Montag, 17. Juni 2024

[Rezension] Defy Me

Autor: Tahereh Mafi

Titel: Shatter Me – Band 5: Defy Me

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2023

Verlag: cbt Verlag

ISBN: 978-3-570316429

Preis: 12,00 € (Taschenbuch) & 8,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 272 Seiten

 

Juliette Ferrars ist nicht, wer sie bisher glaubte zu sein und nichts ist, wie es scheint.

Sie dachte, sie hätte das Reestablishment geschlagen. Sie dachte, sie hätte endlich die Kontrolle über ihr Leben, ihre Macht, ihren Schmerz. Doch als all die Lügen ans Licht kommen, die sie ihr Leben lang geglaubt hat, ändert das alles.

Stärker, mutiger und widerstandsfähiger als je zuvor muss Juliette erneut für ihr Leben und ihre Liebe kämpfen. Doch zuerst muss sie sich erinnern, wer sie ist. 

 *Bezogen auf die Sonderausgabe der Chest of Fandoms*

Da ich wahnsinnig schlecht darin bin mir die Äußerlichkeiten der Charaktere einzuprägen gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass es sich bei dem abgebildeten Mann um Kenji handelt. Ähnlich wie beim Vorgänger mag ich die Illustration wahnsinnig gerne, allerdings fehlt es dem Cover an Details.  

Nachdem der vierte Band für mich mit Abstand der schlechteste dieser Reihe war, hatte ich trotzdem noch Hoffnung für den vorletzten, sprich diesen Band. Ehrlich gesagt fällt mir wenig positives ein und ich wundere mich doch etwas, dass diese Reihe auf Social-Media so beliebt ist. Ich möchte mit meiner nächsten Aussage keineswegs jemanden beleidigen, doch ich finde diese Reihe von Band zu Band niveau- und anspruchsloser.  

Ich bekomme leider immer mehr den Eindruck, dass die Autorin darauf baut, dass wir Juliettes bzw. Ellas Inkompetenz ignorieren, weil wir Mitleid mit ihr haben. Leider funktioniert dieses Verhaltensmuster für mich gar nicht. Mittlerweile würde ich Juliette/ Ella nur noch als anstrengend, wenn nicht sogar lästig beschreiben. Ihre Darstellung ist oberflächlich, kindisch und ihr Verhalten mehr als fragwürdig. Es fühlt sich dauerhaft so an, als würde ich einen Haufen Kinder beobachten, die Krieg spielen. Emotional drehen wir uns nur noch im Kreis. Die Charakterentwicklung gleicht einem Teufelskreis ohne Ziel. Ich gestehe, dass ich nicht verstehen kann, woher die vielen guten Rezensionen kommen, wenn die Protagonistin so dermaßen eindimensional ist. Die Autorin versucht so verzweifelt Ella als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte zu etablieren, dabei wirkt es einfach nicht authentisch. Dafür interagiert sie zu wenig mit den anderen Nebencharakteren und ich mich nur wiederholen kann, Juliette/ Ella ist nicht besonders tiefgründig ausgearbeitet.  

Aaron Warner ist leider das männliche Äquivalent zu Juliette/ Ella. Immer die gleichen Monologe, wenig Einfallsreichtum, kaum tiefergehende Emotionen und für jemandem mit seinem Ruf frage ich mich immer wieder, ob er selbst mal wieder an wichtigen Ereignissen teilnimmt, anstatt nur anwesend zu sein. Den einzigen Moment bei dem ich echte Emotionen gespürt habe, war bei seiner Überraschung am Schluss der Geschichte.  

Neu an diesem Band waren die Kapitel aus Kenjis Sicht, den ich als Nebencharakter sehr gemocht habe. Doch seine Anbändelei mit Nasira sowie deren Gespräche wirkten fand, langweilig und überaus oberflächlich.  

Kurz gesagt passiert in diesem Buch inhaltlich nichts. Die Rückblicke bringen uns den Charakteren nicht näher und die Geschichte nicht voran. Niemand entwickelt sich weiter. Die Ereignisse um Ella, Warner aber vor allem um Ellas Schwester Emmaline sind grausam, aber wie in den anderen Teilen raubt das Vorankommen des Plots jedem Moment die emotionale Nähe die es bräuchte um mitfiebern zu können. Dabei gibt es durchaus Gelegenheiten diese Momente lebendig und authentisch zu gestalten, es wird nur leider kein einziger genutzt.  

Ich glaube, dass die Grundidee wirklich Potenzial hat, aber an der Umsetzung zu Grunde geht. Den Büchern fehlt es an Gefühlen, Dramatik und Dynamik, ebenso wie an Detailreichtum und Entwicklung. Darüber hinaus frage ich mich ernsthaft, warum wir Band vier und fünf einzeln bekommen haben, wenn man diese ebenso zu einem einzigen Teil hätte zusammenfassen können.  

Möchtet ihr noch eine halbwegs positive Sache hören? Das Buch ist mit weniger als 300 Seiten und den wirklich kurzen Kapiteln wunderbar schnell durchzulesen.  
 
Ehrlich gesagt frage ich mich, warum ich immer noch hoffe, dass mich diese Reihe begeistern kann. Neben unfassbar flachen Charakteren, viel Chaos, wenig Inhalt und fehlenden Emotionen können mich höchstes das Cover und die kurzen Kapitel überzeugen. 

Von mir gibt es 2 von 5 Sternen.

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