greifbarer Nähe. Denn Lor wurde auserwählt mit neun anderen Tributen um die Hand des äußerst attraktiven Königs zu kämpfen und den Thron an seiner Seite zu erklimmen. Nur wenn ihr das gelingt, ist sie frei und kann ihre Familie retten. Doch um den Sonnenkönig für sich zu gewinnen, muss Lor erst einmal die tödlichen Wettkämpfe und intriganten Spiele am Hofe der Fae überleben. 

Hierbei handelt es sich definitiv um ein Cover, welches vom nahen besser aussieht als aus der Ferne. Die vielen goldenen Details passen perfekt zum Inhalt und ergeben ein eher unruhiges, aber hübsches Gesamtbild. 

Neben vielen anderen Büchern, die ich dieses Jahr bereits gelesen habe, kannte ich bis zu diesem Buch noch nichts dieser Autorin. Ich habe es über Social-Media entdeckt und im Buchladen meines Vertrauens mitgenommen. 

Dreiviertel des Buches erleben wir aus Sicht der weiblichen Protagonistin Lor und einige wenige Kapitel aus Sicht des vermeintlichen Love-Interests Nadir. Lor ist für mich leider keine perfekte Protagonistin. Grundsätzlich bewundere ich ihren Kampfgeist, ihr Durchhaltevermögen und ihr Streben nach Freiheit. Jedoch hinterfragt sie für meinen Geschmack viel zu wenige Dinge. Ihr fehlt eine investigative Ader um König Atlas' Intentionen zu hinterfragen. Ich habe mich doch gewundert, wie wenig sie die Initiative ergriffen hat um in unbeobachteten Momenten nach einer eigenen Lösung für ihr Dilemma zu suchen. Ein Großteil von Lors Vergangenheit hat sich bereits gelüftet, aber bei Weitem noch nicht alles, was sie weiterhin spannend macht. 

Vergleichsweise erfahren wir über den Prinzen von Aurora, Nadir, herzlich wenig. Durch seinen Umgang mit seinem Vater stehen seine Intentionen außer Frage. Doch wie er seinen Weg zum Thron begehen wird, wird sich wohl zeigen. Ich hoffe allerdings, dass wir eine klügere und weniger launische Seite von ihm zu sehen bekommen. 

Ohne zu sehr auf die vielen Nebencharaktere eingehen zu wollen, hoffe ich, dass wir bei den Folgebänden den Kommandanten von Atlas' Leibgarde wieder zu Gesicht bekommen. Irgendwie habe ich an seinem gemeinen, sarkastischen und bestimmendem Wesen einen Narren gefressen, aber bei Männern mit hübschen Flügen fällt es natürlich schwer zu widerstehen. 

Ich glaube, dass die Grundidee super interessant ist, dennoch hoffe ich noch auf eine inhaltliche Steigerung. Es gab einige kleinere Überraschungen, andere Dinge waren schnell vorhersehbar. Insgesamt erstreckt sich dieser erste Band über einen recht breit gefächerten Zeitraum wobei wiederrum einige Geschehnisse für mich zu sehr komprimiert worden sind. Das Ende war spannend und ebnet einen vielversprechenden Start für den nächsten Teil. Auch während des Lesens gab es immer wieder kleine Spannungsspitzen, die die Geschichte lebendig werden lassen und uns Leser bei Laune halten. 

Den Schreibstil finde ich wundervoll. Das Buch lässt sich trotz Fantasy-Aspekte und neuer Welt super und verständlich lesen. Für meinen Geschmack dürfte es gerne noch einen Spritzer Humor/ Sarkasmus mehr vertragen, aber dies ist lediglich eine persönlich Präferenz meinerseits. 

Werde ich diese Buchreihe weiterverfolgen? Auf jeden Fall! Nur weil dieser Band für mich kein Highlight ist, heißt das ja nicht, dass nicht einer der anderen Bände eines wird. 

Vermutlich wird dieses Buch dem Hype nicht ganz gerecht, aber lesenswert ist es allemal. Lor könnte wesentlich mehr Eigeninitiative ergreifen und auch so mangelt es etwas an Tiefgang. Gleichzeitig ist die Geschichte sehr spannend und macht definitiv neugierig auf den nächsten Band. 

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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