Samstag, 7. Januar 2023

[Rezension] Das Blut deiner Bestimmung


Autor: Laura Nick 

Titel: Legend of the North; Band 2: Das Blut deiner Bestimmung 

Gattung: Romantasy 

Erscheinungsdatum: 4. August 2022 

Verlag: Impress Verlag 

ISBN: 978-3-551-30475-9 

Preis: 12,99 € (Taschenbuch) & 3,99 € (Kindle-Edition) 

Seitenzahl: 392 Seiten 

**Erfülle deine Bestimmung im göttlichen Asgard** 

In ihrer Zeit am Swen-Internat hat Ivy endlich Freunde gefunden, die wie sie übernatürliche Fähigkeiten besitzen. Insbesondere mit dem furchtlosen Henrik fühlt sie sich tief verbunden. Doch genau der junge Mann, für den Ivys Herz schlägt, schwebt in größter Gefahr. Nur ein Pakt mit dem Weltenverschlinger Fenrir könnte ihn noch retten. Trotz aller Warnung schlägt Ivy ein – noch nicht ahnend, dass sie sich damit in den Mittelpunkt eines göttlichen Krieges manövriert hat und sie nun für das Schicksal der neun Welten verantwortlich ist. 

 

Absolute Coverliebe! Die Farben, die Detailverliebtheit und Muster. In meinen Augen rundum perfekt.  

 

Bei diesem Buch handelt es sich um das zweite und finale Band dieser Reihe und gleichzeitig ist es für mich zudem das zweite Buch dieser Autorin. Nachdem ich den ersten Teil vor kurzem gelesen und sehr gemocht habe, kam ich natürlich nicht umhin mir auch dieses Buch zu kaufen. Leider bin ich nicht mehr ganz so begeistert, wie beim Lesen des ersten Bandes.  

Wie gehabt durchleben wir die Geschichte nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin Ivy. Positiv ist mir wieder aufgefallen wie die Gefühle und Gedanken von Ivy dargestellt sind, diese bleiben weiterhin sehr menschlich und nachvollziehbar, ohne dass ich als Leserin das Gefühl hatte, wir verlieren uns zu sehr darin. Im ersten Band bahnte sich ihr Schicksal bereits an, der "Neubeginn der Welten" ist ja auch kein kleiner Titel. Damit fangen meine Probleme leider an. Ich finde die ganze Thematik rund um Außenseiter, die plötzlich das entscheidende Steinchen im Getriebe des Schicksals sind einfach sehr schwierig. Vielleicht habe ich einen solchen Plot in Vergangenheit einmal zu oft gelesen, oder es gibt insgesamt leider häufig Bücher die dieses Thema für mich nicht realistisch genug ausgearbeitet haben. Keine Ahnung. Dennoch habe ich dem Ganzen eine Chance gegeben - da ich, wie geschrieben, den ersten Band wirklich gut fand. Durchgängig muss der ich der Autorin hoch anrechnen, dass Ivy sich selbst nicht in der übermächtigen Position gesehen hat. Sie hatte größten Respekt vor ihrer Kraft und der damit einhergehenden Verantwortung.  

Mein unangefochtener Liebling war trotz allem Fenrir. Ich mochte seine raubeinige und teils sarkastische Art, genauso wie die Ausarbeitung seines Kummers. Also wenn dieser Mann oder meinetwegen dieser Wolf das Ende der Welt ankündigt, kann ich der Apokalypse durchaus etwas positives abgewinnen. Wenn es schon einen Liebling gibt, muss ich umgekehrt auch jemanden geben, der es mir nicht so angetan hat. In diesem Fall trifft es Henriks Rudelmitglied Lathar. Anfangs mochte ich sie ganz gerne, bis zu dem Punkt, an dem sie Ivy dafür verantwortlich macht, dass die restlichen Mitglieder des Rudels das Internat nicht verlassen wollten. Danach empfand ich sie als unnötig zickig und gerade gegenüber Ivy als jemand sehr ungerechtes - und gerade deshalb fand ich die Tatsache, dass sich beide am Ende wieder versöhnen etwas zu viel des Guten. Obwohl auch hier die Anmerkung, dass man Ivy zu jedem Zeitpunkt sehr gut nachvollziehen konnte.  

Die Spannung in diesem Buch steigt merklich von Kapitel zu Kapitel an, endet für mich allerdings einfach nicht episch genug. Ich hätte mir gewünscht, dass die Dramatik, die Angst, die Verzweiflung, aber genauso die Wiedersehensfreude und der Verlust der geliebten Charaktere stärker herausgearbeitet worden wäre. Für mich hätte das Buch dadurch auch gerne 50 oder 100 Seiten mehr haben können. Dementsprechend hätte ich wahnsinnig gerne einen umfangreicheren und abrundenden Epilog gewünscht. Gleichzeitig muss ich leider gestehen, dass ich den Tod eines Nebencharakters extrem vorhersehbar fand. Hätte man mich am Anfang dieser Reise gefragt, bei welchem dieser Charaktere ich glaube, dass sie oder er es nicht bis zum Ende schafft, hätte ich genau auf diese / diesen getippt. Fragt mich nicht wieso, vielleicht auch an dieser Stelle - einmal zu oft gelesen.  

Ähnlich dem ersten Band fand ich den Schreibstil durchgängig sehr gelungen, dieser ist flüssig und erleichtert das Vorankommen beim Lesen ungemein. Wie mir beim ersten Band, und leider auch hier aufgefallen ist, werden die einzelnen Charaktere für mich allerdings nicht ausreichend beschrieben. Gerade wenn wir ganze Ansammlungen davon haben, fehlt es mir einfach an genauen Beschreibungen und fantasievollen Details. Dies weitet sich in meinen Augen leider auch auf das Setting aus, dieses wird in meinen Augen leider zu häufig sträflich vernachlässigt. Über Ivys Rudelgefährten hinaus machen alle Charaktere deshalb einen sehr durchschnittlichen Eindruck.  

Leider kann dieser Teil in meinen Augen nicht am ersten Band anknüpfen. Dem Band fehlt es leider an Spannung, an Beschreibungen - von Ivys Gefühlswelt einmal abgesehen! - und weist einige kleinere Schwächen auf. Dennoch bin ich absolut in das Cover verliebt, ebenso wie die Menschlichkeit der weiblichen Protagonistin und deren Weigerung einfach zu akzeptieren, dass sie von nun an großen Anteil am Fortbestand der Welt hat.  

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen. 

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