Sonntag, 9. Oktober 2016

Selbstverfasstes by Jana

Hallo ihr da draußen


Soo, ich hatte euch ja in einem anderen Post (mit dem hübschen Titel Selbstverfasstes)
mal gefragt ob ihr denn Lust hättet zu sehen, was ich denn selber mal so zusammengekleistert habe, also Schreibmäßig. Und da sich ja einige von euch tatsächlich gemeldet haben, habe ich zum einen bereits eine neue Seite genau dafür erstellt, auf der ich sämtliche Ausschnitte, die ich hier von Zeit zu Zeit poste, zusammengefasst hochladen werde. Und zum anderen habe ich mir kurz die Zeit genommen den ersten Ausschnitt noch einmal in diesem Post separat zu veröffentlichen. Damit ihr vorab selber entscheiden könnt ob meine Geschichte "Wolf Possession" etwas für euch ist, kommt hier auch der sogenannte Klapptext für euch:



Hope hatte es in ihrem Leben nie leicht, geboren als Hybride, geliebt von ihren Eltern, aber gehasst vom Rest der Welt.
Als Hybride lebt man zwischen den Welten, niemand möchte mit einem befreundet sein und niemand möchte auch nur in der Nähe eines Mischlings gesehen werden.
Nach dem Tod ihrer Eltern bricht für Hope eine Welt zusammen. Die einzigen die sie je wirklich geliebt haben, tot. Ihr Zuhause zerstört. Ihre Zukunft ungewiss.
Doch mit einem hat die hoffnungslose Hope nicht gerechnet, ihrem verschollenen Onkel Herb. Denn ohne ihr Wissen hatte ihre Mutter dafür gesorgt, dass er nach ihrem Ableben für Hope sorgen sollte. Das Problem dabei?
Herb Meval ist das stellvertretende Alphatier der DarkShadow Wölfe, dem größten und aggressivsten Wolfsrudel der Welt. Kann Hope in einem Rudel überleben, dass alles dafür tun würde um sie wieder los zu werden? Und was hat es mit diesem merkwürdigen rotäugigen Wolf auf sich, der ihr ständig im Traum erscheint? 




Denjenigen denen meine Geschichte vom Inhalt her zusagt, wünsche ich viel Spaß beim Lesen des Prologs und würde mich natürlich über Anregungen oder auch Kritik freuen 


 Wolf Possession

~Prolog~


"Warum gestehen sie nicht endlich?"
"Weil ich es nicht war." Hopes Stimme war rau und heiser vom Weinen, ihre sonst so bleichen Wangen waren gerötet. Die schwarzen Haare, die gewöhnlich zu einem festen Zopf geflochten waren, hatten sich gelöst und umrahmten ihr fast noch jugendliches Gesicht. Die grelle Neonlampe die alleine eine graue Betondecke zierte, schien nicht mehr richtig zu funktionieren und warf lange Schatten auf die männlichen Gesichter vor ihr. Ein Quietschen durchbrach den sonst so stillen Raum, einer der beiden Männer vor ihr war aufgestanden und hatte dabei seinen billig aussehenden Plastikstuhl zurückgeschoben. Mit einer Hand durch seine fettigen Haare streichend lehnte sich jetzt der andere an den blassgelben Holztisch und musterte das 19-jährige Mädchen vor sich aus stechend schwarzen Augen. Augen die ihr wahnsinnige Angst einjagten, Augen die ihr zeigten, dass sie keine Gnade erwarten konnte, zumindest nicht von ihm. Oder dem anderen schwarzäugigen Mann im Raum, der mittlerweile wieder seine sinnlose Wanderung durch das kleine quadratische Zimmer aufgenommen hatte. Seine Stiefel machten auf dem, seltsamer Weise mit Teppich bedeckten Boden keinen Laut. Schon seit Tagen versuchten die zwei ihr ein Geständnis zu entlocken. Aber sie war unschuldig, auch wenn sie vielleicht die einzige war die noch daran glaubte. Die einzigen Leute die sie je wirklich geliebt hatten waren Tod. Ihr Zuhause durch ein Feuer zerstört. Ihre Zukunft ungewiss.

