Montag, 28. August 2023

[Rezension] Fallen Kingdom

Autor: Dana Müller-Braun

Titel: Fallen Kingdom – Band 1: Gestohlenes Erbe

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 24. März 2023

Verlag: Carlsen Verlag

ISBN: 978-3-551584953

Preis: 15,00 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 384 Seiten


In Jaraskai herrschen seit jeher die Fürsten der sieben Todsünden. Nur ein Fürstentum – das Reich der Wahrheit – wurde geschaffen, um ihre Macht einzudämmen. Als dieses angegriffen wird, ist es Naviens Pflicht, ihre jüngere Schwester zu schützen. Denn als Heroe von dämonischem Blut muss sie ihr Leben für das der Thronerbin geben. Ohne zu wissen, welcher der Fürsten den Putsch geplant hat, gibt sie sich als Prinzessin aus und verhilft so ihrer Schwester zur Flucht. Doch ausgerechnet einer der Fürsten bringt nicht nur Naviens Herz, sondern auch ihre Pläne aus dem Takt. Denn der hochmütige Liran scheint ihre wahre Identität zu kennen …


Ich finde dieses Cover wirklich wunderschön. Die eher düstere Farbwahl, die dargestellte Blume sowie der passende Farbschnitt ergeben ein hübsches und ansehnliches Gesamtbild. 


Für mich war "Fallen Kingdom" das erste Buch dieser Autorin, was mich nicht daran gehindert hat das Buch nach meinem Spontankauf sofort zu lesen. Nur diese Rezension musste noch etwas warten. 

Wir erleben das gesamte Buch nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin. Navien macht es mir leider sehr schwer sie zu mögen - als Heroe ist es ihre Aufgabe ihr Leben für ihre Schwester Avielle zu geben, sie besitzt im Grunde genommen kein eigenes Leben, weil jede einzelne ihrer Entscheidungen / ihre Existenzgrundlage dazu da ist das Leben der zukünftigen Thronerbin zu retten. Gerade zu Beginn des Buches ist Navi so sehr davon überzeugt, dass Avielles Leben einfach mehr Wert sein muss und sie selbst von ihrer Opferrolle einmal abgesehen wertlos ist, dass es für mich schon fast fanatisch ja geradezu unglaubwürdig gewirkt hat. Später kristallisiert sich deutlich heraus, dass Navien mit der Aufmerksamkeit der drei Männer schlicht nicht umzugehen weiß. Ich nehme mal an, dass dies einfach daran liegt, dass sie selbst nie wahre Liebe erfahren hat und sie im Großen und Ganzen kaum beachtet worden ist. Für jemanden jedoch, der angeblich zu Avielles Schutz geboren worden ist, weiß sie trotz einer ausgeprägten geistigen Verbindung und geteilten Gefühlen rein gar nichts über das Leben oder die Intention ihres Schützlings. Und redet sich selbst immer wieder ein, dass sie Avielles Platz gar nicht einnehmen könnte, da sie nicht wisse wie sich eine Prinzessin benimmt. Was durch die Jahre die sie gemeinsam verbracht haben, leider auch sehr unglaubwürdig klingt. Von diesen unlogischem Verhalten mal abgesehen, fand ich Navi zu impulsiv und hatte viel zu wenig das Bedürfnis die Wahrheit über den Verbleib ihrer Schwester herauszufinden. 

Wie gesagt spielen auch mehrere Männer ihre ganz eigenen Rollen in diesem Buch: Ich fange mal mit Miél an. Dieser war mir zu sprunghaft, sein abwechselndes Auftauchen und ebenso plötzliches Verschwinden haben es unglaublich schwer gemacht ihn kennenzulernen. Zudem erfahren wir über ihn nichts richtig greifbares, was ihn leider wenig realistisch macht. 

Liran entspricht einfach nicht meinen Vorstellungen von einem Höllenfürsten. Dafür finde ich ihn fast schon zu brav und er gibt zu oft zu, dass er eigentlich nur Gutes für Navien im Sinn hat. Gleichzeitig lernen wir von seinem wahren Charakter und von seiner wahren Rolle in diesem Spiel zu wenig kennen. 

Und weil zwei Männer für eine Frau, die keine Ahnung von Beziehungen hat noch nicht reichen, gibt es natürlich noch einen dritten Mann im Bunde. Der Erzengel "Melech" macht das Chaos leider perfekt. Auch bei ihm konnte ich keine wahre Intention und auch keine richtige Charaktertiefe entdecken. Außerdem ist er natürlich ebenso bemüht Navien von seiner Wahrheit zu überzeugen wie die anderen beiden. 

Ich weiß nicht wie ihr eure Bücher lest, aber ich für meinen Teil merke ganz oft, dass ich gewisse Satzanfänge automatisch im Kopf beende ohne diese wirklich zu lesen. Dies wurde mir hier leider häufiger als mir lieb ist zum Verhängnis, da ich letztlich genau darüber gestolpert bin. Was leider meinen Lesefluss extrem gestört hat. Natürlich kann man darüber streiten ob das jetzt tatsächlich am Schreibstil oder nicht doch schlicht an mir liegt. 

Die Grundidee ist wirklich spannend, für mich hapert es einfach an der Umsetzung. Die Thematik der Höllenfürsten reicht einfach nicht an meine Vorstellungen heran, ist insgesamt weder düster genug noch zufriedenstellend ausgearbeitet. Viele Stellen sind mir zu wirr oder laufen in zu vielen Teilen auseinander. Die Tatsache, dass gleich drei Fraktionen Navien unbedingt für sich gewinnen wollen ohne, dass wir als Leser die Möglichkeit bekommen unser Herz einer davon zu überlassen. Merkwürdig finde ich nach Beenden des Buches außerdem, dass Navi keiner Aussage der anderen 100%ig glaubt (verständlicherweise!) bis auf die Tatsache, ihre Schwester sei bei den Rebellen in Sicherheit. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum diese Nachricht ihrer Meinung nach vertrauensvoller sein soll als alle anderen aus dem Munde des Höllenfürsten. 

Momentan weiß ich noch nicht ob ich mir den zweiten Teil kaufen werde, allerdings tendiere ich ehr zu nein. Ich hätte mir gewünscht, dass mir dieses Buch besser gefallen hätte, gerade bei deutschen Autoren wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie die Rezensionen tatsächlich sehen, verfasse ich ungern negative Rezis. Aber wir alle kennen das ja, man kann leider nicht jedes Buch mögen. 


Leider war die Protagonistin dieses Buches nicht mein Fall, dafür war ihr Verhalten zeitweilen etwas unlogisch, zu impulsiv, außerdem hat sie ihre eigene Realität zu wenig hinterfragt und kann mit männlicher Aufmerksamkeit offenbar gar nicht umgehen. Die Grundidee ist wirklich spannend, jedoch hapert es für mich eindeutig an der Umsetzung. 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.


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