Mittwoch, 23. April 2025

[Rezension] We hunt the Flame

Autor: Hafsah Faizal

Titel: We hunt the Flame – Die Reiche von Arawiya, Band 1

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 2. Dezember 2024

Verlag: Knaur Verlag

Preis: 25,00 € (Gebundenes Buch) & 16,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 616 Seiten

Sie ist eine tödliche Jägerin, er der Prinz des Todes: Menschen lebten, weil sie tötete. Menschen starben, weil er lebte.

Die Jägerin Zafira kann nur als Mann verkleidet im verfluchten Wald des Arz ihr Volk beschützen. Wird sie als Frau entlarvt, droht ihr Verbannung oder Schlimmeres.

Als Prinz des Todes ist es Nasirs Aufgabe, alle zu vernichten, die töricht genug sind, sich seinem tyrannischen Vater zu widersetzen. Niemals darf er Mitgefühl zeigen, denn sonst wird er selbst zum Opfer des grausamen Königs.

Gegen ihren Willen sind Zafira und Nasir Legenden im Königreich Arawiya. Als sich ein Krieg zusammenbraut und der Arz mit jedem Tag näher rückt und das Land in Schatten hüllt, bricht Zafira zu einer gefahrvollen Suche auf. Ein verlorenes Artefakt könnte den Fluch des Arz brechen. Doch auch Nasir wird auf eine ganz ähnliche Mission geschickt. Sein Auftrag: das Artefakt finden – und Zafira töten.

Ein tolles, düsteres Cover, welches gut zum Inhalt passt. Ich persönlich mag den schwarzen Torbogen bzw. den schwarzen Rand des Covers nicht so gerne, weil der das Gesamtbild stört - dennoch finde ich das Cover als solches nett anzusehen. 
  

Ich glaube, wer wie ich, auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen sein Unwesen treibt, wird bereits vor offiziellem Erscheinungsdatum auf diese Dilogie aufmerksam geworden sein. Ich war mir lange Zeit unsicher, ob ich mir die Bücher tatsächlich kaufe, habe allerdings den ersten Band spontan in einem schwachen Moment gekauft.  

Die erste Sache, an die ich mich, jetzt nach Beenden, sehr genau erinnern kann, ist die Tatsache, wie anstrengend ich den Einstieg in die Geschichte fand. Von den vielen neuen Begriffen, den zahllosen Fremdwörtern und Namen von Orten und Menschen wird man zunächst einmal völlig erschlagen. Ich fand den Anfang teilweise zäh, anstrengend und habe den Moment herbeigesehnt, in dem die Reise nach Sharr endlich seinen Lauf nimmt. Das folgende mag etwas banal klingen, aber ich habe mich gefreut, dass dieses Buch aus so vielen kurzen Kapiteln besteht, denn so habe ich mir selber immer wieder gedacht „Ein Kapitel geht noch.“ Und dann kam der Moment in dem ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte. „We hunt the Flame“ ist eine Geschichte, mit der man ein wenig Geduld haben muss, die einen aber ebenso begeistern kann, wenn man dem Buch die Chance gibt sich weiterzuentwickeln.  

Zafira als unsere weibliche Protagonistin hat es mir ebenfalls nicht immer leicht gemacht. Allerdings mochte ich die Verbundenheit zu ihrer Herzensschwester Yasmine und deren Bruder Deen, sowie den tiefen Schmerz, den der Verlust ihres Vaters ihrem Herzen zugefügt hat. Zafira kann zuweilen sehr temperamentvoll sein, allerdings ist sie ebenso eine geduldige Jägerin, kann vorausschauend planen und ich mochte ihren Umgang mit der Gruppe von Sharr tatsächlich sehr gerne. Was mir sogar noch besser gefallen hat, war die Slow Burn Romanze zwischen ihr und Nasir. Dieses langsame Überkochen der Gefühle, die geheimen Eingeständnisse und die, gar nicht so krass im Vordergrund stehende, körperliche Anziehungskraft zwischen der Jägerin und dem Prinzen. Damit konnte mich die Autorin echt catchen.  

Nasir, der Prinz des Todes, Fußabtreter seines Vaters und allseits als Monster bekannt, konnte mich sogar noch mehr begeistern als Zafira es konnte. Allerdings ist es für mich selbst auch kein Geheimnis, dass ich auf die geheimnisvollen, gebrochenen und dennoch starken männlichen Charaktere absolut abfahre. Zwar mochte ich seinen Umgang mit Zafira als solchen gerne, doch seine Dialoge mit Altair, dem General seines Vaters, waren mir um einiges lieber. Ich freue mich schon darauf mehr von ihm zu sehen zu bekommen, gerade wenn es darum geht sich gegen den Sultan durchzusetzen.  

Genau wie der Einstieg ins Buch ist auch der Schreibstil zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Die Fremdwörter aus dem arabischen Raum, die über Waffen, Gegenstände und Orte hinausgehen, kann man zum Glück im Glossar nachschlagen, man braucht dennoch Zeit sich an die Gegebenheiten zu gewöhnen. Wenn man, wie bereits weiter oben geschrieben, dranbleibt, belohnt einen diese Geschichte allerdings mit einem tollen Tiefgang, liebevollen Dialogen, einem Hauch Humor, Spannung und wirklich guten Plottwists.  

Ich fürchte, dass ich in den nächsten Tagen der Buchhandlung meines Vertrauens einen Besuch abstatten muss, damit ich mir den zweiten Teil kaufen kann.  

Obwohl ich nach dem schwierigen Einstieg in die Geschichte selbst nicht mehr daran geglaubt habe, konnte mich dieses Buch letztlich positiv überraschen. Ich freue mich bereits auf das Wiedersehen mit Zafira und Nasir, sowie dem Rest der Gruppe.  

 Von mir gibt es 4 bis 4,5 von 5 Sternen.  


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