"Wenn sie es nicht waren, wer war es dann?"
"Das weiß ich nicht." Fast hätte sie wieder angefangen zu weinen, aber sie hatte genug davon. Von all dem hier. Sie hatte ihre eigenen Eltern nicht umgebracht. Sie hatte ihr Zuhause nicht angezündet. Aber vor allem würde sie ihren Gegenübern niemals die Genugtuung geben, sie gebrochen zu haben. Einmal mehr ließ sie den Blick durch den kleinen spartanisch eingerichteten Raum wandern. Bis auf den Tisch, die drei Stühle und einer großen Eisentür war der kleine Raum leer. Wie lange sie wohl schon hier war? Da sie ungünstiger Weise zwischen durch ein paar Mal eingeschlafen war, hatte sie ihr Zeitgefühl verloren, dazu kam noch das es hier keine Fenster gab und auch sonst nichts woran sie sich hätte orientieren können. 

"Warum sollte jemand ihr Zuhause anzünden?" Fast hätte Hope laut geschnaubt. Warum? Die eigentliche Frage sollte lauten warum war das in den letzten neunzehn Jahren noch nicht passiert? Der Grund nämlich war ganz simpel, weil sie, Hope, ein Mischling war. Also eine Kreuzung aus zwei unterschiedlichen Gestaltwandlern, in ihrem Fall eine Vermischung aus Wolf und Gepard. Ihre Mutter, eine wunderschöne schlanke Wölfin mit weichem grauen Fell, hatte sich vor Jahren von ihrem damaligen Rudel losgesagt und Hopes Vater, einen Geparden geheiratet. Solche Paare gab es nur äußerst selten und waren für gewöhnlich totale Außenseiter, sie gehörten keinem Rudel an und genossen somit auch nicht deren Schutz. Es war schwer sich beispielsweise als Raubkatze in einem Wolfsrudel durchzusetzen, wenn nicht sogar unmöglich. Die Rudel, egal ob Fleischfresser oder Vegetarier, lebten unter sich, um ein Rudel zu verlassen gab es nur wenige Möglichkeiten, dazu gehören unter anderem der Tod oder ein schwerer Vertrauensbruch, wie im Falle von Hopes Mutter. Sich mit einem Geparden einzulassen war für ihr Rudel Grund genug gewesen sie zu verbannen, ein schmerzhafter Verlust, zumindest hatte das ihre Mutter immer gesagt. 

"Sie kennen den Grund." Hope hob den Kopf und sah dem braun haarigen Mann ins Gesicht, sie blinzelte nicht. Schon nach wenigen Sekunden wandte, der sonst so taff wirkende Mann den Blick ab, in einem Rudel wäre das ein klares Zeichen von Schwäche. Viele der Menschen oder auch einige der Gestaltwandler mieden sie, nicht, weil sie Respekt hatten, sondern, weil sie Angst hatten. Nicht wegen ihrer Größe, läppische 1,65, oder wegen ihres Hybriden Blutes, das man dank ihres Geruches locker über Meter bemerkte, sondern aufgrund ihrer außergewöhnlichen Augen. Denn im Gegensatz zu den Augen ihrer Eltern hatte sie weder die goldenen Augen ihres Dads noch die Indigo farbenden Augen ihrer Mutter geerbt. Nein, ihre Augen waren eine intensive Mischung aus den unterschiedlichsten Indigo und Lila Tönen, überaus selten, eine Zusammenstellung die Hope bis jetzt bei noch keinem anderen gesehen hatte. 

"Nein, tut mir leid den kenne ich nicht." Eine Lüge, das war ihr sofort klar. Wieso sollte er auch die Wahrheit sagen? Egal worum es auch gehen würde, am Ende würde man sie ja doch einbuchten. Niemand hier würde auch nur ansatzweise versuchen den tatsächlichen Täter zu finden, es war ihnen einfach egal und das nur aus dem Grund, weil sie ein Mischling war.

