Dienstag, 11. Juli 2023

[Rezension] Ich fürchte mich nicht

Autor: Tahereh Mafi

Titel: Ich fürchte mich nicht – Band 1 der Shatter Me Trilogie

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 21. Juli 2014

Verlag: Goldmann Verlag

ISBN: 978-3442478491

Preis: 11,00 € (Taschenbuch) & 4,49 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 336 Seiten 

„Du darfst mich nicht anfassen“, flüstere ich. Bitte fass mich an, möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes. Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. Für ihre Liebe. Und für den Zauber der Berührung ...



Bitte nicht wundern, da ich mir die Ausgaben der Chest of Fandoms gekauft habe, werde ich hier auch nur zu dieser Sonderedition etwas sagen. Ich bin absolut und total in dieses Cover verliebt! Die dunklen Farben, die die Stimmung des Buches einfassen eben den Weg für eine fantastische Illustration der Protagonisten. Die einzige Sache, die mich minimal stört ist die Tatsache, dass Juliette in meinen Augen älter als siebzehn aussieht.  


 

Obwohl diese Buchreihe gerade durch Social-Media eine gewisse Aufmerksamkeit erregt hat, habe ich mich sehr kurzfristig entschieden die komplette Trilogie bei der Chest of Fandoms zu kaufen. Bis ich dieses Buch beendet hatte, kannte ich die Autorin auch nur vom Hören. Leider muss ich gestehen, dass dieses Buch mich nicht so richtig überzeugen konnte. 

Recht schnell zu Beginn wurde mir bereits klar, dass ich kein Fan des Schreibstils bin. Die vielen Wiederholungen, die unausgereifte Darstellung der Umgebung, der Welt und der allgemeinen Geschehnisse stehen in einem starken Kontrast zu fast poetischen Beschreibungen der Nebencharaktere und Juliettes Gedanken. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin allem eine gleichwertige Aufmerksamkeit angedeihen ließe. Für mich komplett neu war zudem, dass in diesem Buch gezielt und wiederholt Wörter durchgestrichen worden sind - teilweise sogar eine ganze Seite davon - was vermutlich als visuelle Verdeutlichung von Juliettes inneren Zweifeln herhalten soll. 

Bleiben wir doch gleich bei unserer Protagonistin Juliette. Für mich war sie ein eher durchwachsener Charakter: Ihre Beziehung bzw. ihre Liebe zu Adam kam für mich eindeutig zu früh und zu schnell und wirkt für gerade auf körperlicher Ebene zu intensiv. Auch finde ich, dass gegen Ende des Buches ihr Interesse an Adam schon etwas krankhaft wirkt - neben ihm ist ihr fast alles andere scheißegal. Zudem ist ihr Verhalten alles andere als nachvollziehbar: Beispielsweise kann sie kein Auto fahren, eine Waffe abzufeuern ist allerdings kein Problem. Andere Leute mit einer Waffe zu bedrohen ist in Ordnung, aber ihre eigene Fähigkeit zu nutzen um sich zu verteidigen nicht. Dadurch finde ich ihr Verhalten heuchlerisch und egoistisch, wenngleich auch ich anerkennen muss, dass jemand der den Großteil seines Lebens in einer geschlossenen Einrichtung verbracht hat wohl kaum normal agieren wird. 

Adam finde ich im Gegensatz zu Juliette als zu einfach gestrickt. Er ist insgesamt zu gut, hat zu wenig Ecken und Kanten, und im Grunde genommen ist er genauso von Juliette besessen wir Warner. Begründet ist sein Verhalten leider auch nur durch den Fakt, dass er und Juliette für einige Jahre in dieselbe Klasse gegangen sind. Richtige Freunde geschweige denn ein Paar waren sie vorher zu keinem Zeitpunkt. 

Auch der dritte im Bunde - Warner - löst bei mir nicht unbedingt Freudensprünge aus. Sein Verhalten finde ich zu plump, zudem wird er im Buch selber als unberechenbar und irrational beschrieben. Darüber hinaus erfahren beinahe nichts über ihn, oder seine Motive. Insgesamt wirkt er zu unmenschlich und zu wenig nachvollziehbar, um ihn überhaupt verstehen zu wollen. 

Insgesamt war das Buch durchaus spannend, aber gerade gegen Ende hat der Spannungsbogen so sehr nachgelassen, dass ich den zweiten Band wohl nicht lesen würde, wenn ich diesen nicht bereits zu Hause liegen hätte. Gerade die Konflikte zwischen dem Reestablishment und Omega Point kommen viel zu kurz und zeigen einfach nicht deutlich genug, wie groß die Problematik der vorherrschenden Welt tatsächlich ist.  


Dafür, dass dieses Buch von vielen Buchliebhabern in den Himmel gelobt wird, bin ich sehr enttäuscht. Die weibliche Protagonistin macht es mir schwer sie zu mögen, während die beiden männlichen Hauptrollen schlicht unausgereift sind. Das Buch hat einige spannende Kapitel, zum Ende hin war es mir allerdings zu langweilig. Super Cover, doch der Inhalt kann für mich einfach nicht mithalten.

Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen. 

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