Sonntag, 21. August 2022

[Rezension] One side of the light

Autor: Alexandra Flint

Titel: One side of the light

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 29. Juni 2022

Verlag: Planet! (Thienemann-Esslinger Verlag)

ISBN: 978-3-522507097

Preis: 17,00 € (Paperback) & 12,90 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 496 Seiten



Nur wer mit dem Herzen kämpft, kann alles gewinnen Taylor erwacht im Unterschlupf der Fraktion und glaubt, ihre große Liebe für immer verloren zu haben. Als sie eine zweite Chance bekommt, Jonathan zu retten, zögert sie keine Sekunde. Doch kaum sind die beiden wieder vereint, wartet auch schon die nächste Gefahr: Emerdale will die Weltwirtschaftsausstellung in Tokio für ihre bösen Machenschaften nutzen. Um Emerdale aufzuhalten, greift die Fraktion zu überaus fraglichen Mitteln, die nicht nur Taylor und Jonathan, sondern auch ihre Beziehung auf eine harte Probe stellen. Schaffen sie es, den bevorstehenden Krieg zu verhindern? Und zu welchem Preis?


Ich fand das Cover vom ersten Teil bereits perfekt, und auch dieses Cover steht dem in nichts nach. Diese hellblaue/ türkise Farbauswahl mit dem goldenen Ornament in der Mitte. Wirklich hübsch! Zudem habe ich mir wieder eine Sonderausgabe, mit einem extra gestalteten Buchschnitt gekauft, dessen Zusammenspiel mit dem Cover ich vergöttere. 



Es handelt sich bei diesem Buch um den zweiten und finalen Teil der Emerdale-Diologie. Ich habe dieses Buch nach dem fiesen Ende des ersten Bandes schon sehnsüchtig erwartet und war froh, dass ich damit sofort nach Erscheinen beginnen konnte. 

Wie im ersten Teils gehört Alexandra Flints Schreibstil für mich zu den durchweg positiven Dingen dieses Buches. Sie schafft es sowohl die Emotionen der Charaktere als auch die richtige Stimmung zum richtigen Zeitpunkt einzufangen, ohne den Fokus für die wichtigen Dinge zu verlieren und zu oberflächlich zu wirken. Wie im ersten Band hat sich die Autorin dazu entschieden, sowohl die Sicht von Taylor als auch die Sicht von Jo zu verwenden. Eine gute Entscheidung, wenn ihr mich fragt. 

Ab der zweiten Hälfte war dieses Buch so spannend, dass ich es in einem Tag durchgelesen habe! Allerdings muss ich zugeben, dass wir zwischenzeitlich immer wieder kleine Spannungsspitzen bekommen haben, die nicht nur die Geschichte vorangetrieben haben, nein, sie wirkten authentisch, nicht gestellt und gaben uns immer wieder einen Vorgeschmack auf das grandiose Finale, dass dieses Buch abschließen sollte. 

Für mich war dieser Band insgesamt dennoch schwächer als der erste Teil. Das hat unterschiedliche Gründe. Ich hatte an einigen Stellen einfach das Gefühl, dass sich das Verhalten der beiden Protagonisten etwas im Kreis dreht. Ich gehe nämlich davon aus, dass sowohl Taylor als auch Jo am Ende an ihr gemeinsames Ziel gekommen wären, wenn beide ihre Ängste und Zweifel angesprochen hätten. Auch wenn das Ende, so wie es jetzt ist, sehr gut war gab es für mich Momente in denen ich mir gewünscht hätte, dass die Autorin die Gefühle der Charaktere noch mehr auseinandernimmt. Ich muss dazu sagen, dass es einige Momente gab, bei denen ich Tränen in den Augen hatte. Die Autorin war also wirklich nah dran mich zum weinen zu bringen. Klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber gerade bei solchen Szenen, da lasse ich mir gerne so richtig das Herz brechen. 

Letztlich muss ich gestehen, dass ich Jo etwas lieber mag als Taylor. Seine Gefühlswelt, genauer gesagt seine Zweifel bzgl. der Tatsache, dass er keine Superkräfte hat und seine Angst Taylor endgültig zu verlieren, waren für mich sehr glaubhaft und realistisch dargestellt. Und gerade seine Beharrlichkeit, nicht außenvorgelassen zu werden, war für mich mitunter das menschlichste an ihm. Taylor war ebenfalls ein toller Charakter, nur, wie gesagt, mochte ich sie einfach nicht ganz so sehr wie Jo. Taylors Gefühle erinnerten mich hin und wieder an einen kleinen Teufelskreis. Die wenigen Momente, die nicht von Rache, Wut, Angst oder Sturheit überdeckt gewesen sind, waren mir die Liebsten. Und zeigten deutlich, dass unter ihrer einst so kühlen Fassade, eine junge Frau steckt, die ihr Leben lieben will. 

Für gewöhnlich schreibe ich meine Rezensionen mit Absicht ohne Spoiler, hier mache ich im nächsten Absatz eine kleine Ausnahme! Wir lernen am Anfang des Buches Taylors Zwillingsschwester kennen. Und da fängt meine Problematik leider auch schon an. So gern ich sie nämlich mochte, und umso mehr ich Taylors Verhalten ihr gegenüber verstehen konnte, desto mehr habe ich mich am Ende des Buches gefragt, ob wir sie fürs Vorankommen der Geschichte wirklich gebraucht haben. Ich meine, sie hatte am Ende einen gewissen Nutzen, in meinen Augen hätte etwas oder jemand diese Aufgabe aber auch erledigen können. Ähnlich erging es mir auch mit Melissa, also der Exfreundin und Schauspielkollegin von Jo. Ich weiß nicht so recht, warum sie überhaupt einen Auftritt in diesem Buch hatte. Auch bei ihr hatte ich einfach das Gefühl, dass wir sie nicht unbedingt gebraucht hätten. Dieses Buch hat schließlich genug tolle Charaktere. 

Nach dem Lesen des ersten Bandes hatte ich für die beiden Nebencharaktere, Vin und Hayden, zwiegespaltene Gefühle. Jetzt liebe ich beide umso mehr! Auch mochte ich das kleine Detail, dass Vin eine Beziehung mit Lucas hat. Insgesamt muss ich euch sagen, dass die Charaktere wirklich gut ausgearbeitet sind. Diese Gruppe von Menschen auf ihrer Reise zu begleiten hat mir wirklich Spaß gemacht. 

Ich muss übrigens ein kleines Geständnis machen: Ich liebe kitschige Happy-Ends bei Büchern. Diese unberechenbare und unbeständige Welt ist schon traurig genug, da mag ich es wenn im Buch jedes Steinchen an seinen Platz fällt. Und was soll ich sagen? Hier bin ich definitiv nicht enttäuscht worden. Auch der Epilog hat dem Ende eine schöne letzte Note verpasst und gibt den Lesern die Chance sich von diesen liebgewonnen fiktiven Freunden zu verabschieden. 

 

Insgesamt leider nicht ganz so stark wir der erste Band, dennoch kann ich euch diesen finalen Band mit Freude weiterempfehlen. Wir haben hier eine spannende Mischung aus einem hervorragendem Schreibstil, authentischen Charakteren und einer Geschichte, die so glaubhaft ist, dass man meinen könnte, da draußen gibt es tatsächlich Menschen mit Superkräften. 


Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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