Autor: Annie Crown
Titel: Night Shift
Gattung: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 23. April 2025
Verlag: cbt Verlag
Preis: 13,00 € (Paperback) & 8,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 336 Seiten
Kendall hat keine Lust auf Studentenpartys. Sie verbringt ihren Freitagabend lieber mit einem spicy Liebesroman, während sie in der Universitätsbibliothek den Nachtdienst schmeißt. Doch als unerwartet Vincent Knight, der Kapitän der Basketballmannschaft und wandelnder Herzschmerzmagnet, mit verletztem Handgelenk, schlechter Laune und einer dringenden Frage in Sachen Poesie auftaucht, gerät ihre Welt ins Wanken. Groß, schlagfertig und unwiderstehlich – Vincent bringt alles mit, um zum Helden in Kendalls ganz eigener Liebesgeschichte zu werden. Doch wie sich herausstellt führt der Weg zum Happy End im wahren Leben über mehr als nur Tropes und Klischees.
Ich mag die passende Darstellung der beiden Protagonisten, auch wenn ich den Rest des Covers verhältnismäßig langweilig finde.
Als ich vor kurzem in meiner Lieblingsbuchhandlung stöbern war, bin ich unerwarteterweise über dieses Buch gestolpert. Sowohl das Cover als auch der Inhalt waren so vielversprechend, dass ich es spontan mitgenommen habe und zeitnah mit dem Lesen begonnen habe. Die Geschichte passt nicht ganz zu meinen Erwartungen, denn irgendwie steht die körperliche Anziehung zu sehr im Fokus.
Wir erleben „Night Shift“ nur aus Sicht unserer weiblichen Protagonistin Kendall, die ihr Leben gerne, wie in einem Buch wahrnimmt. Sind es unterschiedliche Tropes, unerwartete Wendungen oder Kommunikationsprobleme, alles scheint irgendwie wie in ihren Büchern zu sein. Einerseits hat dies etwas Charmantes und Romantisches an sich, andererseits frage ich mich wie realistisch dieses Denken ist. Ich lese ebenfalls viele Bücher, aber in diesen Bahnen habe ich noch nie gedacht. Darüber hinaus ist Kendall eine sympathische junge Frau, die keine großen Ansprüche an ihr Leben hat und lieber mit einem guten Buch zu Hause bleibt, während sie weder den Nachtschichten in der Bibliothek noch dem Alkohol per se abgeneigt ist.
Vincent, unser Basketballass und Green Flag vom Feinsten ist ein charismatischer, freundlicher und anziehender Mann, bei dem ich verstehe, warum Kendall so schnell Gefühle entwickelt. Gerade die Dialoge der beiden sind herrlich authentisch, warmherzig und geben beiden eine schöne Tiefe, ohne zu dick aufzutragen. Ich hätte mich gefreut, wenn wir das ein oder andere Kapitel aus seiner Sicht gesehen hätten, denn einige Kleinigkeiten ergeben sich nicht unbedingt aus dem Kontext. Als Beispiel, warum genau er Kendall in der Bibliothek, über die gesuchten Gedichte hinaus, angesprochen hat, wird gar nicht thematisiert.
Machen wir uns mal nichts vor, denn die Tatsache, dass beide Protagonisten mit Anfang zwanzig noch recht jung sind, merkt man in vielerlei Hinsicht. Eigentlich habe ich mit einer netten und seichten Geschichte gerechnet, was diese durchaus ist, allerdings habe ich nicht bedacht, wie deutlich die körperliche Anziehung zwischen unseren beiden Hauptcharakteren sein würde. Ich würde nicht sagen, dass „Night Shift“ extrem spicy wäre, aber mir persönlich war es einen Hauch zu viel. Ich hätte gerne mehr Gespräche, mehr Tiefgang und Harmonie zwischen den Gefühlen der beiden gesehen. Mir wäre es lieber gewesen sie hätten mehr Zeit mit Reden, einander Kennenlernen und gemeinsame Interessen finden verbracht, als darüber nachzudenken, wie der andere bzw. die andere wohl nackt aussieht, oder riecht, oder schmeckt.
Allerdings kann auch ich nicht leugnen, dass diese schnelllebige und nicht besonders tiefsinnige Geschichte hervorragend für Zwischendurch ist. Es passiert wenig Unerwartetes, doch zumindest ist unserer Protagonistin in der Lage einzusehen, wie wichtig Kommunikation im echten Leben ist. Der Schreibstil schließt sich diesem Bild an und glänzt durch eine schöne Einfachheit, die mich das Buch innerhalb von zwei Tagen hat durchlesen lassen. Ich möchte mit meiner nächsten Aussage keineswegs jemanden angreifen, doch handelt es sich hierbei um eine relativ anspruchslose und gängige Geschichte – die vermutlich gerade deshalb so angenehm zu lesen ist.
Viel habe ich von dieser Geschichte nicht erwartet, was sich leider auch bestätigt hat. Leider nimmt der Geschlechtsverkehr der beiden Protagonisten zu viel Raum ein, was auch die humorvollen Dialoge, der verständliche Schreibstil und die netten Charaktere nicht retten können.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.
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