Mittwoch, 5. Juni 2019

[Rezension] Unter weiten Adlerschwingen


 Autor: Svea Lundberg & Màili Cavanagh
Titel: Unter weiten Adlerschwingen
Gattung: Liebesroman/ Krimi
Erscheinungsdatum: 05.04.2019
Verlag: Traumtänzer-Verlag
ISBN: 9783947031245
Preis: 13,95 € (Broschiert) & 4,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 282 Seiten

Armut, Drogen, Gewalt, Suizide – Mit dem grausamen Alltag im Indianerreservat will sich Chayton Callahan nicht abfinden. Weniger noch, als er seine Cousine Janice eines Abends auf einem abgelegenen Schrottplatz findet – missbraucht und halb totgeprügelt. Aus bitterer Erfahrung weiß Chayton, dass die hiesige Stammespolizei nichts gegen Janice’ Peiniger wird ausrichten können, sollte es sich wie befürchtet um einen Weißen handeln. Chayton sieht nur eine Chance: Er muss einen Agenten des FBI überzeugen, sich des Falles anzunehmen.
Doch Special Agent Logan Harris ist nicht freiwillig bei der Indian Country Crimes Unit gelandet. Schuld waren seine große Klappe und seine direkte Art, Missstände offen anzusprechen. Als sich die beiden Männer zum ersten Mal begegnen, ist schnell klar, dass Welten aufeinanderprallen. Hätten Chayton und Logan nicht ein gemeinsames Ziel, würden sie einander aus dem Weg gehen – oder miteinander ins Bett. Eine Zusammenarbeit scheint unmöglich, doch die wenigen Indizien legen nahe, dass der Täter bald sein nächstes Opfer finden wird. Und so versuchen Chayton und Logan gegenseitige Anziehung und Abneigung gleichermaßen beiseitezuschieben, um in der Trostlosigkeit des Reservats eine weitere Tragödie zu verhindern … 
Das Cover ist einfach toll - die Brauntöne und der Indianer im Hintergrund passen super zusammen. Mir gefällt besonders die Verbindung zwischen Cover und Klapptext, die besonders durch den Adler und den Indianerjungen dargestellt wird.

Nachdem ich dieses tolle Buch ganz zufällig auf LovelyBooks entdeckt und dann auch noch an der Leserunde teilnehmen durfte, muss ich sagen, dass es mir total gefallen hat.

Chayton ist ein verantwortungsbewusster, kluger, tierliebender und sehr an der Zukunft seines Stammes interessierter Indianer. Chayton machte auf mich den Eindruck als hätte er eine kleine Vorliebe für ausgemusterte Dinge, womit ich insbesondere seine Tiere meine, beispielsweise fehlt der Katze ein Auge und der Hund war ein verwahrloster Straßenhund. Auch liegt ihm sein Stamm am Herzen, vor allem die hoffnungslosen Jugendlichen, die dort leben.

Logan ist Agent mit Leib und Seele, er ist hartnäckig und klug, nur steht seiner Karriere in erster Linie seine vorlaute Klappe im Weg. Auch scheint er ein Problem mit Hierarchien zu haben. Im Gegensatz zu Chayton konnte Logan seine Sexualität immer offen ausleben, während Chayton immer Angst hatte, was sein Stamm von einer Beziehung zu einem Mann hält.

Gefallen haben mir auf jeden Fall die Sichtwechsel zwischen den beiden, da man jederzeit ihren Gedankengängen und ihren Handlungen folgen konnte. Zudem mochte ich auch die Dynamik, die zwischen Logan und Chayton herrschte, ihre Gespräche gingen von ernst, zu verspielt, zu sexy und wieder zurück.

Auch war das Buch eigentlich durchgängig spannend, die Nebencharaktere waren teilweise vom Leben gezeichnet, doch weitesgehend liebenswert. Was dieses Buch in meinen Augen besonders macht, ist die Tatsache, dass dabei sehr deutlich die Schattenseiten des Reservates aufgezeigt werden, auch wenn es mich von Zeit zu Zeit traurig gestimmt hat, unter welchen Bedingungen manche Menschen leben müssen.

Es gab eine Sache, die ich mir persönlich für das Buch gewünscht hätte und das war noch irgendeine überraschende Wendung. Denn sobald klar, wer der Täter war, fing halt die Jagd auf ihn an, aber ich hatte so sehr noch darauf gehofft, dass etwas passiert mit dem man dann nicht rechnet.
Dennoch habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, das Happy End habe ich geliebt, es war durch und durch spannend, es war heiß und sowohl Chayton als auch Logan waren in meinen Augen tolle Charaktere.

Von mir gibt es 5 Sterne.

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