"Doch." Mehr würde sie nicht sagen, es gab einfach nichts mehr zu sagen. Schon öffnete er wieder den Mund, aber bevor auch nur ein Wort seinen Mund verließ, klopfte es einmal laut und kräftig gegen die Tür aus Eisen. Der zweite Mann im Raum unterbrach sein sinnloses Hin und Her Gerenne und stampfte mit finsterem Gesicht zur Tür. Ohne sich noch einmal umzudrehen öffnete er die schwere Tür. Dahinter kam ein weiterer Mann mit pechschwarzen Augen zum Vorschein, er trat aber nicht ein, sondern flüsterte dem Mann vor ihm nur etwas ins Ohr, was eben diesen bleich werden ließ. Danach starrten beide einen Moment lang in meine Richtung, bevor auch der einzige braunhaarige Mann, also der der noch vor Hope gesessen hatte aufstand und sich dem Duo anschloss. Ohne noch einmal zurück zu blicken verließen alle drei den Raum, die Tür schlug mit einem ohrenbetäubenden Krach hinter ihnen ins Schloss. Hopes Hände fühlten sich nass an, ihre Kehle war trocken und am liebsten wäre sie nach Hause gegangen. Aber so etwas besaß sie ja nicht einmal mehr, genau so wenig wie eine Familie. 

Keine fünf Minuten später flog die Tür wieder auf und der braunhaarige Mann kam ganz alleine wieder herein. Mit wenigen ausladenden Schritten hatte er den Raum durchquert und Hope erreicht. Ohne sie anzusehen packte er sie am Arm und riss sie vom Stuhl.

"Mitkommen!" Fast hätte Hope sich losgerissen, aber bei seinem groben Griff wäre dieses Unterfangen unmöglich von Erfolg gekrönt gewesen.

"Was ist denn los?" Wagte sie leise zu fragen, doch es kam wie so oft keine Antwort, er schleifte sie einfach Richtung Tür, dann nach draußen und einen leeren Flur entlang. Auch hier waren in regelmäßigen Abständen grelle Neonlampen an die Decke geschraubt worden, die Wände und der Boden waren aus kaltem grauen Beton und ihre schnellen Schritte wurden von den hohen Decken förmlich aufgesaugt. Nach dem Passieren von einigen weiteren leeren Gängen erreichten sie eine Holztür, dahinter befand sich ein großer von Kies bedeckter Hof. Von Büschen und einem viel zu hohen Zaun umgeben fühlte Hope sich auch hier wie eine Gefangene. Erst nachdem sie das Gebäude hinter sich gelassen hatten, ein großer grauer Betonklotz, fiel Hope der Mann auf der mitten auf dem freien Gelände stand. Ein Wolf, wie ihr nach dem ersten Atemzug im Freien auffiel, irgendwie erinnerte er sie an ihre Mutter. Er hatte dieselben Augen, ein wunderschönes sattes blau, die gleichen Gesichtszüge, wenn auch etwas kantiger und um einiges männlicher. Er überragte Hope locker um zwei Köpfe, war außerdem ziemlich muskulös und breit gebaut. Momentan trug er einen schwarzen Anzug mit einer blauen Krawatte, die perfekt seine blauen Augen betonte. Er war hübsch, keine Frage. Aber Hope kannte diesen Mann gar nicht oder doch? Sein Blick richtete sich auf den Arm der Hope immer noch fest umklammerte und siehe da schon war der Arm, samt Mann verschwunden. Jetzt stand Hope einem Fremden gegenüber, ohne zu wissen was er von ihr wollte. Einige stille Momente später kam er einige Schritte näher und musterte sie ganz genau.

"Du siehst deiner Mutter zum Verwechseln ähnlich." Sein Satz raubte ihr den Atem, verflucht sie hatte es doch gewusst.

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