Sonntag, 28. August 2022

[Rezension] Geliebter des Mondes - Black Dagger Band 37


Autor: J. R. Ward

Titel: Black Dagger - Band 37: Geliebter des Mondes

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 11. Juli 2022

Verlag: HEYNE Verlag

ISBN: 978-3-453-32197-7

Preis: 12,00 € (Taschenbuch) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 724 Seiten


Seit Jahrhunderten lebt Vampirkrieger Sahvage im Verborgenen, und wenn es nach ihm ginge, könnte es auch für die nächsten paar Hundert Jahre so bleiben. Doch dann verliebt er sich in die schönen Mae, die sich unfreiwillig mit der neuen Erzfeindin der Bruderschaft der BLACK DAGGER eingelassen hat. Sahvage schließt sich erneut den Brüdern an, doch während diese ums Überleben kämpfen, kämpft er um seine große Liebe ...


Also insgesamt muss ich anerkennen, dass sich dieses Buch vom Grundbild perfekt in die anderen Bände der Reihe einfügt. Ich muss allerdings gestehen, dass das männliche Model auf dem vorderen Einbanddeckel überhaupt nicht meinem Bild von Sahvage entspricht. Er ist zwar hübsch, aber in meinen Augen einfach nicht maskulin genug, um einen kaltblütigen und mordenden Bruder der Black Dagger darzustellen. 


J. R. Ward ist für mich bereits seit mehreren Jahren eine Instant-Buy-Autorin. Dazu gehört in erster Linie natürlich die Buchreihe der Brüder der Gemeinschaft der Black Dagger. Ich würde sogar behaupten, dass jeder der im Romantasy Bereich unterwegs ist, die Bücher zumindest mal in der Hand gehalten hat. Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederholte: Entweder liebt man Wards Bücher oder eben nicht. 

Wer diese Geschichte von Anfang an verfolgt hat ist natürlich darüber im Bilde, welcher Charakter wer ist. Und weiß somit auch welche Vergangenheit gewisse Protagonisten haben. Dadurch, dass wir bei dieser Buchreihe grundsätzlich mehrere Geschichtsstränge verfolgen, kommt es durchaus vor, dass man sich für einige Vampire einfach nicht interessiert. Mir ging es hier so: Mae und Sahvage waren durchaus interessant. Für Balz, Erika, sowie für Nate und die zunächst unbekannte Schönheit habe ich mich nicht wirklich begeistern können. Teilweise hat mich das Buch leider gelangweilt. Maes und Sahvages Story ging dazwischen leider total verloren. An dieser Stelle zudem der Hinweis für Menschen, die diese Bücher nicht kennen: Ihr solltet von vorne anfangen, wen ihr den Inhalt wirklich verstehen wollt. 

Zugegebenermaßen ist dieses Buch für mich eines der schwächeren der ganzen Reihe. Die erste Sache, dir mir relativ schnell aufgefallen ist - und mich wohl auch nicht mehr loslassen wird: Ich würde mir wünschen, dass die Autorin mal eine andere weibliche Variation ausprobiert. Irgendwie sind die Frauen immer jungfräulich bzw. sehr unerfahren, finden sich selbst nicht sonderlich attraktiv und/ oder haben wenig Selbstvertrauen. Leider passt dieses Bild zu gut zu Mae. Insgesamt war Mae ganz in Ordnung. Sie hatte einige gute, aber genauso viele schlechte Momente. Die guten waren, dass sie durchaus mutig war, ihrem Bruder gegenüber loyal und sie war nicht nur dumm/ naiv. Zeitweilen fand ich sie aber auch zickig, kindisch und sie war überhaupt nicht bereit sich ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen zu stellen. Und ich muss an dieser Stelle zugeben, es gab einen Moment ganz am Ende des Buches, da dachte ich mir nur: "Ich wusste, dass das passiert…". Dazu später mehr. 

Sahvage fand ich ein kleines bisschen besser als Mae. Für ihn hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Mir fehlten einfach kleine Details über ihn, über sein Leben oder ausschweifender über seine Vergangenheit, so ergab sein Charakter einfach kein gesundes Gesamtbild. Er war mal ein Macho, mal lustig, mal unberechenbar, mal sanft, dann wieder hart, trotz dieser 750 Seiten habe ich letztlich immer noch das Gefühl ihn nicht richtig zu kennen. Auch seine Verbindung zur Bruderschaft ist total untergegangen. Ich meine, sie dachten er sei tot. Jahrzehnte lang. Da habe ich mehr erwartet. Viel mehr. 

Die Gefühle dieser beiden Protagonisten sind mir zu wenig vermittelt worden. Das einzige Gefühl, dass wirklich gut veranschaulicht worden ist, ist Maes Bedürfnis ihren Bruder zu retten. Ihre Angst vorm Versagen. Ihre Angst alleine zu sein. Alles andere, naja…Hätte besser sein können. Hier ein kleiner Spoiler: Sahvage "stirbt" ja, das war so ein Moment wo ich echte dachte, damit hätte Ward uns richtig treffen können. Aber diese Szene zog so schnell vorbei, dass man gar nicht richtig Zeit hatte, ihm hinterher zu trauern. Verschwendetes Potenzial, wenn ihr mich fragt. 

Wie bereits angedeutet war mir das Buch zu unspektakulär. Teils sogar etwas vorhersehbar. Es gab durchaus einen Spannungsbogen, und jede Menge spannende Momente, aber bei weitem nicht genug um diese vielen Seiten richtig spannend zu machen. Jetzt im Nachhinein frage ich mich, ob das nicht zum Teil an der Location gelegen haben könnte? Für gewöhnlich treiben sich Wards Vampire in dunklen Gassen, verlassenen Lagerhäusern oder Wäldern herum, hier fokussierte sich die Handlung hauptsächlich auf ein altes Cottage, Maes altbackenes Haus und ein neugebautes Farmhaus der Bruderschaft. Sehr durchschnittlich, wenn ihr mich fragt. Abschließend muss ich sagen, dass ich mir mehr Auftritte der Bruderschaft gewünscht hätte. Deren Zusammenhalt, Humor und auch die Streitigkeiten schenken diesen Büchern wahnsinnig viel Leben und viel Dynamik. Man merkt hier einfach, dass das fehlt. 

Für mich wird dieses Buch dennoch nicht das letzte dieser Buchreihe sein, dafür habe ich die Charaktere einfach zu lieb gewonnen. Außerdem hoffe ich, wie vermutlich jeder andere Liebhaber dieser Reihe, darauf meine Lieblinge zu sehen oder zu lesen. Zudem wünsche ich mir, dass Ward wieder zu ihren alten Höchstform aufläuft. Oder die Reihe ganz schlicht zu einem guten Ende bringt. Meinetwegen reicht es auch wenn die ganze Geschichte wieder in Schwung kommt. Nach dem Tod des letzten richtigen Bösewichts und dem auftauchen der Neuen Bösen, dümpelt alles etwas vor sich hin. Wir brauchen mehr als immer neue Pärchen. Die Autorin sollte lieber die anderen Charaktere wieder mehr in den Fokus rücken. 


Für mich leider ein schwächerer Teil dieser Reihe. Die Charaktere waren durchwachsen, die Geschichte bei 750 Seiten nicht spannend genug, die Bruderschaft - um die es ja eigentlich geht - stand für mich hier definitiv nicht genug im Scheinwerferlicht und ich vermisse den Schwung, den diese Bücher immer so lebendig gemacht haben. 

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.


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