Mittwoch, 24. Mai 2023

[Rezension] Protect the prince

 

Autor: Jennifer Estep

Titel: Protect the Prince - Die Splitterkrone Band 2

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 5. Oktober 2020

Verlag: IVI (Piper Verlag)

ISBN: 978-3-492705424

Preis: 18,00 € (Paperpack) & 9,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 481 Seiten

Everleigh Blair ist die neue Königin von Bellona, doch ihre Probleme fangen gerade erst an: Täglich muss sie sich mit arroganten Adligen am Hof auseinandersetzen, die ihre Hände insgeheim nach der Krone ausstrecken. Als wäre das nicht schlimm genug, versucht ein Auftragsmörder, Evie in ihrem Thronsaal zu töten. Evie fragt sich, ob sie stark genug ist, um ihrer Rolle als Herrin des Winters gerecht zu werden. Während sie darum kämpft, ihre Magie, ihr Leben und ihre Krone zu sichern, verliert sie auch noch ihr Herz an Lucas Sullivan, den unehelichen Sohn des andvarischen Königs ... Und es stellt sich heraus, dass es nur eine Sache gibt, die noch schwieriger ist, als eine Königin zu töten: Einen Prinzen zu beschützen.


Genau wie beim ersten Band dieser Reihe gefällt mir dieses Cover gut. Das Herrenhaus in der Silhouette, die kleine Krone auf dem Buchstaben C und die Splitter verteilt über den ganzen Einband ergeben schöne kleine Details und ein ebenso hübsches Gesamtbild.   


 

Nachdem ich in diesem Monat bereits zwei andere Bücher dieser Autorin gelesen habe, eines davon der erste Band dieser Trilogie, dachte ich mir, dass ich dieses Buch gleich hinterherlese.  

Genau wie im ersten Teil dieser Reihe erleben wir die Geschichte nur aus der Sicht der weiblichen Protagonistin und frisch gekrönten Königin Everleigh, oder kurz Evie. Ebenso wie im vorangegangen Band habe ich gemischte Gefühle für Evie. Mit gefällt weiterhin ihr Mut Dinge anders anzugehen als die Königinnen und König vor ihr, ihr Glaube an ihre Freunde, ihr Kampfgeist und ihre Selbstlosigkeit. Mit gefällt zudem, dass sie selbst keinen Wert auf Macht oder Status gibt und bereit ist eigene Fehler einzugestehen. Gleichzeitig finde ich ihre Gedankengänge oder eher einige Taten die darauf folgen wenig nachvollziehbar bzw. ich hatte häufig das Gefühl, wenn sie sich selbst auf einen ihrer Pläne eingeschworen hatte, dass es wirkte als hätte sie Scheuklappen auf. Oftmals muss man Pläne an neue Gegebenheiten anpassen, flexibel sein oder schlicht auf die Ratschläge anderer Mitreisender hören. So etwas gab es für Evie dann einfach nicht mehr, sie musste dann immer mit dem Kopf durch die Wand. Auch merkte man ihr an, dass sie keine geborene Königin ist, dies spiegelt sich vor allem in ihrem Verhalten gegenüber den Höflingen und Adeligen ihres eigenen Landes, aber auch ihres Nachbarlandes wider. Gerade die Intrigen und Lästereien treffen sie oft unvorbereitet und fördert ihren Mangel an Wissen und ihr Desinteresse am königlichen Leben zutage.  

Dennoch habe ich mich gefreut, dass wir endlich mehr über den Anschlag und die Ermordung ihrer Eltern erfahren haben. Obwohl ich gestehen muss, dass ich diesen Handlungsstrang insgesamt zu unspektakulär und fast langweilig empfunden habe. Ebenfalls gefreut habe ich mich trotzdem darüber, dass wir die Möglichkeit bekommen haben mehr über Evies geheimnisvolle Magie zu erfahren, wenngleich ich leider sagen muss, dass ich auch hier einfach mehr erwartet habe.  

Gleichermaßen war ich enttäuscht, was die Lösung für die Winter-Blair, bzw. Sommer-Blair-Linien, also die beiden größten Familienstränge der Blair Familie anging. Während des ersten Bandes brandete diese Thematik immer mal wieder auf, und hat mich wirklich neugierig darauf gemacht, was es damit auf sich hat. Aber auch hier, war es für mich einfach zu unausgereift.  

Im ersten Band habe ich bereits Everleighs Beziehung zu Lucas Sullivan kritisiert, leider sind meine Erwartungen auch hier nicht erfüllt worden. Natürlich merken wir als Leser eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden, aber die Autorin macht in meinen Augen einfach zu wenig daraus. Wir bekommen zwar etwas Herzklopfen, schmachtende Blicke, einen sinnlichen Tanz und Sex, aber alles in allem fehlt es mir an allem Dazwischen. Wo sind die tiefgehenden Gespräche? Die gemeinsam verbrachte Zeit? Oder überhaupt irgendetwas, dass diese Liebe glaubhaft macht. Insgesamt bin ich allerdings trotzdem froh, dass wir Sullivan zumindest ein wenig besser kennenlernen dürfen. Doch sein Verhalten ist mir zu sprunghaft, er muss genau wie Evie mehr Zeit in diese Beziehung investieren und aufhören in seiner Vergangenheit als Bastardprinz zu leben.  

Für mich hatte dieses Buch durchaus spannende Seiten – auch wenn ich es nicht so spannend fand wie den ersten Teil. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es insgesamt einfach unvorhersehbarer und spektakulärer sein könnte. Ich erwarte vom dritten und finalen Band dieser Trilogie deutlich mehr, weshalb ich hoffe, dass wir einen guten und soliden Abschluss dieser Reihe erhalten werden. 

Leider ähnelt dieses Buch seinem Vorgänger in den negativen Punkten Charakerausarbeitung, Evies Beziehung zu Sullivan, auch der Spannungsbogen könnte besser sein sowie einige der Handlungsstränge. Dennoch gefällt mir der Schreibstil, zudem gefällt mir das Cover sehr und ich bin sehr gespannt wie dieser Trilogie zu ihrem Ende kommt.  

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.


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