Samstag, 8. Oktober 2022

[Rezension] The way we fall

Autor: Jana Schäfer

Titel: The way we fall - Edinburgh-Reihe, Band 1

Gattung: Liebesroman

Erscheinungsdatum: 31. Januar 2022

Verlag: Ravensburger Verlag

ISBN: 978-3-473-58611-0

Preis: 14,99 € (Taschenbuch) & 11,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 417 Seiten


Will you stay with me, if I fall?

Das gemütliche Café inmitten der Gassen Edinburghs und ihre Schwester - Amelia sagt sich jeden Tag, dass sie für ein glückliches Leben nicht mehr braucht. Bis ausgerechnet der Bestsellerautor Jasper Haven einen Espresso bei ihr bestellt. Schnell merkt sie, dass sich hinter seiner unnahbaren Fassade mehr verbirgt. Spätestens bei einem gemeinsamen Roadtrip durch die schottischen Highlands lässt sich das Knistern zwischen ihnen nicht länger leugnen. Doch dann kommt Jaspers Vergangenheit ans Licht …


Ich finde dieses Cover sehr schön. Mir gefallen sowohl die Mischung aus dem rosa-weißem Hintergrund als auch die goldenen Sprenkel. Auch die Schrift des Titels gefällt mir außergewöhnlich gut. Insgesamt absolut sehenswert.


Ich gestehe, ich habe dieses Buch nur in die Hand genommen, weil mir auf den ersten Blick nicht das Cover aufgefallen ist, sondern weil die Autorin den gleichen Vornamen hat wie ich. Ironischerweise kenne ich bereits sehr viele Bücher, aber der Name Jana kommt weder bei den Protagonisten noch bei den Autoren sehr häufig vor. Nachdem ich das Buch im Buchladen entdeckt aber nicht mitgenommen habe, habe ich es mir später online bestellt und sehr schnell durchgelesen. 

Eine Sache, dir mir sehr früh an diesem Buch aufgefallen ist, ist folgende: Wir haben hier Charaktere, die absolut in der Lage sind miteinander zu kommunizieren! Und ich fand es wirklich großartig zu sehen, was das ausmacht. Sowohl Amelia als auch Jasper haben in ihrem Leben Dinge durchgemacht, an denen andere zerbrochen wären. Amelia, die durch den Tod ihrer Eltern hauptsächlich zum Dreh- und Angelpunkt für ihre kleine Schwester wird, lebt ein ruhiges und eher durchschnittliches Leben. Bis sie Jasper kennenlernt. Erst mit ihrem Aufeinandertreffen fängt sie an über ihre aktuelle Situation nachzudenken und stellt ihr eigenes Verhalten in Frage. Man merkt richtig wie sie langsam anfängt sich mehr zu wünschen, aber gleichzeitig Angst hat ihre Schwester im Stich zu lassen. 

Jasper, der Bestsellerautor mit der schlimmen Kindheit, macht eine ebenso schöne, wie auch nachvollziehbare Wandlung durch wie Amelia. Er lernt einen Teil von sich zu lieben, den er jahrelang verabscheut hat. Er lernt seine vergangenen Fehler zu akzeptieren und Hilfe von Freunden anzunehmen. 

Auch die Nebencharaktere, Holly, Maisie, Charlotte & Co. haben es mir angetan, trotz der eher kleinen Rollen, die diese fiktiven Menschen einnehmen, waren alle toll und authentisch ausgearbeitet. Und ich kann euch schon verraten, dass wir von Maisie - Amelias Schwester - im zweiten Band dieser Reihe noch mehr zu sehen bekommen. 

Die Liebe der Autorin zu Schottland war vor allem während Amelias und Jaspers Trip zu der Isle of Skye sehr deutlich zu spüren und lässt mich von weiten Wiesen, saftigem Grün und warmen Regen träumen. 

Der Schreibstil an sich war großartig, nur muss ich gestehen, dass ich manchmal etwas über die gewählte Zeitform gestolpert bin. Kennt ihr das, wenn ihr einen Satz im Kopf automatisch beenden wollt, ihr aber feststellen müsst, dass er nicht so endet wie ihr es euch gedacht habt? So ging es mir ab und an. 

Ohne Dinge vorweg nehmen zu wollen, das Ende war genauso wie ich es mir gewünscht und vorgestellt habe. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich mir ein klein wenig mehr Spannung gewünscht hätte. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass das Potenzial für einen ausgeprägteren Spannungsbogen durchaus vorhanden ist. Es wurde nur nicht genutzt. Leider gab es noch eine Sache bei der meiner Meinung nach noch Luft nach oben besteht: Den Herzschmerz der Protagonisten. Wie gesagt, waren die Emotionen wirklich gut herausgearbeitet - aber gerade der Trennungsschmerz und Jaspers Verlustängste hätten uns als Leser noch mehr treffen können. 

Es gab eine Szene, die ich nicht mochte. Als Amelia den Anruf bekommt, dass ihre Schwester im Krankenhaus ist. In meinen Augen hat sie komplett über reagiert. Ich konnte ihr Verhalten irgendwie nachvollziehen und gleichzeitig wollte ich sie packen und schütteln und ihr sagen, dass es nicht ansatzweise so dramatisch ist, wie sie dachte. Das war einfach ein kurzer Moment, wo ich mich für sie fast fremdgeschämt hätte. 

Während des Lesens kam mir ganz kurz der Gedanke zum Thema Trigger-Warnungen. Die Themen Drogen, Drogenkonsum und angedeutet die Thematik der Misshandlung sind allesamt nichts für schwache Nerven. Aber, jedes dieser Themen wird in einer, dem Buch entsprechenden, Art niedergeschrieben.


Insgesamt ein toller Liebesroman mit starker Kommunikation der beiden authentischen Protagonisten, einem wunderschönen Cover und einer starken Geschichte. Leider gibt es einige kleine Schwächen, beispielsweise der Spannungsbogen und die Vorhersehbarkeit des Endes. 

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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