Samstag, 10. Juni 2023

[Rezension] Crush the king


Autor: Jennifer Estep

Titel: Crush the King - Die Splitterkrone Band 3

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 1. April 2021

Verlag: IVI (Piper Verlag)

ISBN: 978-3-492705431

Preis: 17,00 € (Paperback) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 476 Seiten


Everleigh Blair, die Königin Bellonas, hat einiges hinter sich: Im ersten und zweiten Band der „Splitterkrone“-Reihe entkam sie einem Mordanschlag auf ihre Familie, wurde furchtlose Gladiatorenkriegerin und hat gelernt, ihre magischen Fähigkeiten zu entfesseln. Doch scheinbar ist der jungen Throninhaberin keine Ruhe gegönnt: Der König von Morta hat sich zum Ziel gesetzt, sie endgültig zu vernichten. Nach einem weiteren Mordanschlag will Everleigh nicht länger tatenlos bleiben. 

Bei den Regaliaspielen finden sich Krieger aller Königreiche zusammen, um ihre Kräfte zu messen. Für Everleigh der perfekte Zeitpunkt zum Angriff: Mit der Unterstützung ihrer Freunde geht sie in die Offensive über. Doch ihr werden immer mehr Steine in den Weg gelegt. Kann sie es schaffen, ihre Feinde zu überlisten und den König zu vernichten?


Auch das Cover zum letzten Band dieser Trilogie findet meine Zustimmung. Ich mag die Farbwahl, weiterhin gefallen mir die kleinen Details und die weibliche Silhouette überlässt das Aussehen der Protagonisten zum Großteil immer noch den Fantasien der Leser.  


Dies ist jetzt das vierte Buch in Folge, dass ich von dieser Autorin lese. Da mir die vorangegangen Bände nicht sonderlich gut gefallen haben, dachte ich mir, gebe ich diesem dritten und finalen Band dieser Trilogie eine letzte Chance um mich vom Hocker zu hauen. 

Ein letztes Mal begleiten wir Everleigh aka Königin von Bellona auf ihrer gefährlichen Reise – nur muss ich leider gestehen, dass ich von diesem dritten und finalen Band einfach mehr erwartet habe. Vermutlich waren meine Erwartungen zu hoch. 

Wie bereits in den anderen beiden Teilen dieser Reihe, ist Evie durchaus eine gute Protagonistin, gleichzeitig gab es weiß Gott genug Momente wo ich sie einfach nur packen und schütteln wollte. Als Königin liegt ihr ihr Land, aber vor allem ihr Volk am Herzen. Sie folgt ihrem eigenem Willen und lässt sich trotz zahlloser Mordanschläge nicht unterkriegen. Für ihre Freunde würde sie über Leichen gehen und nach vielen Jahren der Verleugnung lebt sie ihre Magie nun endlich in vollen Zügen aus. Dennoch habe ich des Öfteren das Gefühl gehabt, dass ihre Gedanken bereits an Egoismus grenzen. Natürlich ist sie Königin von Bellona, doch wie wir alle wissen ist ein Herrscher ohne Volk auch nur ein Bauer. Merkwürdiger Weise laufen alle von Evies Plänen nur auf zwei Szenarien hinaus: Erstens, irgendjemand soll ermordet werden, zweitens, sie muss sich selbst um jeden Preis dem Problem stellen, wobei des Öftern ebenso Leute ermordet werden. Gedanken an Gefangenschaft kommen nie auf, Diplomatie wird wohl niemals zu Evies Stärken gehören und insgesamt scheint die ganze bellonische Tradition auf dem simplen Fakt aufzubauen, wer stärker ist oder besser in die Zukunft denken kann, hat quasi schon gewonnen. 

Die Kapitel aus Evies Vergangenheit machen in diesem Buch für mich wenig Sinn. Dies liegt schlicht an der Tatsache, dass sie die Geschichte weder voranbringen noch uns etwas zeigen, dass wir nicht an anderer Stelle ebenso hätten erfahren können. 

Ihre Beziehung zu Lucas Sullivan schneidet leider noch schlechter ab und überzeugt eben so wenig: Sie schlafen ein paar Mal miteinander, aber darüber hinaus gibt es viel zu wenig Anhaltspunkte damit wir wirklich von einer Beziehung sprechen können. Auch die Tatsache, dass Sullivan ein Bastard ist scheint urplötzlich niemanden mehr zu interessieren. Von richtiger Charaktertiefe scheinen wir uns von Band zu Band weiter zu entfernen. 

Ähnliches gilt leider auch für alle Nebencharaktere, bei diesen empfinde ich das Verhalten von allen wiederkehrenden Gesichtern als sehr ähnlich. Sie agieren immer in bestimmten Mustern ohne, dass sich jemand wirklich aus der Masse hervorhebt. Zudem finde ich, dass diese Nebencharaktere, was vor allem die Gladiatorengruppe "Zum schwarzen Schwan" betrifft zu wenig untereinander agieren. 

Apropos Ähnlichkeit, gefühlt gibt es in allen drei Bänden neben der etwas ausgefalleneren Ausgehkleidung für die Bälle und Co. nur eine mögliche Kleidungskombination: eine enge Hose, Stiefel und eine Tunika. Irgendwann konnte ich diese immer gleiche Auflistung der Kleidung echt nicht mehr lesen. Dies erstreckt sich leider auch über die namentliche Nennung von Evies Freunden. Dabei hat mich in erster Linie gestört, dass es häufig vorkam, dass alle namentlich genannt wurden, statt irgendwelche variierenden Verallgemeinerungen zu nutzen. Hier fehlt es ganz allgemein gesehen einfach an Wortvielfalt, wenngleich der Schreibstil darüber hinaus völlig in Ordnung ist. 

Dafür, dass es sich hierbei um den Abschlussband dieser Trilogie handelt, bin ich vom Spannungsbogen bitter enttäuscht. Das Buch hat durchaus spannende Kapitel, keine Frage, aber die langsame und sich immer weiter steigende Spannung ging für mich zu sehr unter. Auch habe ich das Gefühl, dass die Autorin noch zu viele Dinge im Ungewissen lässt - wobei sich mir teils die Frage stellt, warum sie einige Handlungsstränge überhaupt mit eingebracht hat, wenn diese letztlich keine übergeordnete Rolle gespielt haben. 


Leider konnte dieser finale Band nicht an meine Erwartungen heranreichen. Evie ist mir zuweilen etwas unsympathisch und handelt für eine Königin zu kopflos. Ihre Beziehung zu Sullivan wirkt erzwungen und langweilig, während auch die Wortvielfalt und der Spannungsbogen zu wünschen übrig lassen. 

Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

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