Dienstag, 29. August 2023

[Rezension] Silver & Poison - Band 1: Das Elixier der Lügen


Autor: Anne Lück

Titel: Silver & Poison – Band 1: Das Elexier der Lügen

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 30. Januar 2023

Verlag: Ravensburger Verlag

ISBN: 978-3-473-58647-9

Preis: 15,99 € (Taschenbuch) & 12,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 421 Seiten


Dass die Cops auf sie aufmerksam werden, ist das Letzte, was Avery gebrauchen kann. Schließlich muss die Barkeeperin nicht nur ihre Poisoner-Gabe verbergen, mit der sie magische Drinks herstellt und Menschen beeinflusst, sie steht auch in der Schuld einer gefährlichen Gang. Doch als in New York immer mehr rätselhafte Morde geschehen, nimmt ein junger Detective Avery ins Visier – ausgerechnet Hayes, dessen Nähe sie völlig aus dem Konzept bringt und der mit seinen grünen Augen in ihr Innerstes zu blicken scheint. Schon bald müssen die Giftmischerin und der Cop zusammenarbeiten, denn in der magischen Gemeinschaft geht etwas Dunkles vor sich. Und Averys Gabe beginnt, sich zu verändern … 


Ich finde dieses Cover super spannend, und gerade der Unterschied zwischen dem unteren eher schlichten und dem oberen auffälligem Teil gefällt mir sehr gut. Auch die lila-blaue Farbwahl trifft absolut meinen Geschmack und deckt sich zusätzlich mit dem tollen Farbschnitt. 


Achtung diese Rezension enthält Spoiler!

Dieses Buch hatte ich gar nicht auf dem Schirm bis ich es zufällig im Buchladen meines Vertrauens entdeckt habe. Für mich ist es das erste Buch dieser Autorin, wenngleich ich bereits zahlreiche Bücher des Verlages kenne. 

Mit Ausnahme des Epilogs erleben wir die Geschichte nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin Avery. Diese ist in meinen Augen ein Charakter mit guten sowie schlechten Eigenschaften: Ich mag ihre familienbewusste Seite, gleichzeitig finde ich, dass wir von ihren Emotionen gegenüber ihrem Großvater, ihrem Bruder und ein klein wenig darüber hinaus ihrer besten Freundin zu wenig zu sehen bekommen. Für mich ist es absolut nachvollziehbar, dass Avery Schuldgefühle durch ihre Arbeit für den Gangsterboss Dorian Mars hat, allerdings nicht in dem dargestellten Maße. Sie ist selbst schließlich keine zwanzig Jahre alt und hat lediglich Dorians Opfer zurück in seine Arme getrieben, die sich vorher - mehr oder weniger - freiwillig mit ihm eingelassen haben. Es wäre für mich definitiv etwas anderes, wenn es Unbeteiligte oder gar Unschuldige gewesen wären oder Avery wirklich selbst Hand angelegt hätte. Aber apropos Alter gerade durch die eben erwähnten Schuldgefühle, Averys Umgang mit jüngeren Mitgliedern der Gang sowie ihre deutliche Einstellung zum Thema Zukunftsperspektiven hätte ich sie als deutlich älter eingestuft und gleichzeitig stört es mein Gesamtbild von ihr leider massiv. 

Adam Hayes, ihr männliches Gegenstück, macht es mir sogar noch etwas schwerer um über ihn ein richtiges Urteil zu fällen. Insgesamt sehen wir von ihm zu wenig, auch wenn ich einsehe, dass die Grundvoraussetzungen für einen soliden Charakter auf jeden Fall da sind. Derzeit ist er mir zu blass und dadurch zu wenig lebendig. Zusätzlich dazu muss ich leider zugeben, dass ich einfach nicht das Gefühl habe, dass er über seinen Job hinaus viel zu bieten hat - was vermutlich einfach der Tatsache geschuldet ist, dass wir zu wenig über ihn erfahren. 

Isla Kennedy - alias Averys neue beste Freundin und Erbin der New Yorker Magiequelle - war für mich zu einfach gestrickt und somit zu einfach hinterfragbar. Für sie blieben im Grunde genommen nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist sie wirklich super naiv oder die Böse in diesem Spiel. Ihr könnt ja mal raten, was es geworden ist. 

Wir haben hier eine super Grundidee mit unterschiedlichen magischen Begabungen, auch wenn ich der Meinung bin, dass wir davon noch mehr zu sehen bekommen müssen. Bisher haben wir nur Bruchstücke von Averys Magie gesehen und von allen anderen sogar noch weniger. 

Den Schreibstil finde ich insgesamt gut und flüssig geschrieben, allerdings finde ich - wie oben bereits angemerkt - einige Emotionen zu stark und andere zu wenig ausgearbeitet. Was mich wiederum zu einem anderen Thema bringt: Dem Tod von Averys bester Freundin. Dafür, dass die beiden ihr ganzen Leben zusammen verbracht haben, wurde ihr Tod so schnell unter den Teppich gekehrt, dass ich ehrlich enttäuscht gewesen bin. Und gleichzeitig hatte ich durchgängig das Gefühl, dass auch diese Interaktion insgesamt viel besser hätte ausgearbeitet sein können. Darüber hinaus haben wir hier in jedem Fall einen steigenden Spannungsbogen und dieser wartet zum Ende hin mit einigen netten Plottwists auf. 

Obwohl ich diesen ersten Band eher durchwachsen finde, sehe ich für den Folgeband jede Menge nutzbares Potenzial, weshalb ich mir den zweiten Band sehr wahrscheinlich kaufen und dementsprechend lesen werde. 


Neben einer guten Grundidee, einem wirklich hübschen Cover und einem flüssigem Schreibstil, können mich die Ausarbeitung der Charaktere und die Auflösung des Bösewichts leider nicht überzeugen. Dennoch denke ich, dass der zweite Teil eine Menge Potenzial hat, weshalb ich die Reihe weiterverfolgen werde. 

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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