Donnerstag, 13. Juli 2023

[Rezension] Rette mich vor dir

Autor: Tahereh Mafi

Titel: Rette mich vor dir  – Band 2 der Shatter Me Trilogie

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 30. September 2013

Verlag: Goldmann Verlag

ISBN: 978-3-442-48171-2

Preis: 11,00 € (Taschenbuch) & 4,49 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 417 Seiten


Juliette ist die Flucht gelungen. Sie und Adam sind den Fängen des grausamen Regimes entkommen und haben Zuflucht gefunden im Omega Point, dem Stützpunkt der Rebellen. Hier gibt es andere wie sie mit übernatürlichen Kräften, und zum ersten Mal fühlt Juliette sich nicht mehr als ausgestoßene. Doch der Fluch ihrer tödlichen Berührung verfolgt sie auch hier – zumal Adam nicht länger völlig immun dagegen ist. Während ihre Liebe zueinander immer unmöglicher scheint, rückt der Krieg mit dem Reestablishment unaufhaltsam näher. Und mit ihm das Wiedersehen mit dem dunklen und geheimnisvollen Warner, hinter dessen scheinbar gefühlloser Fassade sich so viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat ...  


 

Wie auch bei meiner Rezension für den ersten Band dieser Trilogie beziehe ich mich hierbei nur auf die Sondereditionen der Chest of Fandoms: Absolute Coverliebe! Die Illustrationen sind absolut perfekt, gleiches gilt für die Farbwahl und die Art wie der Titel des Buches im Vordergrund steht.  


 

Wie bereits angedeutet handelt es sich bei diesem Buch um den zweiten Teil der "Shatter Me"-Trilogie und ist damit gleichzeitig das zweite Buch, dass ich von dieser Autorin lese. Vorab kann ich euch sagen, dass ich dieses Buch ein ganzes Stück besser fand als den ersten Band, allerdings ist das Buch dennoch meilenweit von einem Highlight entfernt.  

Wie bereits im vorangegangenen Teil erleben wir diesen Band ebenso nur aus Juliettes Sicht. Gleichermaßen kennen wir von Band eins bereits die visuelle Unterstützung von durchgestrichenen Wörtern, die Juliettes tiefste und intimste Gedankenwelt darstellen sollen. Ehrlich gesagt kann ich diese Wahl nicht hundertprozentig nachvollziehen, da wir uns sehr viel mit Juliettes Gedanken auseinander setzten. Was vielleicht auch einer der Gründe sein könnte, warum ich sie wohl nie so richtig sympathisch finden werde: Sie ist so sehr mit sich selbst beschäftigt - ihrer Scham, ihrer Angst vor den eigenen Fähigkeiten, sie macht sich durch ihr Verhalten selbst zur Außenseiterin und überschätzt ganz eindeutig die Stärke der körperlichen Anziehungskraft von Adam / Warner, weshalb ich weiterhin daran zweifele, dass sie einen von beiden wirklich liebt.  

In meinen Augen wird das Buch ohnehin von jemand ganz anderem gerettet: Kenji. Ihn lernen wir zwar schon im ersten Band kennen, aber mein Gefallen an diesem zweiten Band ruht hauptsächlich auf seinen Schultern. Meine Lieblingsszene ist die, in der er, Juliette verbal so richtig auf den Arsch setzt und damit im Grunde genommen genau das widergibt, was ich fast genauso wahrgenommen habe. Kenji ist mutig, stur, loyal, wahnsinnig klug und versucht häufig die Streitereien der anderen zu schlichten. Da können in meinen Augen weder Warner noch Adam so richtig mithalten.  

Adam finde ich irgendwie langweilig. Er ist genauso von Juliette besessen, wie sie von ihm, aber so richtig um ihre gemeinsame Beziehung kämpfen tut er nicht. Er verhält sich zuweilen etwas sprunghaft und simple Tatsache ist in meinen Augen einfach, dass er ohne Juliette nicht aus der Masse hervorstechen würde.  

Warner verhält sich im Gegenzug dazu sehr widersprüchlich und ist somit einfach schwer nachvollziehbar, dennoch bekommen wir endlich Einblicke hinter seine Fassade, aber durch sein merkwürdiges Verhalten sehe ich auch ihn derzeit nicht an Juliettes Seite. 

Wenn wir Juliettes inneren emotionalen Teufelskreis außer Acht lassen, war das Buch wirklich spannend, sogar das Ende (im Gegensatz zu Band 1). Und trotzdem erwarte ich vom finalen Band noch eine Schippe mehr. Viele Dinge, die ich beim ersten Teil bemängelt habe, sind tatsächlich besser geworden, sodass das Lesen zeitweilen richtig Spaß gemacht hat. Ich hoffe allerdings auch, dass Juliette in der Lage sein wird, eine klare Linie zwischen ihren körperlichen und emotionalen Bedürfnissen zu ziehen.  


Für mich ist dieser Band immer noch weit von einem richtig guten Buch entfernt: Die Protagonistin ist mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit allem anderen. Die beiden männlichen Gegenspieler wirken dafür zu unausgereift, ja fast langweilig. Das Cover ist superschön und ich bin durchaus bereit zuzugeben, dass mir dieses Buch besser gefallen hat als der Vorgängerband, aber insgesamt besteht noch jede Menge Luft nach oben.  

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen. 